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Internationales Interesse

Rosenneuheiten-Wettbewerb in Baden-Baden lockt Experten aus 21 Ländern an

Im Rosenneuheitengarten auf dem Beutig in Baden-Baden werden am Dienstag, 20. Juni, die schönsten Rosen durch eine Fachjury ausgezeichnet. Aber auch die Besucher können für ihre Favoriten abstimmen.

Vier Männer im Rosenneuheitengarten
Neben Oberbürgermeister Dietmar Späth freuen sich Vertreter des Fachbereichs Park und Garten, dessen Leiter Markus Brunsing (Zweiter von rechts) sowie Arndt Joosten (rechts) von der Philharmonie auf die Rosensaison. Foto: Cornelia Hecker-Stock

„Rosen sind wie Frauen, sie mögen weder kalte noch nasse Füsse“, weiß Volker Soethoff, der Rosenflüsterer des Fachbereichs Park und Garten. Er sorgt mit seinem Team für eine möglichst punktgenaue Blüte zum 71. Internationalen Rosenneuheiten-Wettbewerb auf dem Beutig. 

Am kommenden Dienstag, 20. Juni, stellen sich die dornigen Hübschen den gestrengen Augen der Jury, deshalb bleibt der Rosengarten auf dem Beutig an diesem Tag für die Öffentlichkeit geschlossen. 

Das letzte Mal war die Resonanz vor etwa zehn Jahren so außergewöhnlich international.
Markus Brunsing, Gartenamtschef

Seit 1952 werden in der Kurstadt die besten und schönsten Gartenrosenneuheiten durch eine internationale Fachjury gekürt. Damit zählt Baden-Baden neben Paris, Rom, Lyon und Saverne zu den fünf traditionsreichsten Standorten in Europa.

Die erwarteten etwa 100 Rosenexperten kommen aus 21 Ländern. „Das letzte Mal war die Resonanz vor etwa zehn Jahren so außergewöhnlich international“, erinnert sich Gartenamtschef Markus Brunsing. 

Erstmals vertreten ist Südkorea, für das extra eine neue Fahne für die Flaggenparade am Eingang angeschafft wurde. 

Vorjahressieger David Kenny aus Irland wird diesmal vor Ort sein, ebenso Sushil Prakash. Der indische letztjährige Präsident der Jury hat seine Liebe zum Rosengarten der Kurstadt entdeckt und will diesen künftig alljährlich besuchen.

Anpassungsfähigkeit im Klimawandel ist ein Bewertungskriterium

Nachdem es im Vorjahr viel zu heiß war, gab es diesmal zwar 40 Liter Niederschlag bis zum 9. Mai, doch seither keinen Tropfen mehr. Ein weiterer Test für die Rosen, ob sie sich dem Klimawandel mit erwarteten heißen Sommern und wenig Niederschlag gut anpassen können. Ein Bewertungskriterium, das für die Zukunft laut Brunsing immer wichtiger wird. 

Die ersten Exemplare sind durch die Hitze jetzt bereits über dem Limit, die meisten der Schönen befinden sich gerade auf dem Höhepunkt ihrer Blüte, einige wenige kommen noch nach. Also optimale Bedingungen für Volker Soethoff, der dennoch lacht: „Ganz zufrieden ist man nie.“

Man schaut auf uns in der Branche.
Andreas Hosch, Fachgebiet Park und Garten

Die Goldene Rose des Vorjahres ist beispielsweise bisher noch gar nicht erblüht. Allgemein sind die Rosen nicht ganz so hochgewachsen wie sonst, der Abstand zwischen den Augen ist nicht ganz so groß. 

Andreas Hosch vom Fachgebiet Park und Garten bestätigt, dass seit über fünf Jahren kein chemischer Pflanzenschutz mehr auf dem Beutig verwendet wird, nur noch biologische Pflanzenstärkung. Die Kurstadt übernehme hier eine Vorreiterrolle, „man schaut auf uns in der Branche“. 

Davon gehe eine Signalwirkung für gewerbliche Züchter aus, aber ebenso für Hobbyzüchter unter den bisher bereits 9.000 Besuchern in nur vier Wochen. 

Alle zwei Wochen erhalten die Pflanzen eine Stärkung über Wurzeln und Blätter. „Es gibt keinen anderen Ort in Deutschland und wahrscheinlich sogar Europa, wo ein solcher Blick in die Zukunft der Rosen geworfen werden kann wie hier“, schwärmt Brunsing.

Besucher dürfen liebste Rosen wählen

Die Besucher dürfen ab dem 21. Juni selbst als Preisrichter tätig werden und über eine Wahlzettelbox ihre Favoritin küren. Ein niederländischer Züchter lag dabei in den vergangenen 20 Jahren bereits sechsmal in der Gunst des Publikums ganz vorne. 

Zur Bewertung stellen sich in diesem Jahr 142 Neuzüchtungen von 36 Rosenzüchtern aus 14 Ländern, unter anderem Neuseeland, Südafrika und den USA. Die Pflanzen wurden im Winter 2021/22 gepflanzt. Oberbürgermeister Dietmar Späth bezeichnet das weltweit große Interesse an dem hiesigen Rosenneuheiten-Wettbewerb als spektakulär. 

Neben einem wohlwollenden Wettergott brauche es in jedem Jahr aber auch engagierte Persönlichkeiten für die besondere Betreuung der Rosen. Arndt Joosten von der Philharmonie Baden-Baden weist auf die drei Konzerte im Rosengarten mit jeweils unterschiedlichen Programmen und emotionaler Komponente hin als „besonderes Schmuckstück in der Palette unserer Veranstaltungen“.

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