Skip to main content

Vorurteilsfreier Blick auf den Islam

Tag der offenen Tür in der Moschee Ahmadiyya in Bruchsal

Beim Tag der offenen Tür präsentiert sich auch die Bruchsaler Moschee Ahmadiyya. 450 Personen kommen regelmäßig zu den Gottesdiensten, aber auch für Obdachlose ist die Moschee regelmäßig eine Anlaufstelle.

Drei Männer im Gespräch
Tag der offenen Tür: In der Bruchsaler Moschee Ahmadiyya in der Eisenbahnstraße 8 gibt es Koran-Ausgaben in über 30 Sprachen. Foto: Werner Schmidhuber

„Wir öffnen weit unsere Türen. Damit setzen wir ein Zeichen für Offenheit, Gastfreundschaft und Transparenz“, so erklärt der Imam der Bruchsaler Moschee Ahmadiyya, Theologe Mahfooz Ahmad, den angebotenen Tag der offenen Tür in der Eisenbahnstraße 8.

„Wir wollen auch Ängste nehmen. Zeigen, dass wir für Frieden eintreten. Jeder ist hier willkommen.“ Vor zehn Jahren war die Gebetsstätte eingeweiht worden. Seitdem erlebt sie einen Aufschwung.

Wir wollen auch Ängste nehmen.
Mahfooz Ahmad, Imam der Bruchsaler Moschee

Der Tag der offenen Moschee in Deutschland ist ein seit 1997 bestehender und jährlich fest terminierter Veranstaltungstag, der auf den 3. Oktober, den Tag der Deutschen Einheit, fällt. Auf diesen Hinweis legen die Verantwortlichen Wert: Eine Moschee soll nicht nur ein Ort sein, an dem die Muslime sich zum gemeinsamen Gebet versammeln. Denn sie sei auch eine Stätte der Begegnung, des Dialogs und des nachbarschaftlichen Miteinanders.

Fünfmal am Tag treffen sich die Gläubigen zum Gebet: vor der Arbeit, nach der Arbeit und zwischendurch. Von 6.15 bis schließlich 21 Uhr. Das Freitagsgebet ist verpflichtend.

450 Personen kommen regelmäßig in die Moschee

450 Personen zählt die Glaubensgemeinschaft in und um Bruchsal. Wie zu erfahren ist, haben die meisten ihre Wurzeln in Pakistan, sind aber auch türkischer oder indischer Abstammung. Zum Kreis gehören etliche Konvertierte.

In der Moschee gibt es zwei große Gebetsräume, bei großem Andrang steht ein Provisorium zur Verfügung. Einmal in der Woche gehen die Kinder in die Koranschule, dort unterrichtet der Imam: in Deutsch, darauf legt er Wert.

Praktiziert wird Geschlechtertrennung

Die Frauen gelangen über den Vordereingang in ihren eigenen Gebetsraum, die Männer nehmen den hinteren Zugang. Praktiziert wird die Geschlechtertrennung.

Aber es gebe auch gemeinsame Programme, betont Hala Ahmad, etwa Themenabende zu Fragen der Partnerschaft von Mann und Frau. „Wir fühlen uns nicht ausgeschlossen“, meint sie gegenüber der Presse.

Jeden Sonntag Speisung für 50 Bedürftige

An der Spitze stehen zwei Männer: der Imam, zuständig für alles Geistliche, und ein Präsident, Raza Munawwar, verantwortlich für die weltlichen Belange, etwa für organisatorische Aufgaben. Vor vier Monaten hat in Bruchsal der junge Imam, gerade 24 Jahre alt, die Leitungsfunktion übernommen.

Stolz verweist der Prediger auf die Obdachlosenspeisung, die jeden Sonntag angeboten wird. Im Durchschnitt kommen so 50 Bedürftige. „Unsere Gemeinde lebt ausschließlich von Spenden“, berichtet er.

Flyer im Briefkasten hat neugierig gemacht

Jedes Jahr besuchen am Tag der offenen Tür gut 150 Frauen und Männer die Moschee. Der erste Gast im Jahr 2022 war ein junger Bruchsaler: Er habe einen Flyer im Briefkasten vorgefunden, der ihn neugierig gemacht habe. Nun wolle er wissen, was dort so vor sich gehe. Im Gebetsraum nebenan interessiert sich eine junge deutsche Frau für den Islam.

Für Kontaktaufnahmen stehen mehrere Ansprechpartner in der Moschee bereit. Sie bieten einen Informations- und Meinungsaustausch an, der, wie es heißt, „ein neues, vorurteilsbefreites Licht auf den Islam wirft und aus den unterschiedlichsten Perspektiven über Glauben und Lehre des Islam informiert.“

Informationsaustausch für Jeden

In Bruchsal dürfe jeder hinter die Kulissen der islamischen Religionsgemeinschaft schauen und erfahren, wie Mitmenschen, die einer anderen Religion angehören, diese leben.

Warum heißt die Moschee so? In der religiösen Welt spielt die Ahmadiyya Muslim Jamaat eine wichtige Rolle. 1889 in Indien gegründet stellt sie mit ihren vielen Millionen Mitgliedern in über 220 Ländern weltweit die größte Gemeinschaft unter den organisierten Muslimen dar.

nach oben Zurück zum Seitenanfang