Es gibt in der Weinwirtschaft verschiedene Ebenen: Da sind zuallererst die Winzer, die sich darum kümmern, dass am Ende ein reifes und gesundes Traubengut gelesen werden kann. Bei den Winzergenossenschaften ist die Verarbeitung, der Ausbau der Weine und die Vermarktung angesiedelt.
Die Kooperativen liegen in Baden bei den Anbauflächen in der Summe vorn. Mit von der Partie ist natürlich immer der Handel: Ob es sich nun um Dünger, Rebpfähle, Drahtrahmen, Maschinen und deren Wartung handelt. Nicht vergessen dürfen wir zudem die teuren Mittel für den Rebschutz. Die Winzer sind gute Kunden dieses Fachhandels.
Weinreben: Den Launen der Natur ausgesetzt
Da die Winzer und deren Reben den Launen der Natur ausgesetzt sind, kann niemand vorhersagen, wie ein Jahrgang wird. Es gab schon frühe Prognosen und frohe Erwartungen, die durch einen plötzlichen Wetterwechsel ad absurdum geführt wurden.
Der klägliche Rest der Ernte und der daraus resultierende Wein reichte gerade noch für einen Rausch, um zumindest für einen Moment das Elend des Weinjahrs zu vergessen. Doch diese Erkenntnisse sind nicht neu und gehören zum Weinbau dazu.
Und wenn es dann wie dieses Jahr wieder einmal glückt, trotz heftiger Trockenperioden, Schlagregen und grassierendem Fäulnispilz doch noch einen wohl ausgezeichneten Jahrgang mit beachtlichem Potenzial in den Keller zu bekommen, dann gibt es viel Lob für die konsequent fleißigen Winzer.
Unterm Strich bleibt für sie aber nach Abzug ihres finanziellen Einsatzes für zusätzliche Erntehelfer und vieler Überstunden meist weniger als bei einem durchschnittlichen Jahrgang. Ein härteres Los haben vielleicht nur die privaten Weingüter, die betriebswirtschaftlich noch vielmehr auf die Zahlen schauen müssen.