Wer den Beginn und die Fortschreibung der Regionalplanung in den vergangenen Jahrzehnten in Baden-Württemberg mitverfolgt hat, kommt zu einem eindeutigen Schluss: In den Köpfen hat sich nicht geändert.
Gemeindeoberhäupter und Kommunalparlamente sind immer noch darauf bedacht, Entwicklungschancen durch Festlegungen nicht einzuengen. Auf der Strecke bleibt da zwangsläufig die freie Landschaft. Die ist aber nicht vermehrbar.
„Wo und wie bebaubare Flächen gewonnen werden – also die Frage, wo und wie wir künftig leben, arbeiten und uns erholen – beeinflusst Funktionalität und Lebensqualität in den Städten und Gemeinden maßgeblich und auf lange Sicht. Viele Kommunen betreiben daher bereits aktiv ihre Entwicklung nach innen. Im Fokus steht dabei, Potenziale wie beispielsweise Baulücken, Konversionsflächen und Aufstockungsmöglichkeiten zu aktivieren.“ – So jedenfalls die Meinung der grün-schwarzen Landesregierung.
Klingt gut, aber an der Basis, ist diese Sichtweise offenbar noch nicht überall angekommen. Im zweiten Viertel des 21. Jahrhunderts ist deshalb dringend ein Umdenken angesagt. Wieso eigentlich immer in die Fläche entwickeln und nicht in die Höhe?
Warum nicht gezielt Baulücken schließen und Brachflächen aktivieren? Dazu müsste man aber erst einmal genau wissen, was man hat. Insofern geht der Antrag der Gaggenauer Grünen genau in die richtige Richtung. Für die Eigentümer vielleicht schmerzhaft und für die Verwaltung viel Arbeit, aber in einem Staat sollte das Gemeinwohl doch vor dem Eigennutz kommen. Oder etwa nicht?