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Widerstand in Bevölkerung

Zehn geplante Windräder an der A5 sorgen für Diskussionen

An der A5 zwischen Waghäusel und Kronau sollen zehn Windräder gebaut werden. Gegen das Projekt regt sich Widerstand. Wie stehen die beiden Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis, Olav Gutting (CDU) und Danyal Bayaz (Bündnis90/Die Grünen), zu dem umstrittenen Projekt?

Windkraft an der Autobahn: hier eine Aufnahme aus Mecklenburg Vorpommern. Die zehn geplanten Anlagen an der A5 stehen noch nicht. Die beiden Bundestagsabgeordneten Olav Gutting und Danyal Bayaz setzen im Verfahren auf Transparenz.
Windkraft an der Autobahn: hier eine Aufnahme aus Mecklenburg Vorpommern. Die zehn geplanten Anlagen an der A5 stehen noch nicht. Die beiden Bundestagsabgeordneten Olav Gutting und Danyal Bayaz setzen im Verfahren auf Transparenz. Foto: dpa

Trotz Sommerpause haben die BNN Antworten bekommen. „Ich nehme den wachsenden Protest wahr“, erklärt Gutting. Die Region sei ja bisher beim Thema Windkraft „verschont“ geblieben. Vor zehn Jahren wären die damaligen Anlagen in der Rheinebene wohl noch nicht rentabel gewesen, gibt Gutting zu bedenken. Das habe sich nun geändert, wie auch der aktualisierte Windatlas ausweist.

Wir müssen jetzt Gas geben
Olav Gutting, CDU

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Olav Gutting, CDU/CSU, Bundestagsbgeordneter, Abgeordneter April 2017 Foto: pr

„Das ist ein riesiger technischer Fortschritt“, ist der CDU-Mann aus Oberhausen-Rheinhausen überzeugt. Dass die Windkraft in den vergangenen Jahren in Deutschland kaum weiter ausgebaut wurde, sei mit ein Grund, warum Deutschland womöglich seine Klimaziele verfehlt. „Wir müssen jetzt Gas geben, wenn wir das noch erreichen wollen“, so Gutting.

Auch der grüne Danyal Bayaz unterstützt – erwartungsgemäß – den Ausbau der Erneuerbaren. Vor einer Genehmigung müsse natürlich geprüft werden, ob der Ausbau den Belangen von Anwohnern, der Natur oder dem Grundwasserschutz gerecht werde. „Kommt dabei heraus, dass der Standort geeignet ist, sollten die Windräder natürlich auch gebaut werden.“

Kritiker bezweifeln, dass Standort geeignet ist

Danyal Bayaz, Grünen-Bundestagsabgeordneter für Bruchsal/Schwetzingen
Danyal Bayaz, Grünen-Bundestagsabgeordneter für Bruchsal/Schwetzingen Foto: pr

Genau das aber bezweifeln die Kritiker, die sich jetzt in Bürgerinitiativen zusammenschließen und zum Beispiel den Schutz des Waldes fordern. „Ich verstehe das Unbehagen der Bürger. Der beste Schutz unseres Waldes ist der Schutz unseres Klimas, und dazu tragen Windräder bei“, argumentiert hingegen Bayaz. Gutting verweist auf den steigenden Energiebedarf, auch wegen Elektromobilität. Atomausstieg, Kohleausstieg: „Das wird ein echter Kraftakt.“

„Natürlich kann man das nicht gegen die Bevölkerung machen. Aber das Prinzip: ,Erneuerbare ja, aber not in my back-yard – nicht in meinem Garten’, das funktioniert nicht“, findet Gutting klare Worte. Dabei ist er sich sicher: „Abstand schafft Akzeptanz. Und er räumt ein, dass die weitreichenden bayerischen Abstandsregeln dazu führten, dass es dort kaum Windräder gibt.

Ich verstehe das Unbehagen der Bürger.
Danyal Bayaz, Grüne

Bayaz setzt auf ausgefeilte Beteiligungsprozesse. „Ich finde es richtig, auch hier in der Region Windräder zu bauen. Dazu gehört natürlich auch Transparenz hinsichtlich Planung und Durchführung.“ Eine Akzeptanzgruppe im Bund beschäftige sich genau mit dem Thema, erklärt Gutting.

Es gelte abzuwägen, aber klar sei, die Klimaschutzziele werden Einschränkungen mit sich bringen. „Hier hilft kein St.-Florians-Prinzip“, so Gutting. Sein Kollege Bayaz verweist auf eine künftig dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energien. „Die neuen, großen Anlagen für Schwachwindgebiete wie im Oberrheingraben produzieren wunderbar Strom“, ist er überzeugt: „Die Energiewende ist außerdem ein Jobmotor“. Durch die Energiewende entstünden mehr Jobs, als durch Atom- und Kohleausstieg wegfielen.

Zehn Hektar Wald sollen weichen

Für Gutting ist wichtig, dass der Strom „bezahlbar, sicher und sauber“ ist. Er hält den notwendigen Holzeinschlag für die zehn Windräder für vergleichsweise gering. Insgesamt sollen zehn Hektar Wald gefällt werden, wobei Teile davon aufgeforstet werden. Gutting räumt ein, dass den Bürgern mit der Energiewende einiges zugemutet werde, verweist aber auf demokratisch herbeigeführte Entscheidungen. Außerdem gebe es aufwendige Genehmigungsverfahren, in denen alle Argumente gehört werden.

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