Seit Jahren rasen Autos durch den kleinen Ort Schiftung. „Wir sind das Autobahndorf“, sagte unlängst ein Anwohner der Redaktion. Auch donnern täglich schwere Kieslaster durch den Ort, um die kürzeste Verbindung nach Iffezheim anzusteuern.
Die Folgen der tonnenschweren Laster, die bis zu 60-mal am Tag über die Straßen rumpeln, sind längst im Asphalt zu sehen: Schlaglöcher, unebene Stellen, abgefahrene Bankette.
Im November gab es eine Bürgerversammlung, bei der die Einwohner ihrem Unmut über die Verkehrsverhältnisse Luft verschaffen konnten. In der Versammlung äußerten die Bürger den Wunsch, dass endlich die Straße erneuert und verkehrsberuhigende Maßnahmen ergriffen werden müssten.
Die Informationsveranstaltung zeigte Wirkung, denn die Gemeinde entschied, die Verkehrszustände in Schiftung nicht länger hinzunehmen. Im Januar beschloss der Gemeinderat, ein Fachbüro zu beauftragen, das Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung erarbeiten soll.
Die meisten Autofahrer halten sich in Schiftung nicht an Tempo 30
Die Ergebnisse von Tempomessungen hatten zuvor eine plausible Grundlage geschaffen. Nur rund 22 Prozent der Fahrer hatten sich an die Begrenzung von 30 Kilometern pro Stunde gehalten. Mehr als zehn Prozent waren sogar mit mehr als 50 Kilometern pro Stunde durch den Ort unterwegs.
Zuletzt herrschte wochenlange Funkstille zwischen Bürgerschaft und Behörden, und plötzlich soll es nun ganz schnell gehen. Die Ortsdurchfahrt Schiftung erhält eine neue Fahrbahndecke, und zwar vom östlichen Ortseingang in der Waldstraße bis zur Stollhofener Straße.
Wir sind mit der Ankündigung vom Landratsamt überrascht worden.Eberhard Gschwender
Sinzheimer Bauamt
Dies teilte Eberhard Gschwender vom Bauamt den Gemeinderäten in ihrer jüngsten Sitzung mit. „Das muss sofort passieren. Wir sind mit der Ankündigung vom Landratsamt überrascht worden“, gestand Gschwender.
Der Auftrag wurde bereits an eine Straßenbaufirma erteilt. Mitte bis Ende Mai sollen die Arbeiten beginnen und bis Ende Juli abgeschlossen sein. „Nach Auskunft der Kreisbehörde ist der Zeitplan nicht verschiebbar“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Die vom Landratsamt anzubringenden Markierungen werden dann solange zurückgestellt, bis die Gemeinde ihre verkehrsberuhigenden Maßnahmen ausgearbeitet hat.
Matthias Schmälzle (Grüne) kommentierte den Sachverhalt wie folgt: „Es ist sehr erfreulich, dass die Straße vom Landkreis saniert wird. Der Landkreis hat es eingesehen, dass die Straßenabbrüche auf der Seite gefährliche Stürze verursachen können.“
