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Diskussion um Sportlerehrung

Baden-Badener Sportausschuss spürt Rückenwind nach sehr gut besuchter Versammlung

Vor der Versammlung war die Zukunft des Baden-Badener Sportausschusses offen. Nun gab es Rückenwind, zahlreiche Ideen, aber auch Kritik.

Die überwältigende Präsenz der Sportvereine zeigte deutlich das große Interesse an einem Fortbestand des Sportausschusses .
Die überwältigende Präsenz der Sportvereine zeigte deutlich das große Interesse an einem Fortbestand des Sportausschusses . Foto: Cornelia Hecker-Stock

Das Votum war eindeutig - und es war überwältigend: Bei der Versammlung des Baden-Badener Sportausschusses mit dem Hauptthema Auflösung oder Weiterbestand dieses Gremiums, zeigten die angeschlossenen Sportvereine deutlich Präsenz.

„Einer für alle oder jeder für sich?“, diese Frage war im Raum gestanden, nachdem in der Vergangenheit bei Veranstaltungen oder Versammlungen des Sportausschusses mangelnde Resonanz und fehlende Wertschätzung beklagt worden waren. Die große Zahl an Vereinsvertretern im Saal beantworte die Zukunftsfrage des Sportausschusses von selbst, stellte Präsident Armin Zeitvogel klar.

Er signalisierte damit gleichzeitig seine Bereitschaft und die des Vorstandes für eine weitere Wahlperiode, die Wahlen stehen bei der Jahresversammlung im November an. Zeitvogel verdeutlichte jedoch auch Bereitschaft zum Verzicht, falls erforderlich: „Es geht um die Sache und nicht um Personen, nur die Gemeinschaft zählt.“

Diskussion um Sportlerehrung in Baden-Baden

Auch die Diskussionen waren durchweg konstruktiv. Beiden Seiten zeigten sich kritikfähig und am Ende fiel auch dem neuen Ehrenamtsbeauftragten Daniel Schurr sowie Fachgebietsleiterin Schule und Sport, Annemarie Harrer, und ihrer Kollegin Vanessa Wentzler ein Stein vom Herzen.

Unter dem Motto „Wie geht’s weiter? Feuer frei“, hatte sich der Vorstand Kritik aus den Reihen der Sportvereine gestellt. Ein großes Thema nahm dabei die alljährliche Sportlerehrung auf der Akademiebühne ein. Die Ausschussmitglieder werteten es als bitter und Missachtung gegenüber der Stadt, dass dabei viele Sportler durch Nichterscheinen glänzten. Die Vereine wiederum bemängelten den zu frühen Beginn, der Berufstätigen keine Möglichkeit einer vorherigen kleinen Stärkung lasse.

Einige fanden die Veranstaltung zu langatmig, anderen fehlte Abwechslung, um den „Ehrungsmarathon“ etwas aufzupeppen. Sportler fühlten sich nicht richtig wertgeschätzt und betrachteten es als reine Pflichtveranstaltung, habe eine kleine Umfrage in eigenen Reihen ergeben.

Eine straffere Organisation wurde angesprochen mit der Frage: „Muss man wirklich alles ehren?“ Angeregt wurde, eventuell die Bronzemedaillen wegzulassen oder sogar zwei Veranstaltungen anzubieten, jeweils für jüngere und ältere Sportler.

Sportler lassen sich Medaillen oftmals bringen

Kritik ernteten Sportler, die von ihrer Auszeichnung wissen, trotzdem nicht erscheinen und sich die Medaillen von Vereinskollegen einfach mitbringen lassen. Für Unverständnis sorgte die Information von Fachgebietsleiterin Harrer, dass bei manchen Vereinen die Rückmeldungen der zu Ehrenden nur sehr schleppend liefen und teils mehrmals nachgefragt werden müsse. „Wer sich nicht zurückmeldet, bekommt keine Ehrung“, brachte Ulrike Henn (TV Baden-Oos) das Thema unter Beifall auf den Punkt.

Zahlreiche Ideen

Der Ehrenamtsbeauftragte Daniel Schnurr nahm die Anregung gerne auf, ein Seminar für vernünftige Pressearbeit in den Vereinen anzubieten. Auf Zustimmung stieß ebenso der Vorschlag, die Vorstände auf den neusten Stand zu bringen im Hinblick auf sexualisierte Gewalt in Vereinen.

Ein weiteres Thema waren die Special Olympics World Games Berlin. Die Kurstadt hat sich dafür als Host Town zur Verfügung gestellt und wird im Juni für drei Tage ein Team von behinderten Sportlern und ihren Betreuern aus Guatemala aufnehmen, insgesamt 46 Personen.

Untergebracht in der Sportschule Steinbach erwartet sie ein abwechslungsreiches Programm. Unter anderem mit einem vom FC Lichtental ausgerichteten inklusiven Fußballturnier, dass der Verein künftig alljährlich für geistig Behinderte durchführen möchte. Zeitvogel regte zudem ein Bürgerfest im Juni im Aumatt-Stadion an. Der Sportausschuss wolle sich auch für eine bessere Werbung mit den fünf Ringen als Olympiastadt einsetzen.

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