Skip to main content

Mammutwerk einstimmig gebilligt

Gemeinderat sagt Ja: Höhere Zuschüsse und Hallengebühren in Bruchsal

Mehr Gerechtigkeit bei der Vereinsförderung stand schon lange auf der Tagesordnung bei der Stadt Bruchsal. Fast ein Jahr lang wurde an neuen Richtlinien gefeilt. Auch transparente Hallengebühren gehören dazu.

Einweihung Schulsporthalle
Das ist neu im Bruchsaler Vereinsport: Auch für Jugendtraining kosten die Hallen etwas. Gleichzeitig gibt es mehr pauschale Zuschüsse oder Geld für Anschaffungen. Die Aufnahme entstand in der neuen Sporthalle Bahnstadt. Foto: Martin Heintzen

Die Stadt Bruchsal erhöht ihre freiwilligen Zuschüsse für die rund 350 Vereine. Gleichzeitig werden Sporthallen, Schulen oder andere Räume nicht mehr kostenlos zur Verfügung gestellt. Die bislang unterschiedlichen Regeln bei Gebühren und Mieten sind für alle Vereine vereinheitlicht.

Einstimmig sagte der Gemeinderat Ja zu den neuen Bestimmungen, die Rückwirkend zum 1. Januar gelten. Sie wurden in einem langen Prozess mit allen Beteiligten erarbeitet.

Alle Fraktionen lobten die beteiligten Ämter. Die Regelungen wurden mehrfach als „Mammutwerk“, bezeichnet und sogar „beglückwünscht“. Nun herrsche Transparenz und Gerechtigkeit bei der Unterstützung des Ehrenamts, meinten alle Redner.

Freie Gruppen können für Projekte gefördert werden

„Außerdem gibt es die Möglichkeit gute Projekte von Gruppen ohne Vereinshintergrund zu fördern. Zudem haben wir die Unterstützung der Wohlfahrtsverbände neu aufgestellt“, betonte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos.)

Auf die Frage der BNN, ob es die Zuschüsse jetzt gebe, weil Bruchsal eine gute Haushaltslage habe, sagte sie am Rand der Sitzung: „Nein, es ist ein Signal für das Engagement der Bürger und wird bestehen bleiben.“

Das Geben an die Vereine ist mit Nehmen von rund 250.000 Euro aus Hallen- und Raumnutzung verbunden. Ab diesem Jahr müssen Vereine auch für Jugendtraining in den Sporthallen zahlen (mit Mehrwertsteuer). Das war vorher nicht der Fall. Für die Stadt bringt das steuerliche Vorteile.

Übergangslösung für Vereine, die nicht profitieren

Die Arbeitsgemeinschaft der Sportvereine hat intensiv mitgewirkt bei der neuen Entgeltordnung und Verbesserungen erreicht. Die Kulturvereine der Stadt sind nicht gemeinsam organisiert.

Für einzelne könnten finanzielle Nachteile entstehen, weil es keine kostenlosen Räume für Proben mehr gibt. Deshalb werden bestimmte Defizite drei Jahre lang teilweise oder ganz ausgeglichen.

Andererseits gibt es mehr Zuschüsse und verbesserte Höchstgrenzen, wenn Noten, Uniformen oder Kostüme gekauft werden. Sofern ein Verein baut oder Geräte anschafft, kann er großzügigere Regeln in Anspruch nehmen. Selbst an die Unterstützung von Schulabschlussfeiern in Bruchsal wurde in den Förderrichtlinien gedacht.

„Das alte System war willkürlich“

Für die CDU wies Wolfram von Müller auf den immer wieder hinausgeschobenen großen Wurf der Vereinsrichtlinien hin. Durch die mutige Arbeit jetzt können sich die Vereine gerecht behandelt fühlen. „Das alte System war intransparent und willkürlich“, sagte Ruth Birkle von den Grünen.

Gerhard Schlegel (SPD) wies auf 80.000 Euro Steuerersparnis der Stadt hin und lobte deren Kompromissbereitschaft bei allen Diskussionen. „Warum ging es so lange? Ich weiß es nicht“, sagte Roland Foos (FWV). Und: Allen seien die Vereine viel Wert, bei der Verwaltung gebe es nun viel Aufwand bei der Abrechnung. Von FDP und AfD kam Zustimmung ohne Einschränkung.

nach oben Zurück zum Seitenanfang