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"Stillstand ist ein Fremdwort"

Peter-und-Paul-Fest in Bretten: Das ist in diesem Jahr neu

„Stillstand ist für uns ein Fremdwort“, sagte Stadtvogt Peter Dick beim traditionellem Empfang der Vereinigung Alt-Brettheim (VAB) am späten Donnerstagabend auf dem Kirchplatz, und verwies auf zahlreiche Neuerungen und Änderungen beim diesjährigen Festprogramm.

Verdiente Aktive wurden beim Empfang der Vereinigung Alt-Brettheim auf dem Kirchplatz von Stadtvogt Peter Dick (vorn Mitte mit rotschwarzem Gewand) und Schultheiß Martin Wolff (daneben) geehrt.
Verdiente Aktive wurden beim Empfang der Vereinigung Alt-Brettheim auf dem Kirchplatz von Stadtvogt Peter Dick (vorn Mitte mit rotschwarzem Gewand) und Schultheiß Martin Wolff (daneben) geehrt. Foto: Rebel
Die spektakulärste Neuerung sei die Verlegung des Zapfenstreichs vom Marktplatz in die Simmelturmarena. „Ich danke der Bürgerwehr für diesen mutigen Schritt, der auch deshalb notwendig wurde, weil die Situation auf dem Marktplatz durch den beengten Raum und die Lärmbelästigung durch desinteressierte Personen die Durchführung des Zapfenstreichs dort erheblich beeinträchtigt hat“, erklärte der Vorsitzende der Vereinigung.

Szenen aus der Schwarzerdt-Chronik entfallen

„Lange Wartezeiten und Desinteresse des Publikums“ seien auch der Grund dafür gewesen, dass bisher angebotene Szenen aus der Schwarzerdt-Chronik bei diesem Fest entfallen. Inzwischen habe sich eine Arbeitsgruppe zur Neugestaltung gefunden, so Dick. Er wünsche sich, dass Ergebnisse zum nächsten Fest präsentiert werden könnten, so der Stadtvogt. „Schließlich ist die Chronik für uns die Hauptquelle für das Geschehen um 1504“.

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Die Marktmeister der Vereinigung Alt-Brettheim stellten sich und ihre Arbeit während des Festes vor. Foto: Rebel

Wettbewerb zum "Jubelsieger"

Ein weiterer Arbeitskreis unter „der bewährten Moderation von Peter Brunner“ beschäftige sich mit einer Bestandsaufnahme und der Überlegung, „wie unser Fest auch noch in zehn Jahren dem Anspruch als immaterielles Kulturerbe gerecht organisiert und durchgeführt werden kann“. Dazu hätten sich drei Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen gebildet. Ein erstes Zwischenergebnis einer dieser Gruppen sei der Wettbewerb zum „Jubelsieger“ (die BNN berichteten bereits exklusiv). Gesucht werden dabei beim Festzug die hinsichtlich Authentizität und Darstellung besten Teilnehmergruppen in drei Kategorien. Es gehe dabei „grundsätzlich um einen Ansporn für alle, diesem Anspruch gerecht zu werden“, sagte Dick.

Ehrenämtler besser bekannt machen

In einem zweiten Arbeitskreis gehe es darum, mehr Transparenz hinsichtlich der VAB-Strukturen zu schaffen. Dies wolle man beispielsweise dadurch erreichen, dass ehrenamtlich tätige Funktionsträger besser als bisher bekannt gemacht werden. In einem ersten Schritt solle deshalb das Markmeisterteam vorgestellt werden. Dazu bat Dick Anita Burkhardt, Heidi Burkhardt-Nöltner, Alexander Kerres, Achim Kleinhans, Gunter Herzberger, Rudi Schleicher und Werner Baumann auf die Bühne. Die skizzierten das umfangreiche Tätigkeitsfeld als Marktmeister, wo es gelte, 55 Gruppen und 103 Schausteller zu betreuen, was nicht immer einfach sei. Jährlich würden rund 4 000 Seiten Verträge erstellt und verschickt – und die Angaben mancher Schausteller ließen vermuten, dass es „anscheinend verschiedene Maßeinheiten gebe“.
Der Dank des Stadtvogtes galt auch den Gruppierungen, die bei diesem Fest ein Jubiläum haben. Für 20-jährige Mitwirkung gratulierte der VAB-Vorsitzende den Organisatoren der Landsknechte für die Schlacht beim Simmelturm, der Free Company für die Mitgestaltung des Schlachtgeschehens, der Gruppe „D’Gruschdler“ sowie dem Kettenhemdmacher.

Polizei führt Sperrungen durch

Einen Hinweis gab Peter Dick am Ende: Die Polizei werde erstmals bei Überfüllung bestimmter Festbereiche zusätzlichen Besuchern den Zutritt für eine gewisse Zeit verwehren und diese Sperrung erst dann wieder beenden, wenn der betreffende Bereich nicht mehr überfüllt sei. „Ich wünsche unseren Freunden und Helfern viel Erfolg“, sagte Dick, „und hoffe auf Verständnis bei Aktiven und Besuchern für diese Sicherheitsmaßnahme“.

Stadt erlebt "Metamorphose"

Schultheiß Martin Wolff sprach von einer „Metamorphose“, die die Stadt derzeit wieder erlebe – von der Stadt der Neuzeit ins mittelalterliche Städtchen. Es mache ihn „sehr stolz“, wenn er sehe, wie viele ehrenamtliche Aktive auch in diesem Jahr für ein sicherlich tolles Fest sorgen würden.
Musikalisch umrahmte die Gruppe HypoKrass (der Name stammt vom mittelalterlichen Heilgetränk) den Empfang. Dem in einem ihrer Lieder vorgetragenen Wunsch an den Stadtvogt: „Trag auf und schenke ein den Wein“ wurde dann beim inoffiziellen Festbeginn im Bauernlager entsprochen.
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