Skip to main content

Falke im Turm

Viele Schwierigkeiten: Sanierungskosten an Martinskirche in Obergrombach gestiegen

Schon seit rund drei Jahren ist die Sankt-Martin-Kirche in Obergrombach eingerüstet. Von Anfang an traten bei den Sanierungsarbeiten immer wieder unerwartete Schwierigkeiten auf.

Kirche St. Martin Obergrombach
Eigentlich sollen die Arbeiten an der Kirche Sankt Martin in Obergrombach schon zum Jubiläum im Jahr 2019 weitgehend beendet sein. Foto: Franz Lechner

Wer an der Obergrombacher Kirche vorbeifährt, der hat sich in den vergangenen Monaten vielleicht gewundert. Schon seit etwa drei Jahren steht ein großes Gerüst an der Sankt-Martin-Kirche.

Dabei hatte der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bruchsal-Michaelsberg, Thomas Fritz, schon Anfang 2018 erwartet, dass zur 175. Geburtstagsfeier der Martinskirche im Jahr 2019 die gröbsten Renovierungsarbeiten an der Kirche erledigt sein sollten. Im Jahr 2021 steht das Gerüst immer noch.

Allerdings waren die geplanten Renovierungsarbeiten von Beginn an sehr umfangreich. Die baufälligen Kapitel auf der Frontseite der Kirche, einige der großen Sandsteine, mit denen die Kirche 1844 errichtet wurde, und auch die neugotische Turmspitze sollten ausgebessert oder ersetzt werden. Und diese Arbeiten gestalten sich schwieriger als erhofft.

Falke im Kirchturm verzögerte Bauarbeiten in Obergrombach

„Wir hatten von Anfang an mit vielen unvorhersehbaren Schwierigkeiten zu kämpfen“, erklärt Pfarrer Fritz. Das fing schon beim Beginn der Bauarbeiten an. „Die mussten damals für drei Monate unterbrochen werden, weil ein Turmfalke im Kirchturm brütete“, berichtet der Pfarrer.

Wir mussten sowohl für den Falken als auch für die Fledermäuse Zugänge in den Turm offenhalten.
Thomas Fritz, Pfarrer

Auch ein Fledermaus-Vorkommen im Turm bremste die Arbeit kurz. „Wir mussten sowohl für den Falken als auch für die Fledermäuse Zugänge in den Turm offenhalten“, erzählt der Pfarrer. Und betont: „Das machen wir aber gerne.“ Wenn die Arbeiten beendet sind, soll künftig sogar eine Informationstafel über die tierischen Bewohner des Kirchturms informieren.

Turmfalken und Fledermäuse waren allerdings erst der Anfang vieler Probleme. „Bei den Renovierungsarbeiten an der neugotischen Kirchturmhaube wurde festgestellt, dass der Stein so beschädigt war, dass er fast schon an einen Blätterteig erinnerte“, berichtet der katholische Priester. Umfangreichere und kosten-intensivere Arbeiten als ursprünglich geplant waren die Folge. Davor musste allerdings erst das Denkmalamt den neuen aufwändigen Renovierungen an der neugotischen Turmspitze zustimmen.

Drei Monate Pause durch Lieferprobleme in der Corona-Pandemie

Und auch eine Nachfinanzierung musste bei der Erzdiözese Freiburg beantragt werden. „Bis diese neuen Anträge genehmigt waren, mussten die Arbeiten sechs Monate lang ruhen“, erinnert sich Thomas Fritz. Eine weitere dreimonatige Unterbrechung entstand dann auch noch durch Lieferprobleme. „In dem Steinbruch, aus dem wir unsere Sandsteine erhielten, ruhte die Arbeit wegen Corona“, so der Pfarrer.

Von 1,2 auf 1,4 Millionen Euro stiegen die geplanten Renovierungskosten. Pfarrer Kling betont, dass die Kirchengemeinde von ihm sowohl in der Messe als auch im Kirchenblatt immer ausführlich über die Schwierigkeiten und den Fortgang der Renovierungsarbeiten informiert wurde. Eine Schätzung, wann die Arbeiten endgültig beendet sein werden, will er aber nicht noch einmal abgeben. Nur dass die gröbsten Arbeiten inzwischen tatsächlich beendet seien.

nach oben Zurück zum Seitenanfang