Viele in der Doppelgemeinde machen sich Sorgen um den erkrankten Bürgermeister Manuel Scholl (parteilos), der – wie die meisten erwarten – wohl für längere Zeit ausfallen könnte. Ihre bange Frage: Wie geht es jetzt weiter?
Die erste Gemeinderatssitzung ohne Scholl ist im ruhigen Fahrwasser verlaufen. Sein Vertreter Hajo Böser (CDU) und der Gemeinderat zeigen unverkennbar den Ehrgeiz, keine Probleme in der bürgermeisterlosen Zeit aufkommen zu lassen.
Genesungswünsche an Oberhausen-Rheinhausens Bürgermeister
Genesungswünsche kommen von allen Fraktionen. Laut Tatjana Lindemann (CDU) sollte sich Scholl genügend Zeit lassen, um sich zu erholen und mit aufgeladenem Akku zurückzukehren. „Wir wissen von seinen Vorgängern: Bürgermeister ist ein sehr zeitintensiver Job mit großer Verantwortung. Täglich werden wichtige Entscheidungen abverlangt.“ Dafür seien Kondition und Kraftreserven gefordert, die er nun wiedererlangen sollte. Ähnlich sieht es Thomas Zieger (FÖDL). Einen Stillstand dürfe und werde es nicht geben, meint er. „Die Aufgaben arbeiten wir gemeinsam ab, die Amtsgeschäfte werden selbstverständlich fortgeführt, etwa die Haushaltsverabschiedung.“ Aus der Situation wolle der Gemeinderat das Beste machen. Jetzt zähle nur die Genesung.
Die Ankündigung, aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit zu nehmen, sei überraschend gekommen, sagt Hans Strubel für die Freien Wähler. Er halte die Entscheidung des Bürgermeisters, diese ärztlich angeratene Auszeit zu nehmen, für den einzig richtigen Weg. „Möglicherweise hat unser Bürgermeister die Belastungen des Amtes etwas unterschätzt.“ Der Blick auf die Gesundheit und die Familie sollte nun oberste Priorität haben.
Liegengebliebene Aufgaben angehen
„Warten wir mal ab, wie sich das Ganze entwickelt“, meint Norbert Horn für die SPD. Einen Stillstand erwartet er nicht. Mit Hilfe der Neuformation an der Spitze des Rathauses werde es in der Gemeinde gut vorangehen. Es gelte jetzt, einige liegengebliebene Projekte aufzugreifen und vorwärtszubringen.
Scholl-Vertreter Böser möchte seine ganze Kraft einsetzen. Er habe schon einiges angepackt, Telefonate und persönliche Gespräche geführt, sich in die Themen hinein gekniet. Sein Hauptaugenmerk gelte dem Kindergartenneubau Wiesenpieper.