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In Baden-Baden

Warum es im Kurhaus ein Rendezvous der Weltmeister gab

Die Welttanz-Gala in Baden-Baden erlebte ihre 28. Auflage. Und erneut war die Weltmeisterdichte hoch.

Die Latein-Formation mit Kindern und Jugendlichen der Tanzschule Müller aus Rastatt eröffneten das Programm
Die Latein-Formation mit Kindern und Jugendlichen der Tanzschule Müller aus Rastatt eröffneten das Programm bei der Welttanz-Gala. Foto: Veruschka Rechel

Die Kombination aus rauschender Ballnacht und faszinierenden Shows von Elitepaaren und -formationen der aktuellen Tanzszene ist nach wie vor einzigartig und beliebter denn je. Die relativ früh komplett verkauften Karten für die Welttanz-Gala (WTG) im Kurhaus Baden-Baden sprechen dafür.

Auch dieses Mal hatte die Baden-Baden Events unter der Federführung von Produktionsleiterin Martina Gotovac wieder ein Feuerwerk der Abwechslung und Unterhaltung gezündet. Dazu gehörte auch Markus Brock, beliebter und bekannter WTG-Moderator nahezu von Anfang an, der souverän und galant durch den Abend führte und mit Kurz-Interviews interessante Blicke hinter die Kulissen der Tanzsportler lieferte.

Den Auftakt des diesjährigen Programms bildeten achtzehn Kinder und Jugendliche der Tanzschule Müller aus Rastatt mit einer Latein-Formation. Ralf Müller und Olga Müller-Omeltchenko, unter anderem vierfache Weltmeister in den lateinamerikanischen Tänzen, beendeten bei der WTG 2000 offiziell ihren aktiven Turniersport.

Seitdem führen sie in zweiter Generation die Tanzschule und trainieren erfolgreich Tanzbegeisterte jeden Alters, darunter auch ihre beiden Söhne. Tom Müller tritt bereits in die Fußstapfen seiner Eltern. Mit seiner Partnerin Lea Serban gewann er vor einem Jahr den Landesmeistertitel in der Altersklasse ab fünfzehn und stieg somit in die höchste deutsche Startklasse der Jugend A auf. Sein achtjähriger Bruder Len gab unter dem begeisterten Klatschen des Publikums im Kurhaus Baden-Baden eine Breakdance-Einlage zum Besten.

A-Latein-Formation von Grün-Gold Bremen ist das Maß der Dinge

Seit Jahren ist die A-Team Formation Latein des Grün-Gold-Clubs Bremen national und international das Maß aller Dinge im Formationstanzen Latein. Zwölf WM-, drei EM- und fünfzehn DM-Titel sprechen dafür. Das Publikum war hingerissen von ihrer Choreografie. Ebenso von der Show der A-Team Formation Standard des 1. Tanzclubs Ludwigsburg. Diese wurde 1983 ins Leben gerufen und ist mit elf Weltmeistertiteln die bis heute erfolgreichste Standardformation der Welt.

Das bei Wettkämpfen für England startende Paar Dusan Dragovic und Valeria Agikyan wurde im vergangenen Jahr Weltmeister der Professionals in den Standardtänzen. Zu Recht, wie sie bei der Gala zeigten. Zur Zeit leben sie in Hongkong und reisen permanent um die Welt. Für die WTG kamen sie aus Neuseeland. Das Paar übernahm das WM-Zepter übrigens von Domen Krapez und Natascha Karabey aus Bad Homburg, die 2021 bei der WTG tanzten.

Nino Langella und Andra Vaidilaite sind sehr erfolgreich in den lateinamerikanischen Tänzen
Nino Langella und Andra Vaidilaite sind sehr erfolgreich in den lateinamerikanischen Tänzen. Foto: Veruschka Rechel

Sehr erfolgreich in den lateinamerikanischen Tänzen Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive sind der Italiener Aniello „Nino“ Langella und Andra Vaidilaite aus Litauen. Sie tanzen seit 2016 zusammen, sind mittlerweile verheiratet, das beste Lateinpaar Italiens und im Weltranking auf Platz 3.

Akrobatische Elemente auf höchstem Niveau zeigten im Kurhaus die Rock’n’ Roller der Akrobatik Formation Remastered aus Anzing, die 2022 den deutschen Meistertitel nach Hause holten. „Snakes of Medusa“ hieß die Show von 24 Tänzerinnen der Formation Jazzlights aus Bergisch Gladbach.

Sie gewannen 2022 die Bronzemedaille bei den World Dance Masters in Kroatien. Power und pure Lebensfreude boten die Munich Jazzifiers des Vintage Clubs RTSF, der auf die Tänze der 1920er bis 1940er Jahre spezialisiert ist. Das hieß Charleston, Lindy Hop, Balboa und Shag vom Feinsten.

Julián Sanchez und Bruna Estellita aus Argentinien wurden erst kürzlich Weltmeister im Tango Argentino, der seit 2009 zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört. Nur ein Jahr später wurde der Flamenco ebenfalls als Immaterielles Kulturerbe in die UNESCO aufgenommen. Diese andalusische Leidenschaft tanzte Pablo Egea aus Spanien sprichwörtlich atemberaubend.

Achtfacher Weltmeister im Discofox mit von der Partie

Igor Pokasanew, achtfacher Weltmeister im Discofox, sollte eigentlich mit Virginia Lesniak, im Hauptberuf Polizistin, auftreten. Doch wegen eines Großeinsatzes wurde sie abberufen. Für sie war Renata Lusin, Let’s-Dance-Gewinnerin von 2021, eingesprungen, um mit ihm die Standard-Show „Arielle, die Meerjungfrau“, zu tanzen. Ein wahrer Freundschaftsdienst, denn sie ist im sechsten Monat schwanger.

Igor Pokanasew tanzte sehr behutsam mit seiner schwangeren „Meerjungfrau Arielle“
Igor Pokanasew tanzte sehr behutsam mit seiner schwangeren „Meerjungfrau Arielle“. Foto: Veruschka Rechel

Aus Italien kommen die Brüder Emanuele und Leonardo D’Angelo und Tommaso Maria Parazzoli als Stepptanz-Trioformation. Der legendäre Fred Astaire hätte seine helle Freude an ihnen gehabt.

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