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45 Baustellen in diesem Jahr

Stadtwerke Baden-Baden wollen Gefahr großer und lang anhaltender Stromausfälle reduzieren

Ein großer Stromausfall hat 2022 Baden-Baden lahm gelegt. Das soll künftig nicht mehr passieren, doch dafür müssen die Stadtwerke einiges tun.

Auslöser für einen Stromausfall: Bernhard Gerstner von den Stadtwerken Baden-Baden zeigt eine durchgeschmorte Kabelmuffe. Foto: Nico Fricke/Archiv
Auslöser für einen Stromausfall: Bernhard Gerstner von den Stadtwerken Baden-Baden zeigt eine durchgeschmorte Kabelmuffe. Foto: Nico Fricke/Archiv Foto: Nico Fricke

Noch immer wirkt der große Stromausfall nach, der im vergangenen Sommer weite Teile Baden-Badens über Stunden lahm gelegt hat. Damit ein Ereignis wie dieses die Kurstadt künftig nicht mehr in dieser Heftigkeit trifft, wollen die Stadtwerke Schwachstellen im Netz beheben. Das ist mit einigem Aufwand verbunden: Allein in diesem Jahr soll an 45 Stellen im Stadtgebiet gebuddelt werden.

Das Stichwort, das in dieser Woche auch den Betriebsausschuss beschäftigte, lautet „Muffensanierung“. Sogenannte Muffen verbinden zwei Erdkabel miteinander. Und genau solche Verbindungsstücke zwischen älteren und neueren Kabeln haben sich bei dem großen Stromausfall 2022 zum Teil als Problemstellen herausgestellt.

Stadtwerke wollen Problemstellen möglichst schnell ausfindig machen

144 Muffen seien bei einer aufwendigen Analyse des gesamten Netzes als kritisch eingestuft worden, berichtete Bernhard Gerstner. Diese Schwachstellen sollen laut dem Abteilungsleiter Netz und Anlagen Strom bei den Stadtwerken ausgetauscht werden. Das werde zwar Störungen im Stromnetz künftig nicht grundsätzlich verhindern, aber Stromausfälle könnten dann zeitlich und in ihrer Ausweitung besser eingegrenzt werden.

„Wir haben uns vorgenommen, in der Innenstadt anzufangen“, berichtete Gerstner von den Plänen. Baustellen werde es deshalb zum Beispiel in der Luisenstraße und der Fußgängerzone geben. Das sei aber bei Weitem nicht alles: Im gesamten Stadtgebiet soll es punktuell Bauarbeiten geben, unter anderem in Oos, Haueneberstein, Sandweier und dem Rebland.

Ziel der Stadtwerke ist es, noch in diesem Jahr die Zahl der Problemstellen auf unter 100 zu bringen – das bedeutet, dass bis Jahresende 45 Muffen getauscht werden müssen. „Wir werden in diesem Jahr noch 45 Baustellen in der Stadt haben“, machte Gerstner die logische Folge klar.

Jede Baustelle dauert etwa eine Woche

In Einzelfällen, wenn mehrere problematische Verbindungsstücke nah beieinander lägen, könne es sein, dass gleich auch das Kabel zwischen den Muffen mit getauscht werde und statt mehrerer kleiner eine große Baustelle entstehe, sagte Gerstner.

In der Regel soll aber für jede Muffe eine eigene kleine Baugrube von etwa vier auf drei Metern entstehen. Eine solche Grube auszuheben, die jeweilige Muffe zu tauschen und den Bereich wieder zu verschließen dauert Gerstner zufolge rund eine Woche.

Für einen Großteil der Arbeiten werde man Firmen beauftragen müssen, „weil wir es selbst nicht leisten können“, sagte der Abteilungsleiter. Man hoffe, dass es dadurch keine Verzögerungen geben werden, da die Auftragsbücher der Firmen voll seien.

Projekt ist insgesamt auf drei Jahre angelegt

Insgesamt ist das Projekt „Muffensanierung“ auf drei Jahre angelegt, auch 2024 und 2025 wird also noch daran gearbeitet. Und auch im vergangenen Jahr war man nicht untätig: 30 Muffen seien bereits getauscht worden, hießt es nun im Betriebsausschuss.

„So viele Muffen so schnell wie möglich tauschen“, formulierte Helmut Oehler als Ziel.

Deshalb werde man in der Regel auch keine alten Kabel in den Baustellenbereichen ersetzen, sondern sich auf die Muffen konzentrieren, betonte der Stadtwerke-Chef. Es könne also passieren, „dass wir jetzt an einer Stelle aufmachen und die Muffe tauschen und dann in fünf oder zehn Jahren nochmal ran müssen und das ganze Kabel tauschen“, machte er klar.

Durchgeschmort: Beim Stromausfall 2022 haben sich Verbindungsstücke zwischen Kabeln als Schwachstelle herausgestellt. Nun sollen sie ersetzt werden.  Foto: Monika Zeindler-Efler/Archiv
Beim Stromausfall 2022 haben sich Verbindungsstücke zwischen Kabeln als Schwachstelle herausgestellt. Nun sollen sie ersetzt werden. Foto: Monika Zeindler-Efler/Archiv

Anders könne man die Problemstellen aber nicht zeitnah abarbeiten, weil die Baustellen sonst zu groß und zeitaufwendig würden. Auch größer dimensionierte Kabel einzubauen, die man mittelfristig im Netz benötigen werde, sei nicht Teil des Programms.

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