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Baden-Baden

Frank Marrenbach blickt auf seine Zeit im Brenners Park-Hotel zurück

Frank Marrenbach war fast zwei Jahrzehnte Direktor vom Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden. Seit Jahresbeginn widmet er sich neuen Aufgaben. Mit BNN-Redakteur Bernd Kamleitner hat Marrenbach über seine Zeit als prominentester Gastgeber der Stadt und die Entwicklung von Baden-Baden gesprochen.

Prominentester Gastgeber der Stadt: Fast zwei Jahrzehnte leitete Frank Marrenbach als Direktor Brenners Park-Hotel & Spa. Künftig konzentriert er sich auf die Aufgabe als Chef einer Dachorganisation von neun Luxushotels.
Prominentester Gastgeber der Stadt: Fast zwei Jahrzehnte leitete Frank Marrenbach als Direktor Brenners Park-Hotel & Spa. Künftig konzentriert er sich auf die Aufgabe als Chef einer Dachorganisation von neun Luxushotels. Foto: Kamleitner

Als Frank Marrenbach im Jahr 1997 in die Stadt kam, gab es kein Festspielhaus und kein Museum Frieder Burda. Vom neuen Stadtteil Cité war nichts zu sehen, der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden steckte in den Kinderschuhen und an einen Nationalpark Schwarzwald, für den die Stadt Jahre später Wald zur Verfügung stellen sollte, dachte niemand.

Wohin wird der Weg Baden-Badens führen? Diese Frage stellte sich der spätere Direktor von Brenners Park-Hotel & Spa damals. Heute blickt Marrenbach auf „eine tolle Zeit“ zurück: „Die Stadt hat richtig gut die Kurve gekriegt!“ Von der Aufwärtsentwicklung hat das Haus profitiert, das er seit knapp zwei Jahrzehnten leitet.

Zum Jahresende hieß es für ihn Abschied nehmen – nicht von Baden-Baden, aber von seiner Tätigkeit als Direktor des weltberühmten Hotels. Seit Oktober 2000 ist Marrenbach Chef des noblen Hauses. Die drei Jahre zuvor arbeitete er mit und für den damaligen Direktor Richard Schmitz, für den das Wohnen auf dem Hotelgrundstück noch Pflicht war.

Marrenbach, vor dem Wechsel Vizedirektor im Gästehaus Petersberg der Bundesregierung bei Bonn, handelte eine Lockerung der Wohnpflicht aus – und durfte sich mit seiner Familie außerhalb des Brenners niederlassen. Er müsse aber mit und in der Stadt leben, dass habe sein Arbeitgeber von ihm erwartet.

Schwer gefallen ist ihm das angesichts der Rahmenbedingungen nicht. „Wir haben uns schnell sehr wohl gefühlt“, blickt er auf die Anfangszeit zurück. Die Urbanität auf dem Lande ist es, die ihn bis heute an Baden-Baden fasziniert.

Marrenbach schätzt Lebensqualität

Die Lebensqualität schätzt er angesichts der Natur, dem guten Essen, der Nähe zu Frankreich und vielen anderen Faktoren. Die Kombination mit der Internationalität der Stadt sowie dem Brenners ergibt für ihn „eine wunderbare Mischung“.

Parallel zur Tätigkeit als Brenners-Direktor ist er seit dem Jahr 2008 für die neun Luxushotels der Oetker-Collection mit Sitz in Baden-Baden zuständig. Seit etwa zwei Jahren habe er gespürt, dass er beiden Seiten nicht mehr in dem Maße gerecht werde, wie er sich das vorstelle. Bei der Oetker-Collection, zu der Fünf-Sterne-Häuser etwa in London, der Karibik und in Marrakesch gehören, sehe er sich eher „als reisender CEO“. Der müsse den Puls vor Ort spüren.

Ein Haus wie das Brenners braucht dagegen einen präsenten Gastgeber

„Ein Haus wie das Brenners braucht dagegen einen präsenten Gastgeber“, betont Marrenbach. Das wurde im neuen Jahr Holger Matthiesen vom Excelsior Hotel Ernst in Köln. Am 2. Januar übergab Marrenbach sein Büro im Brenners an seinen Nachfolger und bezog seinen neuen Arbeitsplatz in der Stadt – als Chef der Dachorganisation der neun Luxushotels. Unter deren Dach ist auch das Grandhotel in Baden-Baden angesiedelt.

Der Abschied fällt dem prominentesten Gastgeber der Bäderstadt nicht leicht, aber er ist für den „klaren Schnitt“, damit sein Nachfolger sich in die neue Aufgabe hineinfinden kann. Der sei bewusst dafür ausgewählt worden: „Der braucht mich nicht, um ein Hotel zu führen!“

Von den rund 280 Mitarbeitern des Hotels hatte sich der gebürtige Rheinländer, der in Opladen das Licht der Welt erblickte und in Ratingen bei Düsseldorf groß wurde, bereits auf der Weihnachtsfeier verabschiedet.

Besondere Begegnungen mit Barack Obama und dem Dalai Lama

Wie vielen Prominenten Marrenbach die Hände im Brenners geschüttelt hat, ist nicht überliefert. Der prominente Gast sei nur einer von vielen, meint der leidenschaftliche Mountainbikefahrer, der am liebsten auf den Baden-Badener Hausberg Merkur strampelt.

Die Begegnungen mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama oder dem Dalai Lama seien aber besondere gewesen. Eine enge Verbindung habe sich zu vielen Stammgästen entwickelt. Die Entwicklung des Brenners wird er ebenso im Blick behalten wie die der Stadt.

Sollte Baden-Baden Mitte 2020 für seine Geschichte als Bäderstadt des 19. Jahrhunderts der Titel als Welterbe zugesprochen werden, wäre das aus seiner Sicht eine wirtschaftliche Grundlage von morgen. Davon würde auch das Grandhotel profitieren. Dessen Position stellt Marrenbach aber keineswegs über alles. Seine Philosophie ist eine andere: „Auch das Brenners ist Teil eines Größeren.“

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