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Maßnahme gegen Urlaubsparker

Ablehnung im Sinzheimer Ortsteil: Schiftunger wollen nun doch keine Parkzone

Wird Sinzheim beim Landratsamt die Einrichtung einer Parkzone in Schiftung beantragen? Eher nicht. Das Stimmungsbild bei der Bürgerinfoveranstaltung spricht dagegen. Unter den mehr als 30 Bürgern fand sich kein Befürworter.

Personen sitzen bei der Infoveranstaltung.
Eindeutiges Nein zur „Einrichtung einer Parkzone in Schiftung“: Bei der Infoveranstaltung am Montag fand sich kein Befürworter. Foto: Ralf Joachim Kraft

Auswärtige, die vom Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) aus in den Urlaub starten, parken ihre Autos für die Dauer der Ferien oft und gerne in Schiftung – zum Ärger der Anwohner. Wie bekommt man die Urlaubsparker aus dem Sinzheimer Ortsteil raus?

Eine Möglichkeit wäre die Einrichtung einer Parkzone wie in Hügelsheim. Doch unter welchen Bedingungen ist eine solche möglich? Und ist sie gewollt?

Um diese und weitere Fragen ging es Montagabend bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im Vereinsheim an der Waldstraße. Eingeladen hatte die Gemeinde Sinzheim.

Als Bürgermeister Erik Ernst (parteilos) gegen Ende in die mehr als 30-köpfige Runde schaute und fragte, wer die „Einrichtung einer Parkzone auf Dauer oder auf Probe“ befürwortet, meldete sich kein einziger Bürger. „Nicht unter diesen Bedingungen“, war zu hören.

Neuer Anlauf auf Initiative der Grünen und Freien Wähler

Mehr als acht Jahre nach dem ersten Versuch nahmen im Juli 2023 die Fraktionen der Grünen und Freien Wähler einen neuen Anlauf. Sie beantragten, dass für Schiftung zunächst „zur Erprobung“ eine Parkzone eingerichtet werden soll.

Einwohner des Ortsteils übergaben dem Bürgermeister im August eine Liste mit 60 Unterschriften. Im September beschloss der Gemeinderat, zunächst die Einwohner über Möglichkeiten und Folgen aufzuklären. Auf der Basis des Stimmungsbildes wird er sich demnächst mit dem Thema befassen.

Eine Parkzone würde, wie Hauptamtsleiter Ronald Pfefferle erklärte, für alle gelten, die auf öffentlichen Verkehrsflächen parken. Bevor das Landratsamt auf Antrag der Gemeinde der Einrichtung einer Parkzone zustimmt oder diese ablehnt, benötige die Kreisbehörde weitere Informationen zur Auslastung der Parkmöglichkeiten und zu den Folgen der Nutzung durch auswärtige Dauerparker.

Anwohner-Parkregelungen laut Landratsamt nicht möglich

Etliche Bürger plädierten für eine Parkregelung über Parkausweise für Anwohner. Solche Anwohner-Parkregelungen scheiden jedoch in Schiftung aus.

„Das Landratsamt sagt Nein, da der Ortsteil im Vergleich zu städtischen Quartieren nicht über eine vielgeschossige Bebauung auf relativ kleiner Grundfläche verfügt“, berichtete Pfefferle.

Unter dem Stichwort „Erfahrungen aus Hügelsheim“ erklärte er, was eine Parkzonenregelung praktisch bedeutet. „Nach dem Gleichheitsgrundsatz werden auch die Anwohner verwarnt und ärgern sich darüber noch nach mehr als zehn Jahren.“

Meist treffe es die Einheimischen. Während die Urlaubsparker einmalig und unabhängig von der Parkdauer ein Verwarngeld von etwa 40 Euro zahlen, müssten Einheimische bei jedem Parkverstoß aufs Neue mit einem Verwarngeld rechnen.

Das Verwarngeld würde eher die Einheimischen treffen

Angesichts der recht hohen Parkgebühren im Baden-Airpark – schon acht Tage kosten 58, vier Wochen 140 Euro – gehe für Urlaubsparker die Rechnung voll auf. Einige Bürger meinten daher, man solle den Airpark in die Pflicht nehmen, „damit das Parken dort attraktiver wird“.

Anwohner berichteten, dass der Durchgangsverkehr gerade morgens viel zu schnell in Schiftung unterwegs sei. Pfefferle geht davon aus, dass bei Einrichtung einer Parkzone durch den sinkenden Parkdruck vor allem in der Waldstraße schneller gefahren werden dürfte. „Und die Urlaubsparker würden in andere Ortsteile, vor allem nach Kartung, ausweichen.“

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