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Mehrfach beobachtet

Wanderfalken besetzen Revier an der Badener Wand in Baden-Baden

Die Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden in Baden-Baden sind aufgrund ihrer Lage und Formation ein äußerst günstiger Brutstandort für den Wanderfalken. Zu Ostern gibt es nun gute Nachrichten.

Ein Altvogel füttert die frisch geschlüpften Küken.
Empfindlich gegenüber Störungen: Die Battertfelsen gelten als günstiger Brutstandort für die Vögel. Foto: Bernd Zoller

Die von der Naturschutzverwaltung Baden-Württemberg mit dem Brutmonitoring felsbewohnender Vogelarten betraute Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (Arbeitsgruppe des Naturschutzbundes) hat die Revierbesetzung des Wanderfalkenpaares an der Badener Wand bestätigt.

Das im Naturschutzgebiet und Bannwald beheimatete Brutpaar konnte mehrfach bei der Übergabe von Beute beobachtet werden.

„Der Horstplatz und damit das Gelege auf dem Alpinen Band ist zwar nicht einsehbar, unsere Betreuer haben jedoch mehrfach Beute übergaben des männlichen Wanderfalken an das Weibchen beobachtet, welches die Beute an der Badener Wand entgegennahm. Dieses Verhalten weist eindeutig darauf hin, dass die Brutzeit begonnen hat“, teilt Frank Rau, ehrenamtlicher Leiter der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg mit.

Wanderfalken wechseln sich beim Brutgeschäft ab

Das Gelege besteht bei Wanderfalken in der Regel aus drei bis vier Eiern. Diese werden dabei im Abstand von ein bis wenigen Tagen gelegt und bebrütet. Beim Brutgeschäft wechseln sich die Altvögel untereinander ab, manchmal halten sie sich für kurze Momente gemeinsam im Nest auf, bevor sich der abgelöste Vogel auf Nahrungssuche begibt. Das Gelege ist zwischen dem Wechsel nur wenige Augenblicke unbesetzt.

Da Wanderfalken sehr störungsempfindlich sind, wurden im Naturschutzgebiet in den vergangenen Jahren mehrere Maßnahmen zum Schutz des Brutplatzes umgesetzt. Eine Allgemeinverfügung regelt die Sperrung der Felsköpfe und der Felswand während der Brutzeit von Januar bis Ende Juli bis die Jungvögel flügge sind und das Gebiet verlassen.

Kam es Mitte Februar noch zu einzelnen Verstößen gegen die Schutzmaßnahmen und damit zu Störungen am Brutplatz, so konnten die ehrenamtlichen Betreuer bisher keine Vorfälle mehr beobachten. Damit es auch zu Ostern bei vorhergesagtem schönem Wetter und damit erwartetem besonders hohem Besucherandrang zu keinen Störungen des Wanderfalkenpaares kommt, hoffe man auf die Mitarbeit und Rücksicht aller Besucher.

„Verstöße gegen die erlassene Allgemeinverfügung sind keine Kavaliersdelikte, sondern können auch bei kurzer Störungsdauer zum Absterben von Eiern oder frisch geschlüpfter Jungvögel führen und deshalb mit hohen Bußgeldern bestraft werden“, sagt Stefan Lazik vom Referat Naturschutz Recht im Regierungspräsidium Karlsruhe.

Badener Wand gilt als ideal geeignet für Wanderfalken

Die Wanderfalken brüten seit 2004 wieder im Naturschutzgebiet. Der Horstplatz am Felsmassiv „Badener Wand“ gilt dafür als ideal geeignet. Raubsäuger gelangen schlecht an den Horst und es gibt zudem eine kleine Nische, die die Jungvögel bei besonders schlechtem Wetter schützt.

Trotz dieser eigentlich günstigen Voraussetzungen hatten die Wanderfalken am Battert im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt und im Vergleich zu den weiteren Wanderfalkenrevieren in der näheren Umgebung im letzten Jahrzehnt einen unterdurchschnittlichen Bruterfolg.

In den vergangenen zehn Jahren waren am Battert nur vier Bruten erfolgreich. Ursächlich dafür seien laut Regierungspräsidium Störungen, für die häufig Personen verantwortlich seien, die geltende Schutzregelungen nicht einhalten.

Zum Schutz vor Störungen der Greifvögel in der empfindlichen Zeit der Balz, Brut und Jungenaufzucht gelten spezielle Regelungen zur Besucherlenkung und für den Klettersport. In dieser Zeit sind die Felsenbrücke und ein Teil der Kletterrouten an der Badener Wand gesperrt. Störungen im Umfeld des Wanderfalkenhorstes können zum Verlust der Gelege oder Jungvögel führen.

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