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Neues Förderprogramm

Blasmusiker in Mittelbaden haben Nachwuchssorgen

Neues Förderprogramm des Landes soll Vereinen in Mittelbaden neue Mitglieder bringen. Viele Vereine haben Nachwuchssorgen. So soll das Programm helfen:

Vor dem Schloss Karlsruhe (Baden-Württemberg) findet am 17.05.2015 beim Musikfest Baden-Württemberg ein großes Gemeinschaftskonzert statt. Die Teilnehmer halten dabei ihre Instrumente zum Musikergruß in die Höhe.
Das Bildungsministerium fördert ein Modellprojekt, mit dem jungen Menschen das Engagement im Verein schmackhaft gemacht werden soll. Foto: Uli Deck/dpa

Dem Bund Deutscher Blasmusikverbände e.V. (BDB) laufen die Musiker davon. Dem will man jetzt entgegenwirken mit einem vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Bildung des Landes Baden-Württemberg geförderten Modellprojekt. Beate Ziegler vom Musikverein Lichtental ist dafür Pate des Blasmusikverbandes Mittelbaden mit 67 angeschlossenen Vereinen.

Der Grund für die Fluktuation von rund 1.000 Musikern allein in Mittelbaden lässt sich nicht allein mit Corona und den ausgefallenen Proben erklären. Ein schon zuvor stark ausgeweitetes Freizeitangebot sowie immer mehr Ganztagsschulen mit zeitlicher Bindung der Kinder und Jugendlichen bis weit in den Nachmittag hinein lässt den Nachwuchs der Vereine wegbrechen. Das macht auch vor der Blasmusik nicht halt und führte laut Ziegler bereits zu zwei Auflösungen von Kapellen und einer Fusion.

Etliche Konzerte können inzwischen nur noch stattfinden mit Verstärkung durch Musikerkollegen befreundeter Vereine, diese Entwicklung ist auch in der Kurstadt zu beobachten: „Es gibt immer mehr Blasmusikvereine, die eigenständig nicht mehr spielfähig sind“, beobachtet sie mit Sorge.

Neues Förderprogramm der Kulturförderung

Im Rahmen seiner Aufgabe der Kulturförderung unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Bildung des Landes Baden-Württemberg deshalb die vor kurzem begründete Initiative des BDB „music4beginners“ vorläufig befristet bis zum Jahresende. Doch was verbirgt sich dahinter?

Interessierte ab 18 Jahren, die schon immer mal ein Instrument erlernen wollten, jedoch den Sprung über die Schwelle eines Musikvereins bisher gescheut haben, sind hier im Speziellen angesprochen. Sie können sich online anmelden, werden von ausgewählten Dozenten unterrichtet und auch nach Ablauf der Aktion am Jahresende weiter betreut.

Beate Ziegler vom Musikverein Lichtental ist Pate des Blasmusikverbandes Mittelbaden.
Beate Ziegler vom Musikverein Lichtental ist Pate des Blasmusikverbandes Mittelbaden. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Als Patin für Mittelbaden konnte der BDB Beate Ziegler gewinnen. Sie klärt zuerst alle Fragen rund um die Anmeldung. Liegt ein eigenes Instrument vor, falls ja, ist es spielfähig oder längerfristig in Reparatur?

Sie unterstützt bei der Beschaffung eines Instruments, zum Beispiel leihweise über einen örtlichen Musikverein, vermittelt nach Ende der Aktion auf Wunsch den Kontakt zu weiterführenden Lehrern, stellt Kontakte zu Vereine her oder klärt ab, ob es in der näheren Umgebung schon Ensembles gibt, zu denen der Kandidat passen würde. Interessierte an dem Projekt müssen keinerlei Vorerfahrung mitbringen, es kann beispielsweise auch ein Theoriekurs im Notenlesen vermittelt werden. Ob das erworbene Wissen nach dem Projekt weiter angewendet wird, kann jeder selbst entscheiden.

Das Interesse zu wecken und die Teilnehmer dann an einen örtlichen Musikverein weiter zu vermitteln wird natürlich seitens des BDB angestrebt. Die mit finanzieller Förderung des Ministeriums bezahlten Dozenten sind in der Regel professionelle Konzert- oder Berufsmusiker. Das Kennenlernen des Instruments, Aufbau und Pflege bilden den Einstieg ins Programm.

Beim weiteren Online-Unterricht, der ganz nach Bedarf ein- oder zweimal im Monat erfolgt, geht es dann um das Spielen erster Töne, Grundlagen der Atmung und Tonbildung sowie einfache Griffe. Im dritten Schritt werden Töne miteinander verbunden bis hin zu kleinen Melodien. Für die Teilnehmer bleibt die ganze Aktion komplett kostenfrei.

Keine Zeitliche Verpflichtung für Teilnehmer

Es besteht auch keinerlei Verpflichtung, bis zum Jahresende durchzuhalten. Wer schon nach ein paar Unterrichtsstunden merkt, das ist nicht meins, darf das Instrument wechseln oder ganz aussteigen, je nach persönlicher Intention.

Beim Einstieg in die Welt der Musik haben Teilnehmer die Wahl zwischen Querflöte, Oboe, Fagott, Klarinette, Saxofon, Trompete/Flügelhorn, Horn, Posaune, Tenorhorn/Bariton/ Euphonium, Tuba und Schlagzeug. Ergänzend zum praktischen Einstieg wird Anfängern auf Wunsch Theorieunterricht geboten. „Es ist nie zu spät, ein Instrument kennenzulernen“, lautet das Motto der Aktion. Anmeldungen erfolgen über die angegebene Adresse, Beate Ziegler wird vom BDB über die Interessenten informiert und nimmt Kontakt auf.

Service

www.bdb-akademie.com/music4beginners

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