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Blaulichtfamilie bereitet sich vor

So lief das Fotoshooting in Sinzheim für den Tag des Notrufs

Der europäische Tag des Notrufs (112) findet an diesem Samstag statt. Er wurde vom Europäischen Parlament, vom Rat der Europäischen Union und von der EU-Kommission ausgerufen.

Fotoshooting in der Feuerwache SInzheim zum Tag des Notrufs: Hand in Hand arbeiten die Helfer bei Einsätzen zusammen, auch die tierischen.
Fotoshooting in der Feuerwache SInzheim zum Tag des Notrufs: Hand in Hand arbeiten die Helfer bei Einsätzen zusammen, auch die tierischen. Foto: Christina Nickweiler

Die Blaulichtfamilie aus Mittelbaden geht vorbereitet in den Tag. Rückblick: Johannes Börsig von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und Gerhard Lier von der Bergwacht hantieren in einem Rettungsboot, das sich auf einem Anhänger vor der Sinzheimer Feuerwache befindet.

Einige Meter weiter lassen Damen der DRK-Rettungshundestaffel Mittelbaden gerade ihre Vierbeiner aus dem Auto hopsen. Vor dem Feuerwehrhaus geben sich sämtliche Rettungsorganisationen aus dem Mittelbadischen jüngst ein Stelldichein. Der Grund: Ein Fotoshooting für den Tag des Notrufs (112).

Es ist das erste Mal, dass so eine zentrale Werbekampagne veranstaltet wird. Die Idee hatte Roland Kleinmann von der Sinzheimer Feuerwehr, und als er befreundete Dienste wie das Technische Hilfswerk (THW), die Bergwacht, das DRK und das DLRG über seine Aktion informierte, waren die Einsatzkräfte sofort Feuer und Flamme.

Demonstration eines Einsatzes

So kommen die Vertreter sämtlicher Rettungsdienste mit ihren Gerätschaften nach Sinzheim. Die Bergwacht mit ihrem Kombi samt Spezialgeräten, das DLRG mit dem Schlauchboot, mit dem sie oft auf dem Rhein unterwegs sind und das THW mit einem Mannschaftstransportwagen.

Die Feuerwehr stellt für die Kamera das große Fahrzeug mit der Drehleiter mitten auf die Straße, um einen Einsatz zu demonstrieren. Fotograf Andreas Wäldele hält die spektakulären Momente alle mit seiner Kamera fest. Die Bilder werden nun im Internet veröffentlicht, sie sollen auf die Arbeit der Blaulichtfamilie neugierig machen.

Was eint die Personen, die in ihrer Freizeit, sich für Menschen einsetzen, die sich in Notsituationen befinden? Im Gespräch mit den Vertretern der diversen Rettungsorganisationen wird schnell deutlich, dass hier Werte gelebt werden, die von manchen in der Gesellschaft so sehr vermisst werden - Zusammenhalt, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Kameradschaft.

„Es ist anders als in einem Sportverein. Der Zusammenhalt geht viel tiefer“, erzählt Ronny Wiss-Rauchfuß im Gespräch. Er und sein DRK-Team sind regelmäßig mit der Ersthelfergruppe, aber auch bei Blutspendeterminen unterwegs.

Es geht um das Urvertrauen, wenn jemand aus einer Felsenwand gerettet werden muss.
Gerhard Lier von der Bergwacht-Ortsgruppe Baden-Baden

Gerhard Lier von der Bergwacht-Ortsgruppe Baden-Baden ergänzt: „Es geht um das Urvertrauen, wenn jemand aus einer Felsenwand gerettet werden muss.“ Er und seine Kollegen können sich noch gut an einen sehr schwierigen Einsatz erinnern, als eine Frau bei der Herthahütte auf Bühler Gemarkung aus einer rund 40 Meter hohen Wand gerettet werden musste. Die Luftrettung mit dem Hubschrauber gehört für die Retter der Bergwacht zur Routine.

Mayra Boos, Rettungsschwimmerin des DLRG, hat die Erfahrung gesammelt, dass andere in Not geratene Menschen „ihr Leben in die Hand des anderen legen“. Ins eiskalte Wasser zu springen oder das Boot auf dem Rhein zu steuern, darin ist die Erzieherin geübt. Beim Einsatz nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal erkundeten Rettungsschwimmer aus Mittelbaden die Lage mit einer Drohne, schildert Boos.

Weniger Einsätze, aber mehr Großeinsätze

Dort im Ahrtal haben sich etliche Rettungsdienste aus der Region Bühl/ Baden-Baden wieder getroffen. So auch die Helfer vom THW, die mit ihren Gerätschaften logistische Unterstützung leisteten. „Wir haben weniger Einsätze, dafür werden wir eher zu Großeinsätzen gerufen, weil wir die Spezialgeräte haben“, erläutert Dennis Engelmann.

Er fügt hinzu, dass jeder Helfer eine Grundausbildung erhalte und je nach technischem Interesse eine Fachausbildung genieße. „Da kann man aufsteigen“, sagt Engelmann.

Personen aufspüren, die vermisst werden, darauf haben sich Nicole Rheinschmidt, Leiterin der DRK-Rettungshundestaffel, und ihre Kolleginnen spezialisiert. Zwei bis drei Jahre dauert die Ausbildung mit dem Hund. Rheinschmidt und ihre Kollegen können sich noch gut an einen Einsatz erinnern, bei dem an der Schweizer Grenze mehr als 500 Einsatzkräfte einen vermissten Kollegen gesucht haben. „Mittendrin bei der groß angelegten Suchaktion waren wir mit unseren Hunden dabei“, berichtet sie.

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