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Verkauf als mögliche Option

Möglicher Abriss: Sorgen um Pfarrzentrum in Wiesental

Wird das Pfarrzentrum in Wiesental demnächst womöglich abgerissen? Nach einer Vorgabe des Erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg muss die Gemeinde kirchlichen Besitz reduzieren. Ein Architekturbüro prüft jetzt, welche Möglichkeiten es gibt.

Was geschieht mit dem Pfarrzentrum in Wiesental? Unruhe herrscht nicht nur unter den Katholiken in der Seelsorgeeinheit.
Was geschieht mit dem Pfarrzentrum in Wiesental? Unruhe herrscht nicht nur unter den Katholiken in der Seelsorgeeinheit. Foto: Werner Schmidhuber

Was geschieht mit dem Pfarrzentrum? In absehbarer Zeit noch nichts geschehen, bekunden Pfarrer Peter Bretl und Dekan Lukas Glocker in einem Pressegespräch. Ein Architekturbüro prüft derzeit die Möglichkeiten, wie eine Vorgabe aus dem Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg umgesetzt werden kann, wonach kirchlicher Besitz um ein Drittel reduziert werden soll. Wie auch immer: Das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Wiesental muss aufrechterhalten bleiben, betonen beide Geistliche.

Wir bemühen uns um eine neue Bleibe.
Lukas Glocker
Dekan

Wird das Pfarrzentrum demnächst veräußert und abgerissen? Entsteht, wie so oft in der Stadt, ein grauer Betonwohnblock neben dem Kindergartenhof? Dann sind Probleme vorprogrammiert. Und was geschieht mit dem Pfarrhaus und den weiteren kirchlichen Immobilien? Unruhe herrscht nicht nur unter den Katholiken in der Seelsorgeeinheit. Die Gerüchteküche brodelt: Bereits verkauft sei das Gebäude, nur „Pfarrsaal“ genannt. Die dort untergebrachten kirchlichen Gruppen hätten – wie der Männergesangverein im vorderen Teil - bereits gekündigt bekommen.

Nutzer sollen durch Entscheidung nicht benachteiligt werden

Da bei Gerüchten jeder noch ein wenig übertreibt, schießen die Spekulationen ins Kraut. Zur Beruhigung der Gemüter möchten die zwei Pfarrer beitragen: Auf keinen Fall werde es eine Entscheidung zum Nachteil der jetzigen Nutzer geben. Berechtigte Sorgen machen sich diese, wie es mit dem Pfarrsaal weitergehen soll. Das 41 Meter lange „Jahrhundertbauwerk“, wie es damals bei der Einweihung hieß, war 1925 bezogen worden.

Vorwiegend als „Kinderschule“ sollte der Neubau dienen. Räume gab es auch für die neue Nähschule und für verschiedene kirchliche Vereinigungen. Im Laufe der Jahrzehnte kam es mehrmals zu Umbauten und Modernisierungen.

Alle Pfarrgemeinden müssen ihre Flächen reduzieren

„Wir haben von oben die Auflage, die Flächen um ein Drittel zu reduzieren“, äußern sich Bretl und Glocker. Dies gelte für alle Pfarrgemeinden. Über diese Auflagen und deren Umsetzung sei mehrfach öffentlich informiert worden. Doch das Interesse habe sich in Grenzen gehalten.

„Die Unterhaltung der Immobilien kostet viel Geld. Auf Dauer können wir uns den Aufwand nicht mehr leisten“, lassen die beiden Geistlichen wissen. Die Kirche habe weniger Einnahmen, das liege an den Kirchenaustritten und an weniger - demografisch bedingten - Kirchensteuerzahlern.

Große Sorgen um das katholische Pfarrzentrum in Wiesental - hier der Pfarrsaal um 1925.
Große Sorgen um das katholische Pfarrzentrum in Wiesental - hier der Pfarrsaal um 1925. Foto: Werner Schmidhuber

Demnächst stehe die Innenrenovierung der Pfarrkirche an. In die Überlegungen müssten auch das derzeit pfarrerlose Pfarrhaus und das Franziskushaus einbezogen werden. Inzwischen habe es Treffen mit den Gruppen und Vereinen gegeben, die im Pfarrzentrum untergebracht sind. „Wir bemühen uns um eine neue Bleibe“, versichert Glocker.

Derzeit werde ermittelt, was an Räumlichkeiten benötigt wird. Eine „Machbarkeitsstudie“ sei in Arbeit, die ein Architekturbüro erstelle. Von dort erhoffe sich die Pfarrei die Antworten auf offene Fragen. Parallel dazu werden Gespräche mit verschiedenen Behörden und Ämtern geführt, auch mit der Stadt Waghäusel. Näher wollten sie sich aber die beiden Seelsorger nicht äußern. „Der Verkauf der Immobilien ist eine mögliche Option von mehreren denkbaren Optionen“, heißt es freimütig.

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