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Geschäftsbericht 2022

Kreditgeschäft lässt Sparkasse Kraichgau weiter wachsen

Nach Corona war die Grundstimmung Anfang 2022 positiv. Dann kam der Ukraine-Krieg. Trotz Inflation und Zinswende ist die Einschätzung der Sparkasse Kraichgau trotzdem verhalten optimistisch. Das sind die Gründe.

Jahresbilanz: Den Geschäftsbericht der Sparkasse Kraichgau stellten (von links) die Vorstände Michael Reichert, Vorsitzender Norbert Grießhaber und Thomas Geiß vor. Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt vom Ukrainekrieg, stark gestiegenen Energiepreisen, Rekord-Inflation und der Zinswende.
Jahresbilanz: Den Geschäftsbericht der Sparkasse Kraichgau stellten (von links) die Vorstände Michael Reichert, Vorsitzender Norbert Grießhaber und Thomas Geiß vor. Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt vom Ukrainekrieg, stark gestiegenen Energiepreisen, Rekord-Inflation und der Zinswende. Foto: Heike Schaub

„Herausfordernd“, auf diesen einfachen Nenner bringt man das Geschäftsjahr 2022 bei der Sparkasse Kraichgau: „Wir sind mit der Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie zuversichtlich in das Jahr 2022 gestartet. Der unsägliche Angriff Russlands auf die Ukraine beendete die positive Grundstimmung sofort“, so Vorstandsvorsitzender Norbert Grießhaber am Mittwochvormittag bei der Bilanzpressekonferenz in Bruchsal.

Die Folgen waren gravierend: Störungen der Lieferketten, Preisexplosionen bei Lebensmitteln und Energie, steigende Inflation und als Folge die Erhöhung des Leitzins zählt der Finanzexperte als Herausforderungen im Jahr 2022 auf.

So verteuerten sich die Verbraucherpreise erheblich. Sie konnten teilweise durch Lohnerhöhungen und staatliche Entlastungspakete wieder aufgefangen werden: „Mit einer Reduzierung der Inflation rechne ich frühestens 2024“, so Grießhaber.

Sparkasse Kraichgau: Unternehmen füllten Lager auf und investierten kräftig

Trotzdem zog Grießhaber ein insgesamt zufriedenstellendes Fazit. So sei es der Sparkasse im 183. Jahr ihres Bestehens gelungen, weiter zu wachsen: So legte die Bilanzsumme der Sparkasse Kraichgau um 156,7 Millionen auf 4,777 Milliarden Euro zu. Das Plus von 3,4 Prozent wurde nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden vor allem vom gewerblichen Kreditgeschäft getragen.

Unternehmen in der Region sicherten sich mit neuen Darlehen ihre Liquidität. Sie vergrößerten ihre Lagerbestände, um sich gegen Lieferengpässe abzusichern und investierten in Klimaneutralität, so Vorstandsmitglied Michael Reichert. Aber auch im Privaten wurde nach Corona mit Ausgaben für Urlaub, Freizeit oder Gastronomie viel nachgeholt.

Immobilienmarkt ist im Herbst eingebrochen

Die Kundeneinlagen blieben mit 3,4623 Milliarden Euro trotz Nachholeffekten und Rekordinflation stabil. Das Kundenkreditvolumen legte um 325,2 Millionen Euro auf insgesamt 3,134 Milliarden Euro zu.

Damit wurde erstmals die Drei-Milliarden-Euro-Marke übersprungen. Weil immer mehr Geldgeschäfte online abgewickelt werden und das Personal fehlt, hat die Sparkasse Kraichgau kürzlich erst angekündigt, zum Juli sieben der 37 Filialen, darunter in Neuthard, Zeutern und Bretten, zu schließen.

Leidtragender der dynamischen Entwicklung und den steigenden Zinsen war im vergangenen Jahr vor allem der Immobilienmarkt. „Ab September gab es eine spürbare Beruhigung“, erinnert sich Norbert Grießhaber.

„Wurden im ersten Halbjahr 2022 private Wohnungsbaukredite in Höhe von 154,1 Millionen Euro zugesagt, waren es im zweiten Halbjahr noch 80,1 Millionen Euro“, erläutert sein Kollege Reichert. Fast eine Halbierung.

Wohnmarktbericht der S-Immobilien Kraichgau geht online

Gewinner der Zinswende war der Bausparvertrag, der eine „Renaissance“ erlebte. Laut Grießhaber eine Möglichkeit, sich langfristig niedrige Zinsen zu sichern. 2022 wurden 1.454 Bausparverträgen mit einer Bausparsumme von 118 Millionen Euro neu abgeschlossenen. So viele wie schon lange nicht mehr.

Mit der Vorstellung des ersten Wohnmarktberichts reagiert die Sparkassen-Tochter, die S-Immobilien Kraichgau GmbH, auf die Veränderungen am Immobilienmarkt. Die Entwicklung der Zinsen, Inflation und steigende Baukosten bestimmen den Immobilienmarkt in der Region. „Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist nach wie vor groß“, sagt Michael Reichert. Aber man warte auf niedrige Preise.

Nach Einschätzung von Thorsten Niemzik, Geschäftsführer der S-Immobilien, gibt es in der Region „keine Immobilienblase“. Um einen Überblick über Objekte in guter Lage zu bekommen, wird der Wohnmarktbericht nach Gemeinden geordnet, nächste Woche online gehen.

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