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145-jähriges Bestehen

Ausstellung gibt Einblick in die Historie des Friedrichsbades in Baden-Baden

1877, bei seiner Eröffnung, galt das Friedrichsbad in Baden-Baden als das modernste Badehaus Europas. Eine Ausstellung schaut 145 Jahre später auf die bewegte Historie des Bades zurück.

Person geht in ein Schwimmbecken (Schwarz-weiß-Foto)
Fotos in schwarz-weiß: Bei der Jubiläumsausstellung im Friedrichsbad bekommen Besucher auch alte Bilder des Badetempels zu sehen. Foto: Carasana Bäderbetriebe

Bei seiner Eröffnung 1877 galt das Baden-Badener Friedrichsbad als das modernste Badehaus Europas. 145 Jahre später besteht es – trotz Kriegen, wirtschaftlicher Krisen und Pandemie – noch immer. Das feiert der Römisch-Irische Badetempel mit einer Ausstellung vom 15. bis 18. Dezember.

Ein Geburtstag braucht in aller Regel auch eine Feier – diese lässt das Friedrichsbad zu seinem 145-jährigen Bestehen jedoch aus, erklärt Cornelia Buchmüller. Sie ist für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei der Carasana Bäderbetriebe GmbH zuständig. Diese betreibt wiederum das Friedrichsbad.

Ausstellung zum Friedrichsbad wird erneut gezeigt

Stattdessen können Interessierte bei einer Jubiläumsausstellung im Renaissance-Saal des Bades ab Donnerstag Einblicke in Geschichte und Funktionsweisen des Badetempels bekommen. Bereits beim Welterbefest war die Ausstellung zu sehen. Den Geburtstag nahm das Bad nun zum Anlass, sie erneut zu zeigen.

Eines der drei Hauptthemen der Ausstellung betrifft die Baugeschichte des Friedrichsbads. Im Jahr 1868 wurde der Baden-Badener Bezirksinspektor Karl Dernfeld gemeinsam mit dem großherzoglichen Badearzt und Medizinalrat Carl Frech beauftragt, bekannte Heilbadeanstalten zu besichtigen, um die gewonnen Erkenntnisse beim Bau des Friedrichsbads umzusetzen.

Nach umfangreichen Ausgrabungen und Fundamentierungen im Jahr 1869 wurde nach Ende des Deutsch-Französischen Kriegs 1871 das Gebäude in Angriff genommen und am 15. Dezember 1877 schließlich eröffnet. Verschiedene Tafeln mit Texten und Bildern erzählen interessierten Besuchern detaillierter vom Bau des Friedrichsbads.

Wieso gibt es überhaupt Thermalquellen?

Neben der Baugeschichte wird auch das Thema „Geologie, Hydrogeologie und Thermalwasserschutz“ aufgegriffen – das meint genauer: Ein tieferer Blick auf die Thermalquellen und auf die Fragen: Wieso existieren diese überhaupt? Warum und wie entspringen sie dem Stollensystem und wie genau wird Wasser in das Bad eingeleitet?

Rudolf-Karl Teichmann, Fachgebietsleiter Umwelt und Arbeitsschutz, betreut die Ausstellung und weiß mehr zu den Hintergründen: „Das Rotenbachtal ist tektonisch zerrüttet“, sagt er. Durch eine Wärmeanomalie steigt erhitztes Wasser aus den Tiefen der Erde auf und löst dabei Salze heraus – noch bevor es in das Bad gelangt. „Deswegen ist das Wasser im Friedrichsbad auch sehr salzig“, erklärt Teichmann. Als besonderes Stück zu diesem Themenbereich wird im Renaissance-Saal die Bohrkrone einer Tiefbohrung in den 1960er Jahren zu sehen sein.

Zuletzt widmet sich die Ausstellung dem Friedrichsbad als bedeutendes Element des Welterbes. Seine Bedeutung für das Welterbe bestätigt auch Nora Waggershauser, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH.

Sie beschreibt das Friedrichsbad als „Leuchtturm der touristischen Werte, für die Baden-Baden steht“. „Die in die beeindruckende Architektur eingebettete gelebte Bade- und Erholungskultur ist einzigartig. Nicht zuletzt deshalb ist Baden-Baden Unesco-Welterbe als ‚Great Spa Towns of Europe’.“

Die gesamte Ausstellung ist selbsterklärend konzipiert, so dass Besucher sie ganz alleine erkunden können. Neben Tafeln werden auch Bücher, Pläne und weitere Ausstellungselemente zu sehen sein.

Am letzten Tag der Ausstellung, am Sonntag, 18. Dezember, haben Besucher dann aber noch die Möglichkeit, Fragen an Experten zu stellen. Der genaue Termin hierfür wird noch auf entsprechenden Plakaten im Friedrichsbad bekanntgegeben. Die Ausstellung ist kostenfrei und an allen vier Tagen von 9 bis 19 Uhr durchgehend geöffnet.

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