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„Mr. Maniac“ moderiert

Egobooster oder Mutprobe: Jeden Freitag gibt es im Irish Pub „Egan’s“ in Bruchsal Karaoke

Seit Katja und Paul Egan das Irish Pub „Egan’s“ in Bruchsal betreiben, bieten sie jeden Freitag einen Karaokeabend an. Auch nach fast neun Jahren ist hier Karaoke noch immer Kult.

Karaokeabend
Zum Karaokeabend ist das „Egan’s“ in Bruchsal immer voll. Die Gäste kommen etwa aus Spaß am Gesang ins Pub oder um Leute kennenzulernen. Foto: Claudia Pospieszczyk

Fast schüchtern steht Bernd Oberdorf an der Bar des Irish Pubs „Egan’s“ in Bruchsal. Als ihn Karaokemeister Markus Schwarz alias „Mr. Maniac“ aufruft, verändert sich sein Gesichtsausdruck. Mit einem Lächeln im Gesicht tritt er ans Mikrofon. Der Mann aus Weingarten schreit sich beim Song „I don’t wanna miss a thing“ der Band Aerosmith sprichwörtlich die Seele aus dem Leib.

Er trifft nicht nur jeden Ton, sondern mit seiner spektakulären Performance auch den Geschmack der Pubbesucher. Sie jubeln dem Sänger nach seinem Auftritt zu, manche springen sogar von ihren Plätzen.

Es war super und hat mir großen Spaß gemacht, aus mir rauszukommen.
Bernd Oberdorf
Besucher

Wie fand Bernd Oberdorf seinen Auftritt? „Es war super und hat mir großen Spaß gemacht, aus mir rauszukommen“, sagt er. Vor Corona fing er mit Karaoke an, um seine Angst als Vortragsredner im Job zu überwinden. Seit 2023 kommt er regelmäßig ins Pub.

Karaoke ist Kult im „Egan’s“. Und das, seitdem Katja und Paul Egan das Pub 2015 übernommen haben. „Karaoke gehört einfach zu einem Irish Pub dazu, deshalb gibt es das bei uns jeden Freitagabend“, sagt Katja Egan. Auf den Tischen liegen Zettel, auf denen ein QR-Code steht. Über diesen gelangt man online zu einer Liedauswahl.

Schüchterner Mann performt im Bruchsaler „Egan’s“ wie ein Rockstar

„Da gibt es 60.000 Lieder zur Auswahl“, ergänzt Markus Schwarz. Er steht jeden Freitag am Pult und legt die Musikwünsche der Gäste auf. Über eine große Leinwand und einen Monitor laufen die Songtexte über die Bildschirme.

Oftmals singt nicht nur der Gast am Mikrofon, sondern auch die Zuhörer stimmen mit ein. „Zusammen singen verbindet dann alle, es entsteht ein tolles Gemeinschaftsgefühl“, beschreibt Markus Schwarz die Faszination an Karaoke.

Ob Egobooster oder Mutprobe: Die Beweggründe, als Hobbysänger vor Publikum aufzutreten, sind laut Schwarz verschieden. Angst vor schiefen Tönen müsse niemand haben, denn es sei noch niemand ausgebuht worden. „Es ist uns auch wichtig, dass sich die Leute ernst genommen fühlen“, betont Schwarz. Seine eigenen Karaokeanfänge gehen zurück ins Jahr 1996. Damals sang er in der Mannheimer Studentenkneipe „Milieu“.

DJ springt ein, wenn niemand singen will – was selten vorkommt

Auch heute greift er noch zum Mikrofon, stets zu Beginn des Karaokeabends, aber auch mal mittendrin, falls kein Gast ans Mikro möchte. „Das kommt aber nur selten vor, meist ist hier von 20 bis 1 Uhr nachts die Hölle los“, sagt Markus Schwarz.

Er zählt auf, welche Songs im Laufe eines Abends nahezu immer gespielt werden: „Sweet Caroline und Country Roads gehen immer.“ Aber auch „Wir sagen danke schön“ von den Flippers komme gut an.

Hier lernt man Leute kennen.
Mario Iannaccone
Stammgast

„Ciao Italy, ciao amore“, singt Mario Iannaccone aus Malsch. Seit 18 Monaten ist er Single und genauso lange kommt er zu den Karaokeabenden. „Hier lernt man Leute kennen und ich genieße es, vor Publikum zu singen“, sagt er.

Für Julia Bälz aus Bad Schönborn ist das „Egan’s“ jeden Freitag ihr Wohnzimmer. „Ich singe hier schon seit drei Jahren und habe eine richtige Clique gefunden. Singen ist meine Therapie und ich liebe es.“

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