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Hurra, der Sommer kommt?

So verbringen Schüler die Sommerferien in Corona-Zeiten

Endlich Sommerferien – darauf brennen die Schüler in jedem Schuljahr. Doch die Corona-Pandemie hat vieles verändert: Dass durch die unsichere Lage auch eigene Sommerpläne kippen könnten, beschäftigt einige Kinder und Jugendliche.

Mädchen sitzt vor dem Laptop
Schule von Zuhause aus: Die 11-jährige Madison Vidacic ist erleichtert, dass das erstmal ein Ende hat. Foto: Eva-Maria Schauer

Von Eva-Maria Schauer

12:15 Uhr, Schule aus, Ferien: Auf dem Pausenhof der Johann-Peter-Hebelschule wird es laut. Die Grundschüler laufen zu ihren Eltern, holen Roller oder Fahrräder und treten den letzten Heimweg vor der siebenwöchigen Sommerpause an. Eine Zeit, auf die sie eigentlich das ganze Schuljahr über hinfiebern.

Doch die Vorfreude auf Urlaub, Ferienfreizeiten und Co. scheint diesmal getrübt zu sein. Wie schnell Pläne ins Wasser fallen können, hat die Corona-Pandemie gezeigt – und vorbei ist sie noch lange nicht. Laut dem Robert-Koch-Institut steigen die Infektionszahlen in Deutschland gerade wieder an und viele befürchten sogar eine zweite Welle.

Auch der 13-jährige Elias Jung vermutet das. Heute holt er seinen Bruder Johannes von der Hebelschule ab, der seinen letzten Tag als Viertklässler hatte. Bislang planen beide, mit ihren Eltern in den Ferien nach Dresden und Frankreich zu fahren. Von Corona ist Frankreich nur noch wenig betroffen. Trotzdem weiß Elias, dass sich die Lage schnell wieder ändern könnte: „Wenn Frankreich während unseres Urlaubs zu einem Risikoland erklärt wird, müssen wir dort vielleicht in Quarantäne gehen und können nirgendwo mehr hin“, spekuliert er.

Alternativpläne zum Urlaub: Ausschlafen, Freunde treffen, baden gehen

In den vergangenen Monaten hatten beide Brüder coronabedingt oft frei, was Johannes zufolge aber keine wirklichen Ferien waren: „Wir mussten trotzdem Schulaufgaben machen, konnten nicht weg und waren nur zu Hause“, erklärt der Zehnjährige. Auf Dauer wurde diese Zeit langweilig: „Ich wusste manchmal nicht genau, was ich machen soll, weil man sich nicht mit Freunden und Verwandten treffen und keine Geburtstage feiern konnte“, ergänzt Elias, der die achte Klasse des Justus-Knecht-Gymnasiums in Bruchsal besucht.

Zwei Jungen im Park
Bleiben optimistisch: Die Brüder Elias und Johannes Jung hoffen, dass Corona ihren Sommerplänen keinen Strich durch die Rechnung macht. Foto: Eva-Maria Schauer

Beide hoffen, dass sich so etwas nicht noch einmal im Sommer wiederholen wird. Am meisten freuen sie sich jetzt auf das Ausschlafen, Freunde treffen und baden gehen: „Wir haben eine Seekarte und dort gehen wir wahrscheinlich sehr oft hin.“

Die Fünftklässlerin Madison Luna Vidacic hat in ihrem ersten Schuljahr am Bruchsaler Heisenberg-Gymnasium viel Zeit vor dem Laptop verbracht. Ihr Unterricht wurde zum Großteil digitalisiert, weshalb auch sie nicht von „erholsamen Corona-Ferien“ sprechen kann: „Ich fand es doof, dass wir wegen Corona nicht mehr zur Schule konnten. Ich musste trotzdem von daheim aus lernen, am Online-Unterricht teilnehmen und konnte niemanden treffen.“ Der geplante Osterurlaub in ihre persönliche Traumstadt New York musste natürlich gestrichen werden.

Auf die Sommerferien freut sich die Elfjährige zwar, weiß aber, dass ihre Urlaubspläne wieder platzen könnten: „Mit meinen Eltern und meiner Schwester will ich nach Kroatien und in die Toskana. Ob das wegen Corona geht, können wir erst ein paar Tage davor schauen.“

Reisen und Ausflüge können wegen Corona spontan ausfallen

Laut Auswärtigem Amt hat die Infektionsrate in Kroatien zugenommen und liegt zurzeit durchschnittlich über den Frühjahrswerten. „Ohne Corona würde ich mich mehr auf den Urlaub freuen, weil er dann so gut wie sicher wäre. Es wäre doof, wenn es nicht klappt, aber dann würde ich viel mit Freunden machen“, erklärt sie. Ansonsten könnten auch Ausflüge wie der Besuch im Tenniscamp, coronabedingt ausfallen.

Die 16-jährige Klara Kremer kommt nach den Sommerferien in die elfte Klasse des Gymnasiums Sankt Paulusheim in Bruchsal. Sie freut sich sehr auf die Ferien, weil sie die schulfreie Zeit genießen kann: „Nach der Schulschließung im Frühling mussten wir daheim weiterlernen. Es war schwierig für mich, die Selbstdisziplin beizubehalten und Woche für Woche meine Aufgaben abzugeben.“

Mädchen sitzt auf Parkbank
Entspannung nötig: Oberstufenschülerin Klara Kremer freut sich auf entspannte Ferien ohne Schulstress. Foto: Eva-Maria Schauer

Auch die sozialen Kontakte haben ihr sehr gefehlt, weshalb sie für die Sommerferien schon viele Pläne mit Freunden hat: Gemeinsame Abende, Zelten und ein Besuch im Freizeitpark stehen auf dem Programm. Sie glaubt nicht, dass das Virus ihr Vorhaben beeinträchtigen könnte. „Außer, falls der Freizeitpark schließen muss, aber das wäre nicht weiter tragisch.“

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