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Ausschuss hat getagt

Klappsitze, Brandschutz und Wasserausleitung: Warum das Wildparkstadion teurer wird

Der Betriebsausschuss des Eigenbetriebs „Fußballstadion im Wildpark“ hat sich in seiner Sitzung am Freitagabend mit den Entwicklungen im Rahmen der aktuell laufenden Bauarbeiten für das neue Wildparkstadion beschäftigt und nach Gründen für die Kostenexplosion gesucht.

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Deshalb ist auch von 82 Millionen Euro für den Stadionkörper die Rede. Bei 76,5 Millionen Euro lag das Angebot des letztlich erfolgreichen Bieters BAM, die von der Stadt formulierte „Obergrenze“ lag bei 76,8 Millionen. Foto: Rastätter

Die BNN hatten zuvor über massive Kostensteigerungen von bis zu 30 Millionen Euro berichtet . Themen waren auf der Sitzung nun der Projektstatus und der Terminplan. Wie bei allen Bauprojekten gab es auch den Bericht über die bereits angefallenen Kosten und die bereits absehbaren Risiken für Mehrkosten, heißt es in einer am Abend verbreiteten Mitteilung der Stadt.

Die zentralen Botschaften aus dem umfassenden Bericht lauten laut Verwaltung so: Der Fertigstellungstermin Ende Mai 2022 könne aus heutiger Sicht gehalten werden. Die Kostenrisiken würden laufend überprüft, das ganze Projekt intensiv auf Einsparpotenziale untersucht.

Tatsächlich könnten sich aus Anpassungen durch die Stadt Karlsruhe als Bauherrin, Sonderwünschen des KSC als künftigem Pächter und Nutzer sowie Nachträgen durch die beauftragte Baufirma Mehrkosten in einem Korridor von zehn bis 30 Millionen Euro ergeben.

Sicherheitsrelevante Positionen und Klappsitze

Darunter befänden sich sicherheitsrelevante Positionen im Bereich Entfluchtung und Brandschutz, erhebliche Risiken im Bereich Baupreisindex, aber auch Kosten für die Ausstattung etwa mit Klappsitzen oder die Erweiterung der KSC-Geschäftsstelle im Stadion. „Seriös lassen sich die Mehrkosten erst beziffern, wenn die ersten Ausschreibungen erfolgt sind, zuvor werden alle Einsparmöglichkeiten intensiv ausgelotet und genutzt“, heißt es weiter.

Auch die Aufteilung der Mehrkosten zwischen Stadt und Verein sei Inhalt intensiver Gespräche. Zum Thema Regenrückhaltebecken wurde der Betriebsausschuss darüber informiert, dass die „jetzt vollzogene Volumenanpassung nicht auf geänderten Vorgaben der Stadt beruht“, so die Formulierung der Stadt. Die Einleitbedingungen aus dem genannten Areal in die öffentliche Kanalisation seien bereits 2016 durch das Tiefbauamt festgelegt worden und hätten sich seither nicht geändert.

Die BNN hatten hier von einer deutlich zu klein dimensionierten Planung berichtet, die in den vergangenen Monaten korrigiert werden musste. Zurzeit wird ein großes Regenrückhaltebecken für das vom Stadion abzuleitende Regenwasser gebaut.

Grüne verlangen Einsparungen

Die Stadtverwaltung kündigte zudem an, dass im Mai der Gemeinderat umfassend informiert werde. Dann soll in öffentlicher Sitzung über die Entwicklung beraten werden.

Das Gesamtprojekt „Neues Wildparkstadion“ war bisher mit 123 Millionen Euro kalkuliert, davon 76 Millionen Euro für den Stadionkörper. Diesen Betrag soll der KSC durch Pacht abzahlen. Der Gemeinderat hatte im Oktober 2018 zugestimmt. Beinhaltet war ein Risikoaufschlag von acht Millionen Euro für Unvorhergesehenes.

28 Millionen Euro sind für die Infrastruktur am Stadion und im nahen Umfeld eingeplant. Zwölf Millionen Euro waren für die Vorabmaßnahmen kalkuliert, die wurden aber deutlich günstiger. Die eingesparten Millionen Euro kamen ebenfalls in die Risikovorsorge.

Nach der Berichterstattung in den BNN hatten sich die Fraktionen im Rat konsterniert über die Kostensteigerung gezeigt und von der Stadt Aufklärung verlangt. CDU, SPD und FDP bekannten sich aber klar zum Weiterbau, die Grünen verlangten Einsparungen.

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