Skip to main content

Unternehmen suchen Helfer

Coronakrise: Arbeitsagentur macht Kurzarbeitern und Arbeitslosen in der Region Karlsruhe Mut

In der Corona-Krise bangen Angestellte um ihr Einkommen oder um ihren Job. Verunsichert sind auch Menschen, die Arbeit suchen. Benjamin Gondro, Pressesprecher der Agentur für Arbeit, möchte trotz der aktuellen Situation Mut machen.

Supermärkte und andere systemrelevante Unternehmen suchen händeringend Helfer, beispielsweise an der Kasse oder im Lagerbereich. Kurzarbeiter können mit solchen Stellen fehlendes Gehalt aufstocken.
Supermärkte und andere systemrelevante Unternehmen suchen händeringend Helfer, beispielsweise an der Kasse oder im Lagerbereich. Kurzarbeiter können mit solchen Stellen fehlendes Gehalt aufstocken. Foto: Jens Kalaene/dpa

Die Corona-Krise hat immense wirtschaftliche Auswirkungen. Etliche Unternehmen haben vorübergehend geschlossen, 6.000 haben allein im Bezirk der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt Kurzarbeit beantragt. Angestellte bangen um ihr Einkommen oder um ihren Job. Verunsichert sind auch Menschen, die längst Arbeit suchen. Stellenanzeigen gibt es zwar noch, doch sie sind spärlicher geworden.

Mehr zum Thema:

Stand 12. März, also noch vor der Schließungen, waren für den genannten Bezirk fast 20.000 Arbeitslose gemeldet, davon knapp 1.000 im Bereich der Geschäftsstelle Gaggenau. Benjamin Gondro, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt, möchte trotz der aktuellen Situation Mut machen.

„Es gibt im Moment keinen Grund, Ängste zu haben“, sagt Gondro. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in der Region nur moderat zunehmen wird. Ein erstes Signal hierfür ist, dass die Unternehmen eher auf Kurzarbeit setzen, als ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen.“ Zumal noch immer Fachkräftemangel herrscht, erinnert er.

Unternehmen suchen dringend Helfer

Kurzarbeiter können ihr vermindertes Einkommen durch einen Nebenjob in systemrelevanten Branchen wie dem Lebenmittelgeschäft, dem Gesundheitswesen oder der Landwirtschaft aufstocken. Dort suchen Betriebe händeringend Helfer.

Neue gesetzliche Regelungen erlauben Kurzarbeitern bis Oktober, die Differenz zwischen Gehalt und Kurzarbeitergeld versicherungsfrei auszugleichen. „So sind sie wieder bei ihrem Nettolohn.“ Die Arbeitsagentur vermittelt über ihr neues Projekt „Corona-Helfer“ entsprechende Jobs.

Das Projekt „Corona-Helfer“ der Arbeitsagentur richtet sich primär an Menschen, die in Kurzarbeit etwas dazuverdienen wollen. Es bringe unbürokratisch systemrelevante Betriebe, die Personal suchen, und Menschen, die beispielsweise im Gesundheitswesen, im Lebensmittelhandel oder bei Lieferdiensten einen Beitrag leisten möchten, zusammen, sagt Agentursprecher Benjamin Gondro.

Interessierte können sich unter karlsruhe-rastatt.corona-helfer@arbeitsagentur.de melden. Nähere Informationen gibt es online unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/karlsruhe-rastatt/werde-corona-helfer sowie .../corona-helfer-gesucht .

Arbeitslose können von Aushilfsjob profitieren

Wer arbeitslos ist, hat ebenfalls Chancen, vorübergehend in den systemrelevanten Branchen unterzukommen. Das Mindeste, was dabei herausspringt, ist Berufserfahrung. Gondro geht davon aus, dass der eine oder andere Helfer nach der Krise übernommen wird.

Und selbst wenn nicht: Er rechnet damit, dass die Bereitschaft, sich jetzt für die Gesellschaft einzusetzen, später Bonuspunkte bei Bewerbungen einbringt.

Derzeit gibt es weniger Stellenangebote und Ausbildungsplätze

Auch Baubetriebe, Handwerker und öffentliche Verwaltungen bieten weiterhin Jobs an. Insgesamt ist die Zahl der Stellenangebote freilich zurückgegangen. Das gelte auch für Ausbildungen, sagt Gondro. Betriebe hielten sich zurück. Es sei noch nicht klar, wie sich die Lage bis zum Ausbildungsbeginn im Herbst entwickelt und ob beispielsweise weitere Krankheitsausbrüche zu erwarten sind.

Er verstehe die Sorge der Menschen um ihre Zukunft. Aber „wir lassen sie nicht im Stich.“ Auch die Arbeitsagentur sei zwar gerade im Ausnahmezustand.

Arbeitsagentur bleibt erreichbar

Die Mitarbeiter seien so organisiert, dass sie in erster Linie die Auszahlung – etwa von Kurzarbeiter-, Arbeitslosen- oder Insolvenzgeld – ermöglichen und am Laufen halten können. Aber, betont Gondro: „Wir rufen jeden zurück.“

Natürlich haben die Menschen Ängste. Wir können nur beruhigen.
Benjamin Gondro, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt

Auch Angebote wie Bewerbungsberatungen oder theoretische Weiterbildungen finden soweit möglich online statt.

„Die Kunden sind sehr verständnisvoll und dankbar, dass wir für sie da sind. Es gibt viel positives Feedback am Telefon“, berichtet der Agentursprecher. „Natürlich haben die Menschen Ängste. Wir können nur beruhigen. Der Staat schafft gerade Ausnahmeregelungen in fast allen Bereichen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang