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Mit Besucherrekord

Umzug in Baden-Oos: Talwölfe, Hexen und Gruppe aus Glottertal feiern große Party

Der Fastnachtsumzug im Stadtteil Oos von Baden-Baden ist einer der ältesten in der Region. Bei der Neuauflage am Fastnachtsdienstag gibt es einen neuen Besucherrekord. Mit dabei: eine Gruppe aus dem Glottertal.

Ein MB-trac zieht einen Tieflader mit einem „Geisterschloss“ der Fasnetsgruppe Gottertal beim Umzug in Baden-Oos.
Aufwendig ist das „Geisterschloss“ der Gruppe Fastnetswagen aus dem Glottertal. Die Gruppe ist nicht identisch mit der, deren Wagen beim Umzug in Kehl ausbrannte. Foto: Bernd Kamleitner

Ob der Hexenbesen den Besen-TÜV beim Umzug in Baden-Oos bestehen würde? Die Altenburghexen aus Sinzheim haben daran keinen Zweifel. An die sieben Meter ist ihr Markenzeichen lang.

Damit sind sie wohl bei jedem Fastnachtsumzug Rekordhalter, wenn es um das längste Hexenfluggerät geht. Das ist auch am Fastnachtsdienstag im Stadtteil von Baden-Baden so.

Langer Hexenbesen
Der Rekord-Hexenbesen der Altenburghexen aus Sinzheim ist auch beim Umzug in Baden-Oos im Einsatz. Foto: Bernd Kamleitner

Dort hat sich bereits vor dem Start des närrischen Lindwurms die Nervosität auch beim Umzugsleiter Klaus Klumpp gelöst. „Das ist schon ein Glückstreffer, wenn das Wetter mitspielt“, sagt der Mann vom Ooser Carneval-Verein.

10.000 Besucher bedeuten einen neuen Rekord

Mit 73 Gruppen und rund 1.400 Teilnehmern lockt das närrische Spektakel nach einer vorläufigen Schätzung rund 10.000 Besucher an – ein neuer Rekord.

Mit der Kulisse eines aufwendig gestalteten Geisterschlosses auf dem Tieflader zieht eine Gruppe aus dem Glottertal die Blicke auf sich. Glottertal?

Da drängt sich eine Frage auf: Ist der Fasnetswagen Glottertal etwa die Gruppe, von der acht Personen beim Umzug jüngst in Kehl verletzt wurden. Dort brannte der Wagen aus.

Im Glottertal gibt es mehrere Wagengruppen

Die Antwort ist ein deutliches „Nein“. In der 3.000-Einwohner-Gemeinde existieren mehrere Fastnachtsgruppen. „Von uns war in Kehl keiner dabei.“ Mehr will Josef Scheidler dazu nicht sagen. Er ist mit 57 Jahren der älteste Teilnehmer der Wagenbau-Gruppe.

Für die Teilnahme am Umzug in Oos nahmen die Lenker des „Fasnetswagen Glottertal“ auch eine über dreistündige Anfahrt in Kauf. Mit einem Zwischenstopp am Vortag beim Rosenmontagsumzug in Bühlertal.

Die Mitglieder der Gruppe reisten mit einem Bus an und übernachteten in Bühlertal. Dorthin gibt es Kontakte zu einer Wirtin. Sie stammt, man ahnt es fast, aus dem Glottertal.

Partyhits und ausgelassene Stimmung

Wummernde Bässe, Partyhits und ausgelassene Stimmung dominieren entlang der etwas verkürzten Umzugsstrecke. Fußgruppen und Wagen wechseln sich ab. Dazwischen marschieren Musikgruppen wie der Musikverein Lichtental.

Musiker und Musikerinnen des Musikvereins Lichtenthal.
Stimmungsmacher beim Umzug in Baden-Oos sind Musiker und Musikerinnen des Musikvereins Lichtenthal. Foto: Bernd Kamleitner

Charmant zeigt sich der Prinzen- und Prinzessinnenclub Baden-Baden. Seine Mitglieder verteilen nicht nur 1.600 Packungen des Gebäcks Prinzenrolle, sondern zusätzlich Blumensträuße. „Das ist bei uns Tradition“, versichern Manuela und Rolf Christ.

Stattlich sind nicht nur Konfetti-, sondern ebenso Süßigkeiten-Vorräte. An die 20 Kilo hat die Holzmaskengruppe Flicke Teufel mitgebracht. „Für uns ist das ein Heimspiel“, sagt Vizevorsitzende Danya Hannig von der Gruppe aus der Baden-Badener Weststadt.

Blumen verteilen Manuela und Rolf Christ beim Umzug in Baden-Oos vom Wagen des Prinzen- und Prinzessinnenclub Baden-Baden.
Blumen verteilen Manuela und Rolf Christ beim Umzug in Baden-Oos vom Wagen des Prinzen- und Prinzessinnenclub Baden-Baden. Foto: Bernd Kamleitner

Politisch wird es zwischendurch auch. Das Thema Bauern-Proteste bewegt die Narren. „Landwirtschaft vor Ort, statt Import“, ist auf einer Tafel zu lesen. „Wir bewegen nicht nur Karnevalswagen, ihre Bauern“, heißt es an anderer Stelle.

Wir bewegen nicht nur Karnevalswagen, ihre Bauern.
Aufschrift auf einem Wagen
beim Umzug in Baden-Oos

Im Einsatz beim Umzug waren neben der Polizei, unter anderem mit vier berittenen Kräften, Feuerwehr und Rettungsdiensten auch Kräfte eines Security-Dienstes sowie Vertreter des Projekts „HaLT“. Es steht für „Hart am Limit“. Dahinter verbirgt sich ein Beratungs- und Präventionsangebot. Es richtet sich vor allem an Jugendliche mit „riskantem Alkoholkonsum“.

Petra Kurpisz vom Fachgebiet Öffentliche Ordnung der Stadtverwaltung zeigt sich am Ende des Umzugs sehr zufrieden: „Es gab keine besonderen Vorkommnisse.“

Auch der Umzugsleiter kann mit seinem Team zufrieden sein. „Es war toll“, bilanziert Klumpp. Kaum ist der letzte Wagen auf der Strecke, geht es auch für den städtischen Baubetriebshof los. Mit mehreren Kehrmaschinen wird die Umzugsstrecke gesäubert...

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