Die Pandemie ist auch an der Tafel Bruchsal nicht spurlos vorbeigegangen. Es gab einige Änderungen und Umstellungen, zu denen der ehrenamtliche Leiter Ulrich Ellinghaus drei Fragen beantwortet.
Gibt es einen Rückgang der Spenden aufgrund der Pandemie?
EllinghausDie Spenden sind ungefähr gleich geblieben. Wir kriegen hauptsächlich von den Lebensmittelgeschäften die Ware, da gab es keine große Veränderung. 80% der Spenden bekommen wir von Supermärkten, 10% vom Zentrallager in Rastatt, das mehrere Tafeln im gesamten Gebiet bedient. Davon bekommen wir Firmenspenden. Der Rest sind Privatspenden. Es ist eben immer saisonal bedingt, was wir bekommen. Manchmal weniger Äpfel, manchmal weniger Mandarinen, aber in der Summe ist es gleich geblieben.
Haben Sie andere Veränderungen in der Tafel durch Corona feststellen können?
EllinghausVorwiegend sind es hier die älteren Leute, die weniger kommen, weil sie Angst haben, dass sie sich irgendwo anstecken. Aber wir haben einige neue Kunden, die vorher nicht zur Tafel gekommen sind. Die sind jetzt in Kurzarbeit oder haben knappes Geld. Die Kundenanzahl ist gleich geblieben, aber sie ist anders verteilt. Außerdem haben wir momentan viel höhere Kosten durch die Hygienebedingungen und Schutzmaßnahmen z. B. für Einmalhandschuhe und Hygienesprays.
Was wird getan, um weiterhin Spenden zu erhalten?
EllinghausWir arbeiten sehr eng mit den Kirchen zusammen. Am Sonntag, den 04.10. war ja Erntedank und da haben viele Kirchen im Umkreis zu Altarspenden aufgerufen. Da haben wir einige Spenden bekommen. Und vor knapp zwei Monaten gab es für drei Wochen die Möglichkeit in den Kirchen, in dafür vorgesehen Körben, Spenden abzulegen. Dann gibt es auch Geldspenden, die für unsere Arbeit notwendig sind. Während der Pandemie haben wir zu zweckgebunden Geldspenden aufgerufen, damit wir Lebensmittel zukaufen können. Wir dürfen eigentlich keine Lebensmittel zukaufen, aber zweckgebunden, wenn der Spender es erlaubt, dürfen wir das machen. Annika Mamat (afm)