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Medizinische Versorgung

Notfallpraxis in Kirrlach geschlossen: Wohin können Kranke ausweichen?

Nach einem Gerichtsurteil steht der ärztliche Bereitschaftsdienst auf der Kippe. Einige Standorte sind vorübergehend unbesetzt. Für Kranke aus Waghäusel und Umgebung gibt es aber andere Anlaufstellen.

Ein Finger zeigt auf das Schild der Notdienstzentrale in Rastatt.
Die Notdienstzentralen richten sich an Patienten mit akuten Erkrankungen, die aber kein Fall für die Notaufnahme sind. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat die Reißleine gezogen. Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts muss der ärztliche Bereitschaftsdienst neu organisiert werden. Nicht mehr alle Ärzte können wie bisher in den Notfallpraxen eingesetzt werden.

An manchen Standorten hat das weitreichende Konsequenzen: Die Notfallpraxis in Kirrlach in der Rheinstraße 23 wurde mit sofortiger Wirkung geschlossen. Schon ab diesem Mittwoch, 25. Oktober, bleiben die Praxisräume zu. Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist für Patienten gedacht mit akuter Erkrankung, die kein Fall für die Notaufnahme sind.

Kirrlach schließt, aber drei weitere Standorte bleiben offen

Insgesamt schließen acht Notfallpraxen im Land vorübergehend. In Kirrlach war der Bereitschaftsdienst bislang durchgehend von freitags, 19 Uhr, bis sonntags, 23 Uhr, für Patienten eine Anlaufstelle. Dazu an Feiertagen von 8 bis 23 Uhr. Diese medizinische Versorgung fällt nun vorerst weg.

Doch wohin können Patienten jetzt ausweichen? Die KVBW verweist auf drei weitere Standorte in der Region: In Bruchsal, in Sinsheim und in Schwetzingen geht der Betrieb weiter. Alle drei Notfallpraxen sind bei den örtlichen Krankenhäusern untergebracht. In Bruchsal gibt es außerdem ein medizinisches Versorgungszentrum. Es öffnet tagsüber und soll die Notaufnahme in Bruchsal entlasten.

Öffnungszeiten ändern sich

„Patientinnen und Patienten können zu den Öffnungszeiten ohne vorherige Anmeldung in die Notfallpraxis kommen“, teilt die Kassenärztliche Vereinigung mit. Für nicht gehfähige Patienten könne in dringenden Fällen und bei einer erforderlichen Akutbehandlung ein Hausbesuch über die Servicenummer 116117 (ohne Vorwahl) angefragt werden.

Von der Vereinigung heißt es weiter: „Bei medizinischen Notfällen, insbesondere bei Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall, muss sofort der Rettungsdienst unter der 112 alarmiert werden.“

Der ärztliche Bereitschaftsdienst in den Abendstunden und Mittwoch- wie auch Freitagnachmittag geht also weiter. Aber Achtung, die verbliebenen Notfallpraxen öffnen verkürzt. In Bruchsal sind die Öffnungszeiten nur noch bis 22 Uhr. Und nicht mehr wie bisher bis 24 Uhr. Gleiches gilt für Schwetzingen. Am Standort in Sinsheim ist der Bereitschaftsdienst bis 21 Uhr vor Ort.

In Bretten gibt es ebenfalls einen Bereitschaftsdienst am dortigen Krankenhaus. Er ist abends bis 22 Uhr greifbar, an den Wochenenden nur noch zwischen 10 und 16 Uhr.

Entwarnung bei Kinderärzten

Entwarnung gibt es von der KVBW bei Kinderärzten und Fachärzten. Sie organisieren ihre Notdienste anders. Daher ändert sich bei deren Notfallsprechstunden aktuell nichts.

Notdienste im Überblick

www.kvbawue.de/patienten/praxissuche/notfallpraxis-finden

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