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Zu wenig Einsatzkräfte

Feuerwehr Eichelberg prüft weitere Kooperation

Bei einer Bürgerveranstaltung beschwören Bürgermeister, Ortsvorsteher und Vertreter der Feuerwehr den Gemeinschaftssinn der Östringer Wehren. Manche Einwohner bleiben skeptisch.

Bürgermeister Felix Geider, der stellvertretende Abteilungskommandant Alexander Mahlzahn, Ortsvorsteher Joachim Zorn und Kommandant Uwe Fellhauer sprechen vor Einwohnern über die Lage der Feuerwehr in Eichelberg.
Bürgermeister Felix Geider, der stellvertretende Abteilungskommandant Alexander Mahlzahn, Ortsvorsteher Joachim Zorn und Kommandant Uwe Fellhauer (von links) sprechen vor Einwohnern über die Lage der Feuerwehr in Eichelberg. Foto: Monika Eisele

Informationen aus erster Hand über die Eichelberger Abteilung der Feuerwehr haben die gut 50 Einwohnerinnen und Einwohner im Eichelberger Clubhaus erhalten. Östringens Bürgermeister Felix Geider (parteilos), Ortsvorsteher Joachim Zorn und Vertreter der Feuerwehr berichteten, wie es mit der Ortswehr weitergehen könnte. Schon seit geraumer Zeit gibt es in Eichelberg nicht mehr genügend verfügbare Feuerwehrleute.

Seit etwa zwei Jahren besteht bereits eine enge Kooperation mit der Abteilung Tiefenbach. Es wird gemeinsam geübt, in den Kinder- und Jugendgruppen sind Kinder und Jugendliche aus beiden Ortsteilen aktiv. Mit dem Ausscheiden des bisherigen Abteilungskommandanten wurde das Problem drängend.

Zwei Tage vor Heiligabend habe ihn und die anderen Mitglieder der Abteilung Eichelberg eine E-Mail der Stadtverwaltung erreicht, worin sie über die Auflösung der Abteilung unterrichtet worden seien, so Ortsvorsteher Joachim Zorn. Mit dem Ansturm an Fragen vor und nach dem Weihnachtsgottesdienst habe er allein fertig werden müssen.

Der Eichelberger Ortsvorsteher Zorn will nicht von Auflösung sprechen

Zorn ist selbst seit 50 Jahren bei der Feuerwehr, war 20 Jahre Abteilungskommandant in Eichelberg. Von Auflösung will er nicht sprechen, Zusammenführung und Zusammenarbeit waren die Worte seiner Wahl.

Etliche Bürgerinnen und Bürger stehen dieser Zusammenführung jedoch skeptisch gegenüber. Feuerwehrhaus und ein Fahrzeug sollten im Ort verbleiben. Vier Mann seien besser als keiner und es gebe viele Aufgaben, die auch von wenigen Kräften erfüllt werden könnten, wie etwa neulich ein Baum, der von der Straße geräumt werden musste.

Ob man nicht alles erstmal so lassen könne, wie es sei und sich derweil aktiv um neue Mitglieder bemühen, war eine Idee. Das aber hat man bereits getan – „den Erfolg sieht man heute“, sagte Kommandant Uwe Fellhauer. Zudem dauere es etwa zwei Jahre, bis neue Mitglieder einsatzfähig sind, die notwendigen Schulungen und Übungen absolviert hätten, so Fellhauer. Dazu kommt, dass Ausbildung und Jugendarbeit von einer so kleinen Gruppe nicht geleistet werden können, sagte der stellvertretende Abteilungskommandant Alexander Mahlschnee.

Eichelberger Bürger möchten alles lassen, wie es ist

An einer Neuausrichtung führt wohl kein Weg vorbei. „Wir müssen aufhören, in Abteilungen zu denken. Auch wenn Eichelberg und Tiefenbach zusammen gehen, sind wir die Feuerwehr Östringen“, so Mahlschnee. Einige Besucher nicken. Sie wissen, dass auch in anderen Bereichen, etwa in Sport-, Musik- und Gesangsvereinen, Nachbarorte miteinander kooperieren, um weitermachen zu können.

„Eichelberg hat ein Problem, weil es eine reine Wohngemeinde ist und weder tagsüber noch nachts genug einsatzfähige Leute im Ort sind“, ergänzte Fellhauer.

Östringens Bürgermeister will sich nach den Wünschen der Wehr richten

Wie es nun weitergehen kann, skizzierte Bürgermeister Felix Geider: „Die Feuerwehr muss sich zunächst intern besprechen und einigen.“ Dazu gehöre, sich Gedanken über die Aufteilung und den Standort von Material und Ausrüstung zu machen, Einsatzpläne zu erstellen und vieles mehr. „Ich werde keine Entscheidung gegen den Ratschlag der Feuerwehr treffen“, so Geider.

Auf das Zeitfenster angesprochen, sagte Fellhauer, dass eine Entscheidung in einem halben bis dreiviertel Jahr fallen sollte. Die letztendliche Entscheidung treffe dann der Gemeinderat, dem die Pläne vorzulegen sind. Egal, ob nun Auflösung oder Kooperation, es gehe doch darum, dass es Hilfe gibt, wenn sie gebraucht wird, so ein Bürger. Einer Bürgerin war es abschließend noch wichtig, dass die Feuerwehr weiterhin sichtbar in Eichelberg bleibt.

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