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Mit dem Handy anhören

Am Baden-Badener Exotenwald gibt es jetzt „sprechende“ Tafeln

Viele kennen die Lichtentaler Allee in Baden-Baden oder auch das Obstgut Leisberg, aber die Stadt hat auch ein sogenanntes Arboretum zu bieten, eine Sammlung teils exotischer Bäume. Dort hat sich in den vergangenen Monaten viel getan.

Markus Brunsing (rechts) stellt gemeinsam mit Wolfgang Eberts (links) die neue Beschilderung vor.
Markus Brunsing (rechts) stellt gemeinsam mit Wolfgang Eberts (links) die neue Beschilderung vor. Foto: Sarah Reith

Seit rund einem Jahr ist das Friedrich-Eberts-Arboretum am Fuß des Merkurs bereits für die Öffentlichkeit zugänglich. In den vergangenen Monaten wurde auf dem Areal aber noch intensiv gearbeitet – an den Wegen, der Gestaltung von Aussichtspunkten und an einer ansprechenden Beschilderung. Nun ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Die 20 Infotafeln sind fertig, von denen einige sogar „sprechen“ können.

Die Idee für die „sprechenden“ Tafeln stammt von einer Studentin aus Berlin, die sich in einer Studienarbeit mit dieser Baden-Badener Sammlung exotischer Gehölze beschäftigt hat.

Ihren Gedanken brachte Gartenamtschef Markus Brunsing bei der feierlichen Einweihung der neuen Schilder auf den Punkt: Eigentlich müsste jeder Besucher die Sammlung von Wolfgang Eberts persönlich erklärt bekommen.

14 Audioguide-Stationen warten mit Infos

Dessen Vater Friedrich Eberts hatte das rund fünf Hektar große Gelände ab den 1970er Jahren mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, die in der Baumschule der Familie übrig geblieben waren. Sein Sohn setzte diese Arbeit fort und kann noch heute unzählige kurzweilige Geschichten und Anekdoten zum Arboretum und den dortigen Pflanzen erzählen.

Auf den ansprechend gestalteten Tafeln im Arboretum sind auch Erklärungen zu besonderen Gehölzen zu finden.
Auf den ansprechend gestalteten Tafeln im Arboretum sind auch Erklärungen zu besonderen Gehölzen zu finden. Foto: Sarah Reith

Und genau das hat er für die 14 Audioguide-Stationen getan, die man über einen QR-Code auf den neuen Schildern kostenlos abrufen und auf dem Handy anhören kann. Außerdem finden sich auf den ansprechend mit Fotos und Illustrationen gestalteten Tafeln viele Informationen zu den dort gedeihenden Gehölzen.

Bäume leiden unter dem Klimawandel

Begleitend soll es für die Vermarktung einen Flyer geben, der etwa in den Tourist-Informationen ausgelegt werden kann. Beeindruckend an dem Exotenwald sind zum Beispiel die vielen Mammutbäume.

Diese leiden allerdings ebenso wie die Rhododendren, die stark zurückgeschnitten werden mussten und in diesem Jahr wohl kaum blühen werden, unter dem Klimawandel.

Unter Federführung von Andreas Hosch wurden deshalb schon einige Nachpflanzungen mit anderen Gehölzen vorgenommen. Auch Hosch hat seine Studienarbeit zum Friedrich-Eberts-Arboretum verfasst – und danach direkt eine Stelle beim Baden-Badener Gartenamt angenommen.

Im Baden-Badener Arboteum wurden Aussichtspunkte geschaffen

Für die Betreuung der Baumsammlung arbeitet er eng mit dem Forstamt zusammen. Denn, wie Forstamtschef Thomas Hauck betonte: Das Terrain befindet sich „an der Nahtstelle zwischen Parkanlage und Wald“.

So sind auch die teilweise neu geschaffenen Wege zwar nicht gepflastert, aber doch besser begehbar als manche anderen Pfade im Stadtwald. Auch Aussichtspunkte haben die Forstleute, teils mit Unterstützung freiwilliger Helfer, freigelegt und schön hergerichtet.

Ohnehin handelt es sich beim Arboretum um ein Gemeinschaftsprojekt: Neben der Stadtverwaltung und Freiwilligen, die im Bergwaldprojekt Arbeitszeit investiert haben, nannte Forstamtschef Hauck als wichtigste Akteure private Sponsoren. Ohne deren finanzielle Unterstützung hätte man das Areal nicht herrichten können, betonte er.

Und auf Spenden hoffen die Verantwortlichen auch weiterhin. Schließlich soll das Arboretum, das Oberbürgermeister Dietmar Späth als „einen der schönsten Orte Baden-Badens“ bezeichnete, noch schöner werden.

Service

Das Arboretum ist nur fußläufig zu erreichen. Es befindet sich oberhalb der Eckhöfe in Baden-Baden (rechte Abzweigung des Wanderwegs). Die nächstgelegenen Parkplätze sind an der Merkur-Talstation und im Bereich des Friedhofs Lichtental. Der Besuch ist kostenlos.

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