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Verbesserte Betreuung

In Baden-Baden entstehen 86 neue Kita-Plätze

Die Stadt Baden-Baden schraubt die Zahl der Kita-Plätze weiter nach oben. Im Jugendhilfeausschuss ging es außerdem um die Integration geflüchteter Kinder, für die weitere Kapazitäten benötigt werden.

Reaktivierung: Im ehemaligen Kindergarten Weststadt in der Bergstraße sollen nach einem Umbau wieder Kinder einziehen.
Reaktivierung: Im ehemaligen Kindergarten Weststadt in der Bergstraße sollen nach einem Umbau wieder Kinder einziehen. Foto: Henning Zorn

Die hohe Nachfrage nach vorschulischer Betreuung zwingt die Stadt Baden-Baden weiterhin zum Handeln. Daher ging es in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses um die Schaffung weiterer Kita-Plätze, um Gruppenangebote für Kinder mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung sowie um die Erhöhung der Geldleistung in der Kindertagespflege.

Vorgesehen ist eine Reaktivierung des ehemaligen Kindergartens Weststadt in der Bergstraße 4. Nach einem Umbau will die Malusila Kinderbetreuung Baden-Baden hier bei verlängerter Öffnungszeit 36 Kita-Plätze in zwei Gruppen für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt anbieten. Der Umbau könnte noch 2023 abgeschlossen werden.

Stadt will bei Träger-Ausfall einspringen

Zur Realisierung der neuen Betreuungsplätze will die Stadt einen Zuschuss von 80 Prozent der anfallenden Kosten gewähren, der sich voraussichtlich auf 392.000 Euro belaufen wird.

Die Vereinbarungen mit dem Eigentümer sehen eine rechtliche Absicherung vor, damit das Gebäude auch auf Dauer als Kita zur Verfügung steht. Ebenso will die Stadt vertraglich regeln, dass sie bei einem Ausfall des Trägers diese Aufgabe selbst übernehmen kann.

Ein völlig neuer Kindergarten ist im Gebäude Lange Straße 123 (zwischen Ebert- und Bernhardusplatz) geplant. Hier soll eine dreigruppige Kita mit 50 Plätzen entstehen, gedacht für Kinder vom ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt in Ganztagsbetreuung. Auch hier will die Malusila Kinderbetreuung als Träger fungieren, eine Inbetriebnahme ist für das kommende Jahr vorgesehen.

Den Umbau zu einer Kindertageseinrichtung übernimmt der Eigentümer und wird dann das Gebäude an die Stadt vermieten. Die Zuschussleistung der Stadt in Höhe von voraussichtlich rund 2,865 Millionen Euro wird umgelegt auf die Mietzahlungen über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Niedrigschwellige Integration für Geflüchtete

Beide Projekte zur Schaffung von Kita-Plätzen fanden die einhellige Zustimmung des Jugendhilfeausschusses. Gleiches gilt für die Fortführung sogenannter niederschwelliger Gruppenangebote für Kinder mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund. Dass für solche Kinder ein besonderer Förderbedarf besteht, ist bekannt.

Daher wurde zuletzt auch vom Gesundheitsamt in seinem Bericht über die Einschulungsuntersuchung kritisiert, dass in Baden-Baden zahlreiche Kinder eingeschult würden, ohne dass diese je eine Kita besucht hätten und damit in Kontakt zu vorschulischer Bildung gekommen seien. In diesem Jahr werden es nach derzeitigem Stand 43 Kinder sein.

Da zumindest vorerst immer noch ein Mangel an Kita-Plätzen besteht und man schon seit 2017 in der Kurstadt gute Erfahrungen mit der Einrichtung von Spielgruppen gemacht wurden, will man eine Fortführung dieser Form von Gruppenangeboten für Kinder verschiedenster Herkunft vorsehen.

Dadurch soll die Integration in die frühkindliche Bildung gefördert und die Vorbereitung der Kinder auf den Besuch einer Kindertageseinrichtung verbessert werden. Diese Angebote will die Stadt im Trägerverbund mit Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband und Diakonischem Werk an einem festen Ort realisieren, der aber noch nicht feststeht.

Hohe Betreuungsquote im Landesvergleich

Die Kindertagespflege ist neben den Kitas besonders in Baden-Baden ein ganz zentraler Baustein zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf frühkindliche Förderung.

An der Oos werden zurzeit 285 Kinder von 70 Tagespflegepersonen betreut – meist in Gruppen mit maximal fünf Kindern. Damit weist Baden-Baden unter den baden-württembergischen Stadtkreisen mit einem Anteil von 9,7 Prozent die zweithöchste Betreuungsquote in der Kindertagespflege (U3) auf.

Landesweit wird nun eine Erhöhung der Geldleistungen für die Tagespflegepersonen um einen Euro empfohlen. Dem will die Stadt nachkommen und damit den Pflegepersonen künftig 8 Euro pro Kind und Stunde bezahlen. 8,50 Euro werden dann bezahlt, wenn die Betreuung in dafür angemieteten Räumen stattfindet. Der Jugendhilfeausschuss war mit dieser Regelung einverstanden, endgültig muss aber noch der Gemeinderat darüber entscheiden.

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