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Minarett ragt 28 Meter in die Höhe

Rohbau der Ditib-Moschee in Karlsruhe ist fertiggestellt

Die Arbeiten in der Karlsruher Oststadt hatten sich zuletzt verzögert, jetzt steht der Rohbau mit Kuppel und Minarett. Am Eröffnungstermin Ende des Jahres will man festhalten.

Moschee-Bau in der Oststadt in Karlsruhe.
Der Rohbau steht: Einige Monate später als geplant sind Kuppel und Minarett der Karlsruher Ditib-Moschee nun fertig. Foto: Jörg Donecker

Es geht voran in der Käppelestraße in der Karlsruher Oststadt: Seit April ist der Rohbau der Ditib-Zentralmoschee fertiggestellt. Das bestätigt Bauleiter Nihat Kilicer auf Nachfrage dieser Redaktion. Ursprünglich sollte der Rohbau des muslimischen Gotteshauses bereits Ende vergangenen Jahres stehen. Verschiedene Faktoren wie Materialknappheit hätten letztlich zu der Verzögerung geführt, heißt es von der Bauleitung.

Für das Richtfest des zehn Millionen Euro teuren Projekts gibt es laut Kilicer derzeit noch keinen Termin. „Das ist noch nicht in Planung“, sagt der Bauleiter. Voraussichtlich werde es aber Juni werden.

„Momentan haben wir noch alle Hände voll zu tun“, sagt Kilicer. Die Baustelleneinrichtung werde abgebaut, der Kran abtransportiert. Parallel geht der Innenausbau mit Elektrik und Heizung weiter. Ein Teil der Fenster sei bereits eingebaut, so der Bauleiter. Die Energieversorgung wird laut Kilicer über eine Luft-Wärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage erfolgen.

Trotz der Verzögerung will man am geplanten Eröffnungstermin Ende des Jahres festhalten. Gleichzeitig räumt der Bauleiter ein, dass eine Verschiebung nicht ausgeschlossen ist: „Auf dem Bau kann es immer wieder zu Verzögerungen kommen.“ Derzeit gehe es auf dem Markt „drunter und drüber“.

Ein Minarett oder eine Kuppel zu bauen ist etwas anderes als eine normale Decke.
Nihat Kilicer, Bauleiter

Als besondere Herausforderung bezeichnet Kilicer die Arbeiten am Minarett und an der 17 Meter hohen Kuppel. „Ein Minarett oder eine Kuppel zu bauen ist etwas anderes als eine normale Decke“, so der Bauleiter. Man habe diese Herausforderung der besonderen Bauweise aber „gut bewältigt“.

Das Minarett hat eine Höhe von 28 Metern. In einer ursprünglichen Planung waren einmal vier Minarette mit einer jeweiligen Höhe von 35 Metern vorgesehen. Dies hatte im Vorfeld des Baus für teils heftige Diskussionen gesorgt. Im Oktober 2019 genehmigte die Stadtverwaltung letztlich die abgespeckte Variante mit nur einem Minarett.

Bis Anfang 2020 war die Zentralmoschee an der gleichen Stelle in der Käppelestraße in einem alten Fabrikgebäude untergebracht. Im Mai 2020 folgte dann der Abriss. Im September des selben Jahres startete der Neubau auf dem Gelände in der Karlsruher Oststadt.

Die Ditib-Moschee soll am Ende Platz für 600 Gläubige bieten. Laut Kilicer ist ein Café geplant, ebenso soll es verschiedene Geschäfte geben, neben einer Metzgerei und einer Bäckerei ist auch ein Laden für Geschenkartikel vorgesehen. Außerdem soll es einen Kindergarten, einen Jugendtreff und eine Koranschule geben.

Wir wollen ein multikulturelles Zentrum werden.
Lütfü Azal, Vorsitzender der Karlsruher Ditib-Gemeinde

Von der Karlsruher Ditib-Gemeinde war auf Nachfrage keine Aussage zum aktuellen Stand der Moschee-Arbeiten zu bekommen. In der Vergangenheit hatte Lütfü Azal, Vorsitzender der Karlsruher Ditib-Gemeinde, im Gespräch mit dieser Zeitung betont: „Wir wollen ein multikulturelles Zentrum werden.“

Es solle eine „offene Moschee“ werden, hatte unterdessen der Geschäftsführer des Ditib-Landesverbands, Fatih Sahan, versichert.

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