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Statistik zu 2019

Baden-Baden ist Kriminalitäts-Hochburg im Land - Ehepaar mit 1.650 Straftaten auf dem Kerbholz

Neuer Anführer einer unrühmlichen Statistik: Baden-Baden steht in der Kriminalstatistik 2019 mit 10.545 Straftaten pro 100.000 Einwohner an der Spitze des Vergleichs. Verantwortlich ist dafür vor allem einziges Ehepaar, das für 1.655 Fälle verantwortlich ist. Ohne deren Straftaten wäre Baden-Baden nur auf Platz sieben.

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Neuer Anführer einer unrühmlichen Statistik: Baden-Baden steht in der Kriminalstatistik 2019 mit 10.545 Straftaten pro 100.000 Einwohner an der Spitze des Vergleichs. Foto: N/A

„Das soll natürlich nichts beschönigen. Aber man muss die Zahlen in Relation sehen“, sagt Lutz Kirchner, Leiter des Polizeireviers Baden-Baden. Mit dem Betrugsverfahren gegen eine Baden-Badener Anwältin und ihren Ehemann wegen Erbschleicherei sei die Statistik durch 1.655 Fälle um knapp 40 Prozent angestiegen. Ohne diese Fälle sei die Gesamtzahl an Straftaten im Jahr 2019 auf ein Fünfjahres-Tief gesunken.

Ein Verbrecherpaar macht die Statistik kaputt

Tatsächliche Straftaten gab es in Baden-Baden 5.813, ohne das Ehepaar sogar nur 4.158. „Nimmt man die Straftaten des Ehepaars weg, sind wir die drittsicherste Stadt im Land“, betont Kirchner. Auch auf die Aufklärungsquote hat der Betrug Auswirkungen, jedoch positive. Sie liegt dadurch auf 71,1 Prozent anstatt auf 59,6 Prozent. Mit 686 Fällen ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr in der Straßenkriminalität gesunken. Mit 161 Fällen dominieren hier die Sachbeschädigungen an KFZ, vor allem in den Tiefgaragen, Brennpunkte gibt es keine.

Anstieg bei Fahrrad- und Taschendiebstählen

Bei Fahrrad- und Taschendiebstählen gab es 2018 einen Anstieg der Zahlen. Die Polizei setzte deswegen 2019 in diesen Bereichen ihre Schwerpunkte und zeigte verstärkte Präsenz, was erfreulicherweise eine Umkehrung der Dynamik zur Folge hatte. Zahlen in Rauschgift- und Gewaltkriminalität sind mit 195 und 133 Fällen so gut wie konstant geblieben.

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Die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum, bei denen die sogenannte einfache Körperverletzung mit mehr als 50 Prozent dominiert, sind von 176 Fällen in 2018 auf 124 Fälle in 2019 gesunken. Eine Zunahme der Zahlen um 10 Fälle gab es jedoch im Bereich der „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“. Das erklärt Kirchner sich einerseits mit der Verschärfung der Begriffe und Tatbestände im Sexualstrafrecht seit 2018. Andererseits schicken sich Kinder und Jugendliche vermehrt pornografisches Material, gibt er zu bedenken.

"Enkeltrick" sorgt für Ärger

Im Bereich der Diebstahls-, Vermögens- und Fälschungsdelikte wären ohne die Taten des Ehepaars nur ein Anstieg von 77 Fällen zu verzeichnen. Vor allem Wohnungseinbruchdiebstahl bleibt ein Problem, daher will die Polizei sich diesem Deliktfeld 2020 verstärkt widmen, sagt Kirchner und verweist auf die präventiven Maßnahmen der Polizei.

Ein Ärgernis ist auch der „Enkeltrick“, mit dem die Täter leider immer wieder erfolgreich seien. Trotz allem zieht Kirchner für das Jahr 2019 ein positives Fazit: „Ohne das Ehepaar hätten wir einen weiteren Rückgang der Zahlen. Über diese Entwicklung bin ich froh und stolz. Jeder Bürger in Baden-Baden soll sich sicher fühlen – das kann er auch.“

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