Gegen 11 Uhr hatten sich nur 20 bis 30 Personen mit Bannern eingefunden. Nach den Werbekampagnen in der jüngsten Vergangenheit und fast täglichen Streiks an verschiedenen Orten habe er auch nicht mit allzu vielen Teilnehmern gerechnet, erklärte Hornung. „Auch wenn nur Wenige da sind, bleiben wir bei unseren Forderungen“, sagte er. Er sei sehr stolz auf Pforzheim, meinte der junge Philosophiestudent, der noch unter dem Eindruck der Großdemonstration am vergangenen Freitag stand, als rund 1000 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gingen.
Im Lauf der einstündigen, kleinen Kundgebung an diesem Freitagvormittag stießen dann noch einige Leute hinzu. Mit seiner Frau Maria, einer Lehrerin, war Christoph von Stietencron gekommen. Der Facharzt für Psychotherapeutische Medizin hatte extra seine Praxis früher geschlossen, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können. Er präsentierte die Folgen des Klimawandels auf einem Banner – „Waldbrände, Artensterben, Eisschmelze, Stürme, Dürren“. „Pforzheim sollte den Klimanotstand ausrufen“, sagte von Stietencron. „Dann tut es vielleicht Ministerpräsident Kretschmann für Baden-Württemberg, damit wäre schon etwas erreicht.“
„Wenn wir jetzt nicht aufstehen, dann fahren wir den Karren an die Wand“, meinte eine ältere Pforzheimerin. Doch die Konzerne hätten zu viel Macht, als dass die Bundesregierung noch in der Lage sei, eigene Ziele zu verfolgen.
Regen treibt die Demonstranten ins Rathaus
Als der einsetzende Regen stärker wurde, zog die Kundgebung ins Rathaus-Foyer um, in der Hoffnung, den ein oder anderen Entscheider auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Aber am Freitagmittag waren die Chancen dafür eher gering.