Skip to main content

Nachfrage bei den Kommunen

Vor der Bundestagswahl zeichnet sich rund um Bruchsal ein Rekord bei der Briefwahl ab

Die Verantwortlichen in den Rathäusern rund um Bruchsal sprechen von einer hohen Nachfrage nach der Briefwahl zur Bundestagswahl. Noch nie sind bei einer Bundestagswahl so viele Anträge verzeichnet worden.

Amtsleiter Mario Berny und Mitarbeiter Lukas Störk sortieren in Philippsburg die eingegangenen Wahlbriefe.
Amtsleiter Mario Berny (rechts) und Lukas Störk in Philippsburg bei der Vorsortierung der eingegangenen Wahlbriefe. Foto: Werner Schmidhuber

Kurz vor der Bundestagswahl am 26. September steht eines bereits fest: In den Städten und Gemeinden, auch im Verbreitungsgebiet der BNN in Bruchsal, wird es eine Rekordbeteiligung bei der Briefwahl geben. Die Corona-Pandemie dürfte einer der Gründe dafür sein.

In den Rathäusern von Philippsburg, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal und Bruchsal haben sich die BNN erkundigt: Wie groß ist die Nachfrage nach der Briefwahl? Viel mehr als bei der Bundestagswahl 2017?

Die Antwort fällt überall eindeutig aus: Noch nie hat es so viele Anforderungen von Wahlunterlagen gegeben. Noch nie sind bei einer Bundestagswahl so viele Anträge verzeichnet worden. Alle frühere Wahlen, egal welche, werden bei Weitem übertroffen.

Deutliche Steigerung der Briefwähler in Philippsburg – auch wegen Corona

Laut Wahlleiter Mario Berny wurden in Philippsburg über 2.800 Anträge auf Briefwahl bearbeitet. „Bis zum Wahltag werden wir wohl die 3.000er Marge erreichen“, betont er und lässt wissen: „Erfahrungsgemäß kommen aber nicht immer alle Briefwahlunterlagen zurück, die wir ausgegeben haben, so dass die Anzahl der ausgestellten Briefwahlunterlagen und der tatsächlichen Briefwähler leicht differieren kann.“

Bei der Bundestagswahl 2017 registrierte Philippsburg insgesamt 1.540 Briefwähler, bei der Landtagswahl 2.350 und bei der Bürgermeisterwahl 1.755. Dem stehen diesmal 3.000 Anforderungen gegenüber. Eine deutliche Steigerung der Briefwähler, wohl auch coronabedingt, sei auf alle Fälle erkennbar.

Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen die Nachfrage nochmals zunimmt.
Reinhard Richter, Verwaltung Kraichtal

Woanders ist es ähnlich: Die Nachfrage nach Wahlscheinen ist auch in Kraichtal groß, lässt der zuständige Reinhard Richter wissen. Aktuell habe sich die Nachfrage im Vergleich zur letzten Bundestagswahl verdoppelt. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen die Nachfrage nochmals zunimmt.“

Briefwahl-Nachfrage auch in Bruchsal und Karlsdorf-Neuthard sehr groß

Überrascht vom Ansturm zeigt sich auch Ordnungsamtsleiter Jürgen Fischer in Karlsdorf-Neuthard: „Bei rund 7.800 Wahlberechtigten sind inzwischen über 3.300 Rücksendungen eingegangen, die bis zum Wahltag wohl noch weiter zunehmen werden.“ Damit kommt die Doppelgemeinde auf über 40 Prozent der Wahlberechtigten und auf bereits über 60 Prozent der voraussichtlichen Wähler, wenn man eine Wahlbeteiligung von rund 70 Prozent zugrunde legt.

Aus der Stadt Bruchsal ist eine ähnliche Meldung zu hören: Pressesprecherin Alexandra Schwarzwälder bezeichnet die Briefwahlnachfrage mit knapp 11.000 als sehr groß. Vor vier Jahren waren es noch 6.500. Bis zum Wahltag könnten es sogar 12.500 werden, meint sie. Das wären dann doppelt so viele wie 2017.

Die Gründe für diesen Trend seien vielfältig, heißt es allerorts. Treibend wirke sicherlich die Corona-Pandemie. Doch schon bei früheren Wahlen ist die Zahl der Briefwähler kontinuierlich gestiegen. Seit 1957 gibt es diese Möglichkeit der Stimmabgabe.

„Wir gehen sowohl total als auch prozentual von einem Rekordwert aus“, ist auch in übrigen Kommunen zu erfahren. Die jetzigen Werte dürften die höchsten in der Geschichte der Wahlen und Wahlbeteiligungen werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang