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Hohes Bußgeld droht

Gaggenauer Polizei greift in Corona-Zeit gegen Kontaktsperren-Sünder durch

Das Ordnungsamt und die Polizei kontrollieren in Gaggenau verstärkt, ob die Verordnungen des Landes Baden-Württemberg zur Eindämmung des Coronavirus eingehalten werden. Bisher wurden dem Ordnungsamt 21 Verstöße gegen diese Verordnung gemeldet.

Auf Patrouille: Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollieren, ob sich alle an die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg halten.
Auf Patrouille: Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollieren, ob sich alle an die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg halten. Foto: Hartmann/dpa

Gaggenauer müssen sich zurzeit wegen des Coronavirus an strenge Regeln halten. Die meisten tun das auch. Ein kleiner Prozentsatz in der Bevölkerung begehrt allerdings auf. Bisher 21 Menschen haben sich in Gaggenau nicht an Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg gehalten.

„Die Menschen, die von Polizei und Ordnungsamt erwischt wurden, sind größtenteils Jugendliche und junge Erwachsene“, sagt die Pressesprecherin der Stadt Gaggenau, Judith Feuerer.

Insgesamt hätten die Polizei und das Ordnungsamt 21 Personen gemeldet, die gegen die Kontaktsperre verstoßen haben.

Beispielsweise im Parkhaus und an beliebten Treffpunkten in den Ortschaften haben die Beamten Menschen aufgespürt, die sich nicht an die Kontaktsperre gehalten haben. Auch ihren Einkauf erledigen manche Gaggenauer trotz Verbot nicht alleine oder zu zweit, sondern in Gruppen.

Betroffenen droht Bußgeld zwischen 100 und 1.000 Euro

Sie alle erwartet nun ein Bußgeldbescheid. Wie hoch die Strafe ausfallen wird, kann Feuerer noch nicht sagen. Dem Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg zufolge muss jeder Beteiligte zwischen 100 und 1.000 Euro bezahlen.

Es gibt Feuerer zufolge zudem Hinweise, dass Personen öffentliche Einrichtungen, wie beispielsweise Turnhallen, noch immer gemeinsam nutzen. Dies ist verboten, macht Feuerer deutlich. Das Ordnungsamt geht den Hinweisen darum nach. Nach den Worten der Pressesprecherin hat die Stadt Nutzer derartiger Einrichtungen vor zwei Wochen schriftlich auf die Schließungspflicht hingewiesen.

Als Bußgeld kommt auf die Besucher der Halle, wenn sie erwischt werden, eine Zahlung zwischen 250 und 1.500 Euro zu. Die Person, die die Entscheidung zur Öffnung getroffen hat, kann mit 2.500 bis 5.000 Euro belangt werden.

Doch nicht nur Schließungsverbote werden ignoriert. Es liegen auch Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch vor. Beispielsweise beim Basketball-Feld am Traischbachstadion kletterten Menschen über die verschlossene Umzäunung.

80 bis 90 Prozent der Menschen halten sich an die Corona-Vorgaben

Menschen, die sich nicht an die Regeln halten, sind in Gaggenau aber in der Minderheit. Feuerer schätzt, dass sich die meisten Bürger an die neuen Vorgaben halten.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamts und Polizisten fahren aktuell verstärkt öffentliche Plätze wie Grünanlagen und Spielplätze ab. Dabei tragen sie je nach Situation Mundschutz, Brillen oder Schutzanzüge.

Wenn die Beamten auf Familien stoßen, versuchen sie erst, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die meisten Menschen haben Verständnis für die strengen Vorgaben, erzählt Feuerer. Tagsüber und in der Innenstadt komme es selten zu Verstößen. Die gebe es eher in den Abendstunden.

Verstöße gegen die Corona-Kontaktverbote gehen zurück

Gab es am Anfang der Pandemie noch häufiger Auffälligkeiten, so scheint es nun, als akzeptieren die Menschen langsam die Beschränkungen, berichtet Feuerer.

Auch sie selbst beobachtet Veränderungen in der Gesellschaft: „Wenn drei Menschen auf dem Wochenmarkt in der Schlange zwei Meter Abstand halten, denn hält auch der Vierte zwei Meter Abstand.“ Dazu die Striche und Markierungen auf dem Fußboden in vielen Geschäften, dass Thema Abstand ist überall präsent. „Man gewöhnt sich immer mehr daran“, sagt Feuerer.

Grillen in Gruppen bleibt trotz schönem Wetter verboten

Allerdings soll es am Wochenende warm und sonnig werden. „Das schöne Wetter verführt natürlich zu Aktivitäten im Freien und wir wollen diese auch nicht gänzlich verbieten, aber sie sind eben durch das bundesweite Kontaktverbot deutlich eingeschränkt“, sagt der Leiter des Gaggenauer Ordnungsamtes Dieter Spannagel.

Demnach dürfen nur maximal zwei Personen gemeinsam unterwegs sein oder Personen, die in einem Haushalt wohnen. Grillpartys mit Freunden, die nicht im gleichen Haushalt leben, sind deshalb tabu. Damit die Gaggenauer das einhalten, kontrollieren Polizei und Ordnungsamt auch am Wochenende.

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