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Spendenaktion

Bauernhof in Bühl ist abgebrannt: Für Familie Huck zählt jetzt jeder Euro

Der Bauernhof der Familie Huck in Bühl wurde ein Opfer der Flammen. Die junge Familie steht vor dem Nichts. Nach dem Millionenschaden gibt es jetzt eine Spendenaktion.

Das Sparschwein der Familie Huck ist leer und muss dringend gefüllt werden. Inzwischen gibt es bei der Sparkasse Bühl ein Spendenkonto für alle Menschen, die Carolin und Florian Huck beim Wiederaufbau ihres abgebrannten Betriebs unterstützen wollen. 
Das Sparschwein der Familie Huck ist leer und muss dringend gefüllt werden. Inzwischen gibt es bei der Sparkasse Bühl ein Spendenkonto für alle Menschen, die Carolin und Florian Huck beim Wiederaufbau ihres abgebrannten Betriebs unterstützen wollen.  Foto: Ulrich Coenen

Es geht um mehr als eine Million Euro. So hoch ist nämlich der Schaden, der der Familie Huck beim Brand ihrer landwirtschaftlichen Halle im Bühler Stadtteil Moos in der Nacht zum Neujahrstag entstanden ist. Das Landwirte-Ehepaar Carolin und Florian Huck hatte seinen großen Maschinenpark in der angemieteten Halle auf dem Erlenhof selbstverständlich versichert. Dennoch gibt es jetzt Probleme.

Die Versicherung will nämlich nicht den Wiederbeschaffungswert, sondern nur den Zeitwert der Maschinen ersetzen. Das hat für das Ehepaar Huck und seine beiden kleinen Töchter dramatische Folgen. Ein Beispiel: Im September des vergangenen Jahres haben die Hucks einen neuen Maispicker für 460.000 Euro gekauft. Obwohl das Gerät erst ein knappes halbes Jahr alt ist und erst eine Ernte hinter sich hat, will die Versicherung nur 360.000 Euro erstatten.

„Es gibt so etwas Ähnliches wie die Schwacke-Liste für landwirtschaftliche Geräte“, berichtet Florian Huck. „Auf der ist die fast fabrikneue Maschine schlichtweg 100.000 Euro weniger wert.“ Die Sache hat allerdings einen Haken. Für diese Summe gibt es auf dem Markt nichts zu kaufen. Wegen der Lieferzeiten von mehreren Monaten, müssen die Hucks bis Ende Januar einen neuen Maispicker beim Hersteller bestellen. Der baut nämlich lediglich 15 bis 20 dieser großen Maschinen pro Jahr und zwar nur im Kundenauftrag. Einen Rabatt gibt es selbstverständlich nicht.

Bei den anderen Geräten, die verbrannt sind, ist die Situation noch kritischer. Florian Huck ist nicht nur Landwirtschafts-Meister, sondern auch gelernter Maschinenbauingenieur. Traktoren, Mähdrescher, Unimog und alle die anderen Dinge seines umfangreichen Maschinenparks hat er gebraucht gekauft. Mit großem zeitlichen Aufwand hat er diese in einen Top-Zustand versetzt. Damit das klappt, hat Huck nicht nur über zwei Jahrzehnte ungezählte Stunden in der Werkstatt verbracht. Er hat sich auch im Internet auf die Suche nach Ersatzteilen gemacht.

Familie Huck
Die Halle der Familie Huck mit den teuren landwirtschaftlichen Geräten ist nur noch eine Ruine: (von links) Florian Huck mit Tochter Sophia, Carolin Huck mit Tochter Hannah. Foto: Ulrich Coenen

„Mein Ersatzteillager mit 30 Meter Länge, das nicht zu ersetzen ist, wurde durch das Feuer ebenfalls komplett vernichtet“, sagt der Landwirt. Weil die Teile teilweise von privat über Ebay erworben wurden, gibt es nicht immer Rechnungen. Wie viel die Versicherung für die gebrauchten Maschinen zahlen wird, ist völlig offen. Klar ist: Es wird nicht viel sein.

Carolin und Florian Huck suchen bereits jetzt nach guten gebrauchten Maschinen. Der 39-jährige Florian Huck betreibt seit 2010 ein Dienstleistungsunternehmen, das im Auftrag anderer Landwirte mit seinem spezialisierten Maschinenpark bei der Ernte hilft. Wenn er im Spätsommer nicht ernten kann, sind die Kunden weg und die Hucks sind pleite.

Familie Huck hat einen Bauernhof mit Hofladen in Moos gekauft

Es kommt noch dicker: Gerade haben Florian und Carolin Huck, studierte Agraingenieurin mit Master der Uni Hohenheim, den Bauernhof mit Hofladen der Familie Friedmann in Moos übernommen und sich dafür hoch verschuldet. Die Einnahmen aus dem Dienstleistungsunternehmen braucht die Familie dringend, um diese finanzielle Last zu schultern.

Brand
Nach dem Großbrand gleicht die Halle des landwirtschaftlichen Hofs einem Trümmerfeld. Foto: Ulrich Coenen/Archiv

Es gibt einen Lichtblick. Oberbürgermeister Hubert Schnurr hat den Hucks versprochen, die Feldscheune, die sie mit dem Hof in Moos erworben haben, möglichst schnell zu elektrifizieren. Die Halle ist zwar nicht gedämmt und unbeheizt, aber dort kann Florian Huck seine Maschinen zumindest warten, wenn er Strom hat.

Auf die Versicherung können wir nicht warten.
Florian Huck
Landwirt

Direkt neben der Feldscheune wollen Carolin und Florian Huck möglichst bald eine moderne Halle für den neuen Maschinenpark bauen. Die Sparkasse Bühl als Hausbank will bei der Finanzierung des 200.000 Euro teuren Projekts helfen. Die ohnehin hohen Schulden des Ehepaars werden dadurch weiter wachsen. „Wir werden rasch einen Bauantrag einreichen“, sagt Carolin Huck. „Der OB hat uns eine unbürokratische und schnelle Bearbeitung zugesagt.“

Für die Bäuerin ist klar: „Wir brauchen Geld. Jeder Euro zählt jetzt.“ Florian Huck ergänzt: „Auf die Versicherung können wir nicht warten. Ich kenne einen Kollegen, der sich in einer ähnlichen Situation befindet und seit sechs Jahren gegen die Versicherung prozessiert.“

Spendenkonto Familie Huck

Bei der Sparkasse Bühl wurde ein Spendenkonto für die Familie Huck eingerichtet: DE33662514341000427961. Spenden an Familie Huck sind außerdem per Paypal möglich: https://www.paypal.com/pools/c/91glK01QdC

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