Der Protest von Landwirten gegen die Sparpläne der Bundesregierung geht weiter, auch wenn die Ampel sie zum Teil zurücknimmt. Im Raum Bruchsal organisiert der Bruchsaler Landwirt und Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Helmut Jäger den Protest.
Vor allem kleine Ökobetriebe sind betroffen
Was möchten Sie mit Ihrem Protest erreichen?
JägerUnser Ziel ist es, in der Region gesehen zu werden. Daher haben wir eine Staffelfahrt mit unseren Traktoren durch den Kraichgau geplant. Wir möchten der Bevölkerung zeigen, dass wir Landwirte ein Problem haben. Und wir möchten die Bundespolitik in Berlin erreichen. Wir fordern eine komplette Rücknahme der Sparmaßnahmen.
Der Wegfall des Agrardiesels soll nun erst 2026 kommen. 21 Cent pro Liter würde das ausmachen – das klingt nach gar nicht so viel.
JägerAber das kann sich auf mehr als ein Monatsgehalt pro Betrieb summieren. Das trifft viele Landwirte empfindlich. Vor allem diejenigen, die man politisch besonders fördern wollte: kleine Betriebe, die ökologisch arbeiten. Weil sie keinen Pflanzenschutz ausbringen, müssen sie das mechanisch erledigen. Also mit dem Schlepper rausfahren und die Felder bearbeiten.
Manche Landwirte fordern ein härteres Vorgehen. Alles solle lahmgelegt werden. Wie stehen Sie dazu?
JägerMit unserem Protest möchten wir die Bevölkerung nicht verärgern. Oder alles lahmlegen. Wir wollen zeigen, dass wir lokal produzieren. Etwa für die Mühlen in Heidelsheim und Stutensee, die versorgen sich ausschließlich mit Getreide aus der Region. Und dafür sollte man uns nicht politisch bestrafen.
Termin
Ab 9.30 Uhr sind die Landwirte am Montag, 8. Januar, auf Protestfahrt. Sie führt sie von Bruchsal aus unter anderem nach Ubstadt-Weiher, Kraichtal, Bretten, Gondelsheim, Karlsdorf-Neuthard und wieder zurück nach Bruchsal. Dort findet zwischen 13 und 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Rathausplatz statt.