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Gründung am Donnerstag

Neuer Marketingverein: Baden-Badener Einzelhandel droht die Spaltung

Der Einzelhandel in der Baden-Badener Innenstadt spricht bald nicht mehr mit einer Stimme. Ein neuer Verein könnte der Interessenvertretung BBI Konkurrenz machen.

Baden-Baden Fußgängerzone
Die Kundenfrequenz in der Baden-Badener Fußgängerzone ist rückläufig. Foto: Sarah Reith/Archiv

Leerstände in der Innenstadt, öffentliche Fördergelder sollen auf Eis gelegt werden, sinkende Kundenfrequenz: Der Einzelhandel in Baden-Baden erlebt derzeit schwierige Zeiten. Jetzt droht auch noch die Spaltung: Am Donnerstag soll ein zweiter Stadtmarketing-Verein gegründet werden, der dem seit vielen Jahren etablierten Verein „Baden-Baden Innenstadt“ (BBI) Konkurrenz machen könnte.

„Nur gemeinsam sind wir stark“ heißt es in der Einladung zur Vereinsgründung, die der Redaktion vorliegt. Am Donnerstagabend soll der neue Verein im Kurhaus aus der Taufe gehoben werden. Sein Name: „Baden-Baden erleben“ (BBE).

In ihm wollen sich Gewerbetreibende zusammenschließen, die laut der Einladung 46 Firmen in Baden-Baden vertreten. Diese hatten sich bereits am 9. März zu einer Vorbereitungsrunde im Hotel Atlantic getroffen, bei der Strategien gegen die „beängstigende Entwicklung der Baden-Badener Innenstadt“ gefunden werden sollten. Bei dieser Runde wurde die Vereinsgründung mit großer Mehrheit beschlossen.

Neuer Verein soll Grundstein legen für Stadtmarketing in Baden-Baden

Der neue Verein soll laut der Einladung den Grundstein legen für die Umsetzung eines aktiven Stadtmarketings. Die Notwendigkeit dafür sehen auch mehrere Fraktionen im Gemeinderat.

Sie sehen den Verein BBI, dessen ehemaliger Vorsitzender Matthias Vickermann Ende 2021 das Handtuch geworfen hatte und der seither kommissarisch von Einzelhändler Franz-Bernhard Wagener geführt wird, keinen echten Vertreter der Interessen aller Einzelhändler in Baden-Baden. Geht es nach CDU, SPD und Grünen, soll die Stadt künftig finanziell die Vermarktung des Handels in Baden-Baden durch einen Stadtmanager unterstützen.

Vickermann hatte im Gespräch mit der Redaktion 2021 deutlich gemacht, dass die Entwicklung im Baden-Badener Einzelhandel nicht erfreulich ist und dass sich im Laufe der Zeit bei ihm viel Frust über Kollegen angesammelt hat, die zwar nicht Mitglied des BBI werden wollten, aber dennoch von der Arbeit des Vereins für die Innenstadt profitierten.

Zudem hatte es damals niemanden gegeben, der sich in der Vereinsspitze gemeinsam mit ihm engagieren wollte. Damals hieß es, der BBI vertrete 45 Firmen aus der Innenstadt - darunter aber nicht nur Einzelhändler, sondern auch Unternehmen anderer Branchen.

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