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Meinung

von Gerold Hammes

Verein fordert Abriss

Ruine Hundseck: Volkes Wille muss gehört werden

Der Verein Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße sammelt Unterschriften für einen Abriss der Ruine des Kurhauses Hundseck. Damit tritt er der Politik auf die Zehen, die endlich ihrer Pflicht nachkommen muss.

Das ehemalige Kurhaus Hundseck ist seit 2012 nur noch eine hässliche Ruine.
Das ehemalige Kurhaus Hundseck ist seit 2012 nur noch eine hässliche Ruine. Foto: Bernhard Margull

Wenn Bürger auf die Straße gehen und Unterschriften sammeln für eine gute Sache im Sinne der Allgemeinheit und der Natur, dann stimmt oft was nicht im Land oder in der Region, hat „die“ Politik vielleicht versagt oder nicht mehr das Ohr am Bürger beziehungsweise die Hand am Puls der Zeit. Die unendliche Geschichte um die Ruinenlandschaft auf Hundseck ist so ein Fall.

Seit 2012, dem ersten Baggerbiss, gleicht das einst stolze Kurhaus und Grandhotel einem einzigen Schandfleck. Der oder die Eigentümer sind teilweise untergetaucht und kommen ihren Auflagen und finanziellen Forderungen von Kommunen und Landkreis nicht nach. Kurzum: Der Rechtsstaat wird seit Jahren vorgeführt und das Grundgesetz, laut dem Eigentum verpflichtet (Artikel 14), fröhlich missachtet.

Bedauerlicherweise findet auch die Politik keinen probaten Lösungsansatz. Klar dürfte nur eines sein: Ottersweier und Bühl als Partner einer Verwaltungsgemeinschaft werden ihre bisherigen, in der Summe sechsstelligen Ausgaben, abschreiben können; ebenso der Landkreis als die zuständige Behörde für die Abfallbeseitigung (Bauschutt). Und eine rechtlich durchaus mögliche Enteignung ist nicht einmal angedacht.

Engagement des Vereins ist beispielhaft

Insofern ist es beispielhaftes bürgerschaftliches Denken und Handeln, wenn der Verein Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße den basisdemokratischen Druck erhöht. Andererseits ist das Aussitzen dieses eklatanten Umwelt- und Naturfrevels wiederum beschämend für die Spekulanten und die Politik.

Eine Lösung wird es nur geben, wenn Kommunen und Kreisverwaltung auf Forderungen verzichten und zusammen mit dem Land nochmals Geld für den Restabbruch und die Entsorgung locker machen. Am Ende belastet dies zwar den eigenen Schmalhans-Haushalt, die Zeche bezahlt aber eh der Steuerzahler.

Die Stimmung und die Erwartungen in der Bevölkerung sind glasklar. Eine Entscheidung gegen Volkes Wille kann es nicht geben.

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