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Gefahr für Mensch und Haustier

Die Zeckensaison beginnt: Landkreis Karlsruhe ist FSME-Risikogebiet

Für Menschen und Haustiere gilt es, vorbeugend gegen Zecken zu kämpfen, um gefährliche Krankheiten zu vermeiden. Die kleinen Blutsauger erwachen jetzt aus der Winterruhe und werden aktiv.

Zecke auf der Haut
Bereits jetzt sind die Zecken aktiv: eine Gefahr für Mensch und Haustier. Foto: Patrick Pleul/dpa

Sie ist klein, lauert in Wäldern, Wiesen und Gärten und sie dürstet nach Blut: die Zecke. Ihr Stich kann Bakterien oder Viren übertragen, die gefährliche Krankheiten auslösen. Erkrankte leiden unter Fieber, Gelenkentzündungen, Kopfschmerzen und Gehirn- und Hirnhautentzündungen mit zum Teil lang anhaltenden Folgen.

Bereits jetzt sind die Zecken aktiv: „2023 hat die Zeckenaktivität früh begonnen, dieses Jahr wird es ähnlich sein“, sagt die Ärztin Simone Homm aus Karlsdorf. „Zecken haben keine Winterpause mehr.“

Landkreis Karlsruhe ist FSME-Risikogebiet

Mit FSME und Borreliose können Zecken gefährliche Krankheiten auslösen, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Insbesondere nicht, weil der Landkreis Karlsruhe, wie große Teile Baden-Württembergs, als FSME-Risikogebiet gilt. Die Ärztin rät daher dringend, sich gegen FSME impfen zu lassen: Drei Impfungen zur Grundimmunisierung sowie eine Auffrischung alle fünf Jahre beziehungsweise alle drei Jahre ab dem 61. Lebensjahr sind die gängige Empfehlung.

Landkreis Karlsruhe gilt als Risikogebiet

Denn: „Ist die Krankheit ausgebrochen, können nur noch die Symptome therapiert werden.“ Und zu denen gehören, bei schweren Verläufen, Koordinationsstörungen, Lähmungen, Sprech- und Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle. Bei der Borreliose gibt es zwar keine Impfung, doch ist sie mit Antibiotika vielversprechend behandelbar – wenn sie einmal erkannt ist.

Wichtig ist es, den Zeckenstich so früh wie möglich erkennen. Deshalb sollte man sich nach jedem Spaziergang gründlich nach festgebissenen oder noch krabbelnden Tieren absuchen – von den Füßen bis zur Kopfhaut. „Zecken suchen am ganzen Körper nach einem Plätzchen, wo es ihnen gefällt; selbst im Ohr“, sagt Simone Homm.

Hat sich das Tier vollgesaugt und ist abgefallen, erkennt man eine Infektion an der sogenannten Wanderröte: ein roter Ring, der sich vom Stich immer weiter ausbreitet. Wer eine solche Veränderung entdeckt, sollte sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Auch bei Hund und Katze können sich Zecken wohlfühlen

Doch nicht nur bei Menschen, auch bei Tieren können Zecken ernstzunehmende Krankheiten auslösen. „Aufgrund des milden Wetters sind Zecken mittlerweile ganzjährig aktiv“, sagt der Forster Tierarzt Markus Vogelbacher und rät, Haustiere das ganze Jahr gegen die kleinen Blutsauger zu schützen. Dabei kann man auf pflanzliche Mittel wie Margosaextrakt aus Neembaumöl und diverse andere Öle zurückgreifen, die jedoch nur den Befall mindern.

Katze beim Tierarzt
Nach jedem Gassigehen sollte man den Hund, nach jedem Freigang die Katze absuchen, empfiehlt Tierarzt Markus Vogelbacher. Foto: Markus Vogelbacher

Besser seien Medikamente, die Zecken entweder abwehren oder beim Stich abtöten. Und die gibt es als Tabletten, die bis zu fünf Monate wirken, als Spot-on-Produkte zum Tropfen auf die Haut sowie in Halsbändern. In Kürze komme sogar eine Injektion auf den Markt, deren Wirkung ein Jahr anhalten soll.

Auch wenn Katzen seltener zu durch Zecken ausgelöste Krankheiten neigen, rät Vogelbacher zur Prophylaxe. Denn gerade beim Schmusen können Zecken von der Katze auf den Menschen krabbeln. Deshalb empfiehlt der Veterinär: Nach jedem Gassigehen den Hund, nach jedem Freigang die Katze absuchen und jede Zecke mit dem Kopf herausdrehen.

Service

Weitere Informationen gibt es im Internet beim Robert-Koch-Institut unter www.rki.de.

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