Skip to main content

Angebot für Kinder

Per Handy-App auf Schnitzeljagd durchs Obstgut Leisberg in Baden-Baden

Mit einer App und einem Smartphone können Kinder auf unterhaltsame Art das Obstgut Leisberg in Baden-Baden erkunden und dabei viel über die Natur lernen.

Zwei Kinder scannen mit einem Smartphone einen QR-Code an einer Holzwand
Direkt an der Obstscheune kann die Entdeckertour per QR-Code gestartet werden. Zuvor muss allerdings die Actionbound-App heruntergeladen werden. Foto: Stephanie Hölzle

„Susiteam Egal“ liegt momentan und schon seit August 2021 mit 4.830 Punkten auf Platz eins, gefolgt von der Gruppe „Anonymous“, die ganz aktuell Rang zwei vor „Die frechen Kühe“ erobert hat. Alle drei Teams haben es bei der App-gestützten Entdeckertour im Obstgut Leisberg in Baden-Baden an die Spitze der Bestenliste geschafft.

Die insgesamt 1,6 Kilometer lange Runde wird vom Naturpark Schwarzwald/Mitte Nord angeboten. Mit einer App unter dem Namen „Actionbound“ kann sie direkt an der großen Scheune mitten im Obstgut über einen QR-Code gestartet werden.

Mit Wally Wildschwein, Fabio Fuchs und Dr. Bertold Buntspecht auf die Erforschungsrallye

Dann geht es auch schon los: Mit den drei Naturpark-Detektiven Wally Wildschwein, Fabio Fuchs und Dr. Bertold Buntspecht geht es auf die Erforschungsrallye über das Gelände, das Teil des Welterbes Baden-Baden ist.

Angelegt ist die Runde, die sich an Kinder richtet, die idealerweise schon lesen können oder andernfalls in Begleitung von Erwachsenen sind, auf rund 90 Minuten. Abgesehen von einem kleineren Abschnitt mit Treppenstufen ist die gesamte Strecke auch für Kinderwagen geeignet. Endpunkt ist wieder an der Obstscheune.

Ein Junge misst mit den Armen den Stamm eines Baumes ab.
Wie groß ist der Umfang dieses Baumstammes? Manches lässt sich schätzen, anderes vor Ort entdecken. Foto: Stephanie Hölzle

Und wenn die kleinen und großen Entdecker dort wieder ankommen, dann haben sie praktisch im Vorbeigehen nicht nur vieles über das Obstgut und seine Geschichte gelernt, sondern auch allerhand über die Natur ganz allgemein.

Geführt von der Handy-App geht es zunächst bergwärts zur Voglergasse, durch den Wald oberhalb des Areals in Richtung Frankreichstraße und letztlich in einer großen Schleife durchs Obstgut. Immer wieder stoppt die App die Kinder, hält deren Forscherdrang mit insgesamt 23 kniffligen Quizfragen aufrecht.

Dabei geht es häufig um ganz konkrete Aufgaben, die vor Ort zu bewältigen sind: Wie groß ist der Umfang eines dicken Baumstammes am Wegesrand? Wie hat man früher das große Tor in Richtung Voglergasse geöffnet? Wie viele Bäume wachsen im Obstgut? Welche Fruchtsorten sind in einem Obstsalat, den man mit der Ernte der Bäume zusammenschnippeln kann, die entlang des Querwegs zur Leisbergtreppe stehen? Was hatte der frühere Besitzer neben der Honigscheune einst angelegt: ein Schachbrett? Eine Puppentheater-Bühne? Gar einen Tennisplatz? Die teils verblüffenden Antworten gibt es sofort im App-Spiel.

Blick über die Umgebung von Baden-Baden.
Altes Schloss, Battert, Merkur – bequem von einer Holzliege aus müssen die erblickten Sehenswürdigkeiten in der richtigen Reihenfolge sortiert werden. Foto: Stephanie Hölzle

Zwischendurch dürfen sich die kleinen Entdecker auch mal auf eine der Holzliegen fläzen und entspannt eine Aufgabe lösen – beispielsweise alle Baden-Badener Sehenswürdigkeiten, die sie von dort aus entdecken, der Reihe nach sortieren. Oder auf einer Bank ein Päuschen einlegen und die goldene Kuppel der Stourdza-Kapelle am fernen Horizont suchen.

Wechselnde Aufgaben machen Tour durch Obstgut Leisberg in Baden-Baden kurzweilig

Dann gilt es wieder, aktiv Aufträge auszuführen: Es müssen Bäume oder Schilder gesucht, fotografiert und hochgeladen werden – nur dann gibt es Punkte, die am Ende für die Bestenliste zählen.

Ein Kind steht inmitten säulenartiger Thuja-Bäume im Wald.
Eine zauberhafte Atmosphäre herrscht in der großen „Thuja-Halle“, in der die Kinder in die Stille lauschen und der Baumkönigig zuhören sollen – um so eine Geschichte zu entwickeln und hochzuladen. Foto: Stephanie Hölzle

Diese wechselnden Anforderungen machen die Tour auch noch für ältere Kinder kurzweilig: Mal gibt es eine Umfrage, dann wieder ein Rätsel zu lösen oder es muss ein Audio-Upload erstellt werden – beispielsweise eine Rap-Vertonung der Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“. Da das gewiss keine Aufgabe für Jedermann oder gar kleinere Kinder ist, kann diese aber auch getrost und stressfrei übersprungen werden.

Blick auf die Streuobstwiesen des Obstguts Leisberg.
Wie viele Obstbäume hier wohl wachsen? Schätzfragen wie diese gibt es gleich mehrere zu lösen – die Antwort soll hier nicht verraten werden. Foto: Stephanie Hölzle

Andernorts müssen die Kinder die zauberhafte „Thuja-Halle“ finden, dort zwischen den säulenartigen Stämmen in die Stille lauschen und die Geschichte der Baumkönigin Thuja erzählen und hochladen.

Zwischendurch gibt es sechs umfangreiche Informationstexte, die die Tour auch für Erwachsene sehr erkenntnisreich machen. Sie sind so auf der Strecke platziert, dass man sich gemütlich hinsetzen und die Texte entweder selbst lesen oder auch kleineren Kindern oder einer Gruppe vorlesen kann.

Dabei lernen die Entdecker, dass das Obstgut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als private Obstanlage angelegt wurde; dass das Obst in Kriegszeiten von der Stadt verkauft wurde; dass das Gelände bis 2016 verpachtet war und erst 2018 wieder für alle geöffnet ist. Seither betreut es die Stadt gemeinsam mit der Bürgergemeinde Unterbeuern, unterstützt von mittlerweile knapp 200 Obstbaum-Paten.

Das alles nehmen die Rallye-Gäste praktisch im Vorbeigehen mit – wobei bei den Kindern ganz gewiss der Spaß und die Herausforderung dieser modernen Form der Schnitzeljagd im Vordergrund stehen. Die eignet sich übrigens auch sehr gut als Programmpunkt für jeden Kindergeburtstag.

nach oben Zurück zum Seitenanfang