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Wird das Bad geschlossen?

Gewalt im Schwimmbad: Bruchsaler Rettungsschwimmer brutal angegriffen und verletzt

Die Stadtwerke überlegen, das Sasch zu schließen. Damit will man zeigen, dass man diesen Übergriff nicht dulden will.

SaSch Schwimmbad Bruchsal
Das Bruchsaler Sasch: Hier soll sich nach Aussagen der Stadtwerke der Übergriff auf den Mitarbeiter ereignet haben. Nun fordert der Stadtwerke-Chef Konsequenzen. Foto: Martin Heintzen

Die Schlagzeilen über Gewalt im Schwimmbad reißen nicht ab. Nun auch in Bruchsal: Mit Verletzungen im Gesicht eines Bademeisters endete eine Auseinandersetzung.

Darüber informieren jetzt die Bruchsaler Stadtwerke. Sie betreiben die Bruchsaler Bäder, darunter das Sasch in der Kernstadt. Erst vor Kurzem haben mehrere Badegäste brutal auf einen Schwimmmeister in Malsch eingeprügelt und ihn verletzt.

Die Bruchsaler Stadtwerke schildern den Vorfall, der sich „im Juli“ ereignet haben soll, folgendermaßen: Nachdem ein Badegast vom Sprungturm beinahe auf ein Kind im Wasser gesprungen war, wurde der Badegast verwarnt und ihm die weitere Nutzung des Sprungturms untersagt.

Sicherheitsleute des Schwimmbades wurden an der Verfolgung des Täters gehindert

„Daraufhin schaltete dieser unvermittelt in den Angriffsmodus und beleidigte den Rettungsschwimmer, der die Wasseraufsicht innehatte, worauf dieser ihn des Bades verwies.“

Die Situation sei danach eskaliert, melden die Stadtwerke weiter. Der Bäderbedienstete erlitt Verletzungen im Gesicht. Auch anwesende Securityleute konnte nichts ausrichten. Im Gegenteil. Als man den Täter ergreifen wollte, schritten andere Badegäste ein und hinderten die Sicherheitsleute daran.

Der Angreifer konnte unerkannt entkommen. Ob es mittlerweile eine Spur zu ihm gibt, ist nicht bekannt. Für Nachfragen waren die Stadtwerke am Donnerstagnachmittag nicht mehr zu erreichen.

Latente Gewaltbereitschaft der Badegäste

Sandra Vrkic, Abteilungsleiterin Bäderbetriebe und Bädermanagerin der Stadtwerke, sei betroffen ob der latenten Gewaltbereitschaft einzelner Badegäste.

Ihrer Wahrnehmung nach zählen zu dieser Minderheit, die den Badespaß der Mehrheit ernsthaft gefährden könnte, sowohl deutsche Jugendliche, mehrheitlich männlich, häufig auch in Gruppen, als auch junge Erwachsene mit Migrationshintergrund. Ihnen sei gemein, „dass sie den nötigen Respekt vor den Werten des gesellschaftlichen Zusammenlebens vermissen lassen.“

Stadtwerke-Chef Eberhard Oehler beobachte die gesellschaftlichen Veränderungen mit Sorge, befürchtet, dass die Gewaltbereitschaft beinahe schon ein tägliches Phänomen ist, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Wir müssen die Gesellschaft wachrütteln, das Problem beim Namen nennen.
Eberhard Oehler
Chef der Bruchsaler Stadtwerke

„Hier ist im Prinzip unser aller Zivilcourage gefragt. Sich selbst dabei nicht in Gefahr zu bringen, ist die oberste Grundregel. Eine situationsabhängige Gratwanderung, zugegebenermaßen.“

Oehler sei zwar auch ratlos, ob der sinnlosen Gewalt, gibt sich aber entschlossen: „Wir müssen die Gesellschaft wachrütteln, das Problem beim Namen nennen.“ Er wende sich bewusst an die Medien, um das Thema Sicherheit in den Freibädern in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen.

Jetzt wird über ein Alkoholverbot im Schwimmbad diskutiert

Erste Überlegungen zum Gegensteuern reichen von einem Alkoholverbot im Freibad über eine Taschenkontrolle vor dem Einlass bis hin zur Ausweiskontrolle.

„Falls sich nichts ändert, werden wir im August das Freibad für zwei bis drei Tage schließen, um auf das Problem aufmerksam zu machen“, so Oehler, „in letzter Instanz geht es um die Gesundheit meiner Mitarbeiter!“

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