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Elfriede Walter sagt Ade

Politikerin der Freien Wähler verabschiedet sich aus dem Ortschaftsrat im Rebland

25 Jahre lang saß Elfriede Walter aus Steinbach im Ortschaftsrat. Mehrere Jahre war sie Stellvertreterin des Ortsvorstehers. Am 12. September verabschiedet sich aus dem Ortschaftsrat.

Gilt als volksnah: Für Elfriede Walter ist nach 25 Jahren Kommunalpolitik Schluss.
Gilt als volksnah: Für Elfriede Walter ist nach 25 Jahren Kommunalpolitik Schluss. Foto: Christina Nickweiler

Nach rund einem Vierteljahrhundert in der Kommunalpolitik sagt Elfriede Walter aus Steinbach in der nächsten Sitzung des Ortschaftsrates am 12. September Ade.

In den 25 Jahren, in denen sie für die Freien Wähler im Ortschaftsrat saß, vertrat sie die Interessen der Bürger auch im Baden-Badener Stadtparlament. Etliche Jahre war sie die Stellvertreterin des Ortsvorstehers.

„Es müssen mal jüngere Leute in den Ortschaftsrat“, findet Walter. Daher kündigte sie bereits vor den jüngsten Kommunalwahlen an, in der Mitte der Legislaturperiode aufhören zu wollen.

Ortschaftsrätin Walter arbeitete seit 1970 als Krankenschwester

Wer die heute 73-Jährige kennt, der weiß, dass Walter eine Volksvertreterin verkörpert, die in ihrer umgänglichen Art für die Bürgerinnen und Bürger stets ansprechbar ist und sich für deren Belange einsetzt. Das hat vielleicht auch mit ihrer früheren Tätigkeit zu tun.

Walter arbeitete seit 1970 bis zu ihrem Ruhestand im Bühler Krankenhaus als Krankenschwester. „Fast jeder kannte mich und ich kannte auch viele Leute. Durch meinen Beruf war ich immer nah an den Menschen“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Lehrer Wolf“ warb Elfriede Walter für die Freien Wähler an

Zeit ihres Berufslebens hat Elfriede Walter Vollzeit gearbeitet und darüber hinaus zwei Kinder großgezogen. Ihre Mutter habe ihr stets zur Seite gestanden. Einst hat die gebürtige Steinbacherin als Rotkreuzschwester begonnen, erlernte dann den Beruf der Krankenschwester und qualifizierte sich weiter.

Politik hat mich schon immer interessiert.
Elfriede Walter

Sie leitete die Wochenstation in Bühl und später übernahm sie dort die Pflegedienstleitung inklusive Rufbereitschaft für das ganze Haus mit mehr als 150 Pflegefachkräften. Dieser Werdegang zeigt, dass Walter immer mit Ausdauer ihre Ziele verfolgt hat – so auch in der Kommunalpolitik.

Einst habe „Lehrer Wolf“ für die Liste der Freien Wähler geworben, erinnert sich Elfriede Walter. „Politik hat mich schon immer interessiert“, fügt sie hinzu.

Rebland führt für Walter zu mehr Gewicht in der Stadt

Als bedeutendster kommunalpolitischer Beschluss wertet sie die Entscheidung 2004, die drei Gemeinden Neuweier, Steinbach und Varnhalt als ordnungspolitisches Konstrukt unter dem Begriff Rebland zusammenzufassen. „Dadurch haben wir in der Stadt mehr Gewicht“, findet Walter.

Welche Entscheidungen würde sie im Rückblick als Enttäuschung bewerten? „Es hat etliche Momente gegeben, da habe ich mich schon über das eine oder andere erzürnt“, erzählt sie und schmunzelt.

Wenn Elfriede Walter dem Ortschaftsratsgremium nun den Rücken kehrt, wird sie das für alle Funktionen auch bei den Freien Wählern tun. Trotzdem bleibt sie dem gemeinschaftlichen Leben im Rebland tief verbunden.

So geht es weiter

Nachrücker: Thomas Eckerle aus Steinbach wird im Ortschaftsrat auf Elfriede Walter folgen. Der 41-Jährige ist ausgebildeter Rettungssanitäter und arbeitet in der DRK-Notrufleitstelle in Rastatt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Arbeitsaufkommen: Ursprünglich wäre Michaela Biselli aus Varnhalt die erste Nachrückerin gewesen. Doch die selbständige Unternehmerin mit einem Reisebüro in Bühl lehnte aus beruflichen Gründen das Mandat ab. Nachdem die Beschränkungen durch die Pandemie aufgehoben worden waren, sieht sich Biselli mit einem „extrem hohen Arbeitsaufkommen“ konfrontiert. Sie sehe sich zeitlich außerstande, den Wählerauftrag mit dem angemessenen Engagement zu erfüllen. „Ich bin lange mit mir ins Gericht gegangen und habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte sie auf Nachfrage.

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