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Einsatz in Haueneberstein

So sorgen Ehrenamtliche für stattlichen Blumenschmuck an Baden-Badener Brücken

In Baden-Baden sorgen viele Ehrenamtliche dafür, dass es an Bachläufen und auf Brücken blüht. In Haueneberstein waren so viele wie noch nie dabei.

Die ehrenamtlichen Helfer beim Bepflanzen der Blumenkübel in der Festhalle der Eberbachgemeinde.
Die ehrenamtlichen Helfer beim Bepflanzen der Blumenkübel in der Festhalle der Eberbachgemeinde. Foto: Ulrich Philipp

Entlang des Eberbachs verschönern seit Mittwochabend wieder rote und rosafarbenen Geranien das Erscheinungsbild von Haueneberstein. Die Pflanzaktion war ein Gemeinschaftswerk von etwa 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die insgesamt 850 Blumenstöcke in 170 Tröge eingesetzt und am Geländer des Eberbachs aufgehängt haben. „So viele waren wir noch nie“, betonte Alexander Renfer, der Sprecher der Vereine in der Eberbachgemeinde, im Gespräch mit dieser Redaktion.

Ein Aufruf im Gemeindeblatt und eine Mitteilung an die Vereinsvorstände hatten ausgereicht, um genügend Freiwillige für die Arbeiten zu mobilisieren. Mitarbeiter der Stadt lieferten die Pflanzen in die Festhalle in der Au, wo fleißige Hände sie in die Blumenkübel einsetzten.

Andere luden diese auf den Anhänger eines Traktors und eines kleinen Lkw, mit denen die Blumenpracht anschließend in die Ortsmitte befördert wurde. Weitere Helfer nahmen sie dort in Empfang und hängten die Blumentröge auf. Und dann kamen auch bald die ersten Anwohner mit Gießkannen, um die Blütenpracht mit Wasser zu versorgen.

Stadt Baden-Baden stellt die Blumen zur Verfügung

„Das ist ein eingespieltes Team, das flutscht“, stellte der frühere Ortsvorsteher Hans-Dieter Boos fest und betonte mit Blick auf die etwa 20 Jahre währende Geschichte der Gemeinschaftsaktion: „Bis heute hatten wir nie Probleme, genügend Teilnehmer zu finden.“

Die Idee zur Aktion hatte der frühere Ortschaftsrat Günther Hertweck. Denn kurz nach der Jahrtausendwende wollte die Stadt Geld einsparen und keine Blumen mehr finanzieren und auch die Angestellten im städtischen Gartenamt sollten nicht mehr für die Arbeit eingesetzt werden. Hertweck schlug als Kompromiss vor, dass Ehrenamtliche die Arbeiten übernehmen, sofern die Stadt weiterhin die Blumen bereitstellen würde und die Verantwortlichen in der Verwaltung stimmten zu. „Seither läuft das so“, berichtete Boos.

Und wie so häufig, wenn Eigeninitiative ergriffen wird, entstand aus der Aktion noch weit mehr. Im vorliegenden Fall neben einem schönen Ortsbild auch ein Paradebeispiel zur Förderung des Zusammenhaltes der Bürger untereinander. Die Teilnehmer sind allesamt gutgelaunt und mit Freude bei der Arbeit, ein positiver Schwung bringt fast wie von alleine das hervor, was Arbeitgeber „Workflow“ nennen und als Idealfall für die betriebsinterne Produktivität betrachten.

Das entstehende Gemeinschaftsgefühl findet seinen Höhepunkt dabei immer wieder bei einem abschließenden Essen im Heimatmuseum. „Das Vesper ist inzwischen auch Tradition“, bekräftigt Renfer. „Daran konnte auch Corona nichts ändern“, ergänzt Dirk Franzen mit Blick auf die Zeit der Pandemie, in der alle Helfer darauf achten mussten, genügend Abstand einzuhalten, auch wenn man natürlich immer im Freien zugange war.

Das gemeinsame Zusammensein im Heimatmuseum bildete auch in diesem Jahr den Abschluss der Pflanzaktion, an der trotzdem etwas anders war als sonst. Den Vertretern der teilnehmenden Vereine war es bei dieser Gelegenheit nämlich ein Bedürfnis, „ihrem“ früheren und langjährigen Ortsvorsteher Hans-Dieter Boos Danke zu sagen, der sich immer für ihre Belange eingesetzt habe. Boos wurde ein Rucksack überreicht, vollgepackt mit Geschenken. Unter anderem wurde er mit einem Reisegutschein bedacht, erhielt mehrere Einladungen zum Essen, Eintrittskarten für die Bundesgartenschau und vieles mehr.

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