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Tierische Attraktion

Besucher des Gaggenauer Weihnachtsmarktes verlieben sich in Alpakas

„Schau einem Alpaka nicht zu tief in die Augen, Du könntest Dich verlieben“. So lautet ein altes Sprichwort in der Heimat der außergewöhnlichen Tiere. Seit die kuschelige Truppe auf dem Gaggenauer Weihnachtsmarkt für regen Zulauf sorgt, weiß so mancher Besucher nur zu gut, dass was dran ist, an diesem Sprichwort.

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Die meisten Alpakas mögen keinen Körperkontakt. Theo lässt sich dagegen auf dem Gaggenauer Weihnachtsmarkt bereitwillig von Claudia Haitz streicheln. Foto: Krause-Dimmock
Von unserer Mitarbeiterin Christiane Krause-Dimmock

„So ging es uns auch“, schmunzelt Ingo Rigsinger, wenn er gefragt wird, wie die Alpakas nach Gaggenau kamen. Als die Rigsingers zusammen mit der Familie von Tobias Krämer Urlaub in einem Freizeitpark machten, haben sie einfach nicht schnell genug weggeschaut.

Entzückte Besucher

So ging es auch Claudia Haitz, als der schwarz-weiße Theo immer wieder sein Köpfchen auf die Holzumrandung des kleinen Geheges legt und den Besuchern entgegenblickt. Völlig entzückt blieb die stehen und begann die feuchte Mähne des Tieres zu streicheln: „Du bist ja ganz nass, Du armer Kerl.“

Sieht nur so aus, winkt Tobias ab. Das Fell der Alpakas ist so dick und dicht, dass es lange brauchen würde, bis sie die Nässe auf der Haut spüren könnten. „Das bisschen Regen hat ihnen gar nichts ausgemacht.“ Obendrein haben sie auch einen Unterstand, der ihnen Schutz bieten würde, sollten sie ihn benötigen.

Das bisschen Regen hat ihnen gar nichts ausgemacht.
Tobias Krämer auf dem Gaggenauer Weihnachtsmarkt

Auch drei gedeckte Stuten gehören zur Alpakafamilie im Neubruch. Am Abend, wenn die Buden schließen, fahren sie heim, nächtigen im eigenen Stall und machen den Weg frei für die nächste Gruppe. Doch Schmuser Theo ist das Tier, das sich reger Beliebtheit erfreut, der Star der Show sozusagen.

Nur Spezialfutter

Denn eigentlich sind die Alpakas gar nicht so sehr auf Streicheleinheiten aus, auch nicht auf Karotten und Äpfel. Was Esel und Pony schmeckt und bekommt, ist nichts für die knuffeligen Neuweltkameliden, die in den peruanischen Anden beheimatet sind. Und natürlich seit zwei Jahren in Gaggenau. Sie bekommen Spezialfutter. Alles andere wäre fatal.

„Gibt es bei uns“, erklärt Junior-Chef Ben, vier Jahre alt und ein echter Alpaka-Kenner. Mit Großmutters Hilfe geht es über den Zaun des Geheges, die beiden Hände voll mit speziellen Pellets. Die mögen sie. Und den Ben natürlich auch. Er kennt sie alle beim Namen.

Alpakas nicht spuckfreudig

Kaum nehmen sie den Jungen wahr, scharen sie sich eng um ihn und es scheint, als ob es dabei nicht nur ums Futter geht. Sicherheitshalber macht Ben noch einen kleinen Kontrollgang vor wachsendem Publikum, prüft das Trinkwasser und die Heuvorräte im Unterstand, tätschelt die wolligen Hälse von Theo und Merlin und flugs geht er zurück zu Ingo und Tobias in die kleine Alpaka-Hütte. Produkte aus der Wolle ihrer Tiere bieten die Beiden dort feil. Dicke Einlegsohlen, Seife und natürlich auch Plüschversionen ihrer Alpakas. Die spucken auch nicht. Den Lama-Arten ist dieser Trick nämlich durchaus möglich.

Lauter werden sie nicht.
Sarina Rigsinger ist begeistert von den gurrenden Lauten der Tiere

Aber das Trio auf dem Weihnachtsmarkt scheint dafür keine Gründe zu haben, steht dicht beieinander und gibt dann und wann sanfte fast schon gurrende Laute von sich. „Lauter werden sie nicht“, ist auch Sarina Rigsinger ganz begeistert von den Haustieren, die sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann Ingo und Tobias Krämer angeschafft hat. Ein großes Gehege haben sie für ihre Tiere geschaffen und sind stolz auf ihre Herde, die Kalb um Kalb wächst.

Ganz so einfach war es nicht, Huacaya Alpakas zu finden. Man sei ziemlich viel und vor allem weit gereist, um sich bei erfahrenen Züchtern schlau zu machen und bei der Suche nach den ersten Tieren fündig zu werden, nachdem die formellen Voraussetzungen geschaffen waren. Eine tolle Entscheidung, darin sind sich die Hobbylandwirte mit den Weihnachtsmarktbesuchern einig.

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