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Trauben für Neuen Wein

Der Findling gibt den Neuen Wein fürs Bühler Zwetschgenfest

Die Affentaler Winzer sehen gute Chancen für einen gelungenen Jahrgang 2023 und hoffen auf gutes Wetter bis zum Beginn der Hauptlese.

Winzer Wolfgang Himmel schneidet mit einer Helferin Trauben vom Weinstock bei Eisental
Winzer Wolfgang Himmel bekommt viel Unterstützung bei der Lese der ersten Findling-Trauben in diesem Jahrgang. Foto: Andreas Bühler

Wolkenloser Himmel, Eimer klappern in den Reben, begleitet von lebhafter Unterhaltung: Winzerfamilie Himmel lesen zusammen mit eifrigen Helfern die ersten Trauben in diesem Jahrgang aus dem der erste Neue Wein gekeltert wird. „Das Wetter stimmt. Die frühen Sorten für den Neuen Wein, den wir traditionell pünktlich zum Zwetschgenfest holen, ist mit rund 80 Oechsle von guter Qualität“, freut sich Stefan Steinel, der stellvertretende Kellermeister bei den Affentaler Winzern in Eisental.

Bis zum Beginn der Hauptlese in rund drei Wochen hofft er auf anhaltenden Sonnenschein und wenig Niederschlag. Für den Weinjahrgang 2023 stehen die Zeichen gut, Qualität und Menge entsprechen bis dato den Erwartungen.

Guter Start im Frühjahr für Bühler Winzer

Die Anlagen für einen guten Jahrgang werden früh gelegt. „Der Verlauf der Rebblüte ist sehr wichtig. Es war Anfang Juni warm und trocken, so dass die Rebblüte zügig vonstatten ging“, berichtet Stefan Steinel.

Gibt es in dieser Phase Irritationen durch kalte und feuchte Witterung, kann das eklatante Auswirkungen auf den Ertrag haben. Nach dem guten Start folgte eine längere Durststrecke mit teils hohen Temperaturen in den Weinbergen. Die Winzer reagierten darauf und brachten verstärkt Wasser in die Weinberge und verteilten diese über die installierte Tröpfchenbewässerung.

Vor allem die Winzer im Haupterwerb haben nach den vergangenen Jahren mit lang anhaltenden Hitzeperioden die Initiative ergriffen und entsprechende Anlagen installiert. Vor allem in den Junganlagen ging es nicht mehr ohne zusätzliche Bewässerung. „Die alten Reben haben das gut überstanden, weil ihre Wurzeln tief in die Erde reichen“, weiß der Kellermeister.

Bis jetzt ist für den aktuellen Jahrgang alles gut.
Stefan Steinel
Stellvertretender Kellermeister

Der Juli war zudem fast ausnahmslos trocken. Entwarnung gab es dann endlich im August: „Der August war verregnet und brachte dadurch einen richtigen Schub“. stellt Steinel mit Blick auf die bevorstehende Ernte fest. Allerdings haben sich durch die Feuchtigkeit auch punktuell einige Einschränkungen ergeben. „Da, wo sich der Mehltau eingestellt hat, mussten die Winzer einen aufmerksamen Pflanzenschutz betreiben. Das war aber nicht dramatisch und hat unterm Strich aber nur zu geringen Einbußen geführt“, stellt Steinel fest.

Gute Erntemenge in Sicht

In anderen Weinlagen ergab sich deshalb eine gegenteilige Situation. „Die Winzer und deren Helfer gehen auch jetzt noch durch die Rebzeilen und entfernen vor allem beim Spätburgunder jene Trauben, die jetzt noch nicht richtig dunkelblau durchfärbt sind. Diese werden abgeschnitten und auf den Boden geworfen“, beschreibt der Kellermeister eine Form der Qualitätssteigerung, die bei den Affentaler Winzern schon seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.

Mittlerweile seien diese Maßnahmen weitgehend abgeschlossen. An der ein- oder anderen Stelle haben die Winzer auch zur Schere gegriffen und die Menge rechtzeitig vor Beginn der Lese noch einmal zu korrigieren. Das ist vor allem in den Lagen besonders wichtig, die später für die entsprechenden Selektionen verwendet werden. Für diesen Fall gibt es eine enge Kommunikation zwischen Kellermeister und den betreffenden Winzern, die traditionell außergewöhnliche Qualitäten aus ihrem Weinberg hervorbringen.

Hoffen bis zur Hauptlese

Winzer bei der Traubenernte bei Eisental
Am Start sind die Winzer in der Region wie hier bei der Findling-Lese in unmittelbarer Nähe des Weinortes Eisental. Foto: Andreas Bühler

Jetzt beginnt das Hoffen auf die richtige Witterung in den letzten Tage vor Beginn der Hauptlese. „Wenn der Reifefortschritt sehr schnell geht, dann werden wir umgehend handeln. Aber es ist zu erwarten, dass noch einige Tage ins Land gehen. Bei der Entwicklung des Mostgewichts befinden wir uns in einem normalen Rahmen. Das hängt auch mit dem normalen Vegetationsbeginn im Frühjahr zusammen“, erläutert Stefan Steinel.

Auf jeden Fall noch zwei Wochen gutes Wetter fördere nicht nur beim Riesling, sondern auch beim Spät- und Weißurgunder Reife und Geschmack. Wenn das Wetter weiterhin so bleibe wie jetzt, dann passt das nicht nur zum Zwetschgenfest, sondern auch hervorragend für den Start der Hauptlese so um den 20. September herum.

„Es ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch vieles ergebnisoffen. Wir beobachten den weiteren Verlauf genau und reagieren dann entsprechend“, gibt sich der Kellermeister angesichts der Entwicklung der nicht vorhersehbaren Faktoren lieber etwas zurückhaltend.

Ein Mann kippt den Inhalt einer Rückentrage in eine grüne Bütte.
Mit dem Ständel kippt ein Winzer die ersten Trauben dieses Jahrganges in die Bütte. Foto: Andreas Bühler

Unmittelbar stehen nun in der nächsten Woche die etwas kleineren Sorten wie Dunkelfelder, Regent, Cabernet Dorsa auf der Leseliste. „Die liegen immer etwas früher als die Hauptsorten. Dann folgen in der Regel Müller-Thurgau, Grauburgunder und vereinzelt schon mal Spätburgunder“, berichtet Steinel aufgrund seiner Erfahrung.

Zu diesem Zeitpunkt fahren die Affentaler Winzer auch schon die ersten Trauben für die Sektgrundweine ein, die eben etwas niedriger beim Alkoholgehalt ausfallen sollten, weil diese bei der Sektbereitung noch einmal eine alkoholische Gärung durchlaufen müssen. Die Sorte Riesling „werde mit Sicherheit Ende September hauptsächlich an der Reihe sein.“

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