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Verein in Not

Sportler des FC Huttenheim sollen keine Kaltduscher werden

Mit einer ungewöhnlichen Kampagne wirbt der Fußballclub in Huttenheim um Spenden. Auf der Internetplattform „GoFundMe“ sammelt man, damit der Betrieb auch in der kalten Jahreszeit weiterlaufen kann.

Zu knappern hat der FC Huttenheim und hat einen Spendenaufruf über GoFundMe gestartet
Der FC Huttenheim hat in seiner Not eine Spendenkampagne auf der Internetplattform „GoFundMe“ ins Leben gerufen. Foto: Werner Schmidhuber

Wie viele andere Fußballvereine muss auch der FC Huttenheim haushalten. Eine Menge von Aufgaben und Ausgaben müsse der Verein bewältigen, sagt der Vorsitzende Thomas Schwechheimer. Doch woher das Geld nehmen, wenn die Zahl der Sponsoren geringer wird und die Zahl der finanziellen Verpflichtungen ansteigt? Da ist Sparen die Devise – und das Erschließen neuer Geldquellen.

Vor diesem Hintergrund sind die Verantwortlichen auf „GoFundMe“ im Internet gestoßen. „Die beste Wahl zum Spendensammeln, egal ob für Privatpersonen, Gruppen oder Organisationen“, lautet die Eigenwerbung der Fundraising-Plattform.

Dort stellten die Initiatoren den Antrag und griffen dabei den brisanten Bereich der hohen Heizkosten heraus, der auch überzeugte. „Oh je“, sagte sich Pressesprecherin Lydia Kröger von „GoFundMe“, „da sollten wir etwas tun. Auf einmal müssen die Sportler ohne unsere Unterstützung in der kalten Jahreszeit Wasser sparen und kalt duschen.“

Extremsportler empfiehlt kalt Duschen

Zwar empfiehlt der niederländische Extremsportler Wim Hof eiskalte Duschen zur Stärkung der körperlichen und mentalen Kräfte, doch diesem Rat wollen sich die weit entfernten Huttenheimer nicht anschließen.

Im Schreiben mit der Bitte um „GoFundMe“-Unterstützung heißt es: „Durch das Wachstum des Vereines, der aktuell aus drei Mannschaften im Herrenfußball, einer Mannschaft im Frauenfußball, einer AH und mehreren Jugendmannschaften besteht, außerdem auf ein American-Football-Team verweisen kann, stehen wir auch vor neuen Herausforderungen.“

Für Spenden für den Kauf von Heizöl, um in der Winterzeit ohne erhebliche Einschränkungen warm duschen zu können, wäre der FC dankbar. „Jeder Euro bedeutet einen Liter für unsere Sportler“, heißt es auf dem Spendenaufruf, den Benjamin Münch vom FC Huttenheim ins Leben gerufen hat. Insgesamt, einschließlich der Spenden außerhalb von „GoFundMe“, sind bis jetzt 1.500 Euro zusammengekommen. Niemand will scheinbar die Huttenheimer in kalte Duschen schicken.

Verein in Huttenheim ist an der Belastungsgrenze

In einem Gespräch schildert Schwechheimer die kritische Situation. „Mit sieben Mannschaften kommt einiges an Belastungen auf uns zu.“ Jetzt werde es früh dunkel, Flutlicht auf den Plätzen, das einen hohen Stromverbrauch verursacht, sei notwendig. Weitere Sorgen plagen: Der große Rasenmäher habe 20 Jahre auf dem Buckel, versage seine Dienste.

Derzeit gebe es keinen Wirt für die Vereinsgaststätte. „Wir suchen jemanden, doch das ist nicht einfach. Wir haben oft einen vollen Sportplatz und die Besucher bekommen dort nichts zu essen“, klagt der FC-Vorstand und weist darauf hin: Die Spieler bekommen lediglich eine Siegprämie. Von daher halten sich die diesbezüglichen Ausgaben in Grenzen.

„GoFundMe“ ist laut Eigenbeschreibung die größte soziale Crowdfunding-Plattform der Welt. Damit können Menschen in Not sich schnell, effektiv und sicher Hilfe durch ihre Mitmenschen einholen. Jede Spendenaktion wird von einem „Trust & Safety“-Team überprüft, um sicherzustellen, dass die Spenden auch zweckmäßig eingesetzt werden. 

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