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Grüne für Projekt

Gernsbacher Gemeinderat lehnt Bauprojekt in der Faltergasse ab

Das umstrittene Bauvorhaben in der Faltergasse in Gernsbach ist vom Tisch. Weshalb sich der Gemeinderat mehrheitlich dagegen entschieden hat?

Eine Straße gesäumt mit Häusern.
Die Bewohner der Faltergasse können aufatmen. Der Bebauungsplanentwurf für das Projekt ist vom Gernsbacher Gemeinderat abgelehnt worden. Foto: Adrian Mahler

Aufatmen bei den Bewohnern in der Faltergasse: Mit nur fünf Ja-Stimmen fiel der Bebauungsplanentwurf für vier Doppelhäuser und eine Tiefgarage deutlich im Gernsbacher Gemeinderat durch. Damit ist die umstrittene Bebauung am Rande der Altstadt vom Tisch.

Im Falle einer Ablehnung unternehme die Stadtverwaltung keinen weiteren Versuch, den rückwärtigen Bereich des Grundstücks Waldbachstraße 21 sowie der Grundstücke Faltergasse 2 und 6 zu bebauen. Das kündigte Bürgermeister Julian Christ (SPD) kurz vor der Abstimmung an.

Diese fiel dann überraschend klar aus: Bis auf die Grünen und zwei Mandatsträger der SPD gab es keine Befürworter mehr für das Projekt, das von Katrin Hansert vom Büro Planschmiede Hansert + Partner mbb präsentiert worden war.

Massive Kritik am Projekt in der Gernsbacher Faltergasse

Das hatte zuletzt noch ganz anders ausgesehen: Im Oktober 2022 sprachen sich noch 13 Gemeinderäte dafür (zehn Gegenstimmen) aus, das Planverfahren fortzuführen. Schon damals hatte es aber teils massive Kritik seitens der Anwohnerschaft und einiger Kommunalpolitiker gegeben. Diese wiederholte sich am Montag in öffentlicher Sitzung – in der Bürgerfragestunde ebenso wie in der Debatte am Ratstisch.

Betonten die Architekten und Stadtplaner, ihr Entwurf füge sich „relativ verträglich in den Hang ein“ und zeichne sich durch eine „angemessene städtebauliche Dichte“ aus, monierten die Gegner wie Bernhard Wieland (CDU) „die viel zu massive Bebauung und die wahnsinnig enge Zufahrt“. Der Christdemokrat sah unter diesen Bedingungen gar eine „Katastrophe“ auf die Anwohner zukommen, sollte das Bauprojekt wie vorgestellt umgesetzt werden.

Sorgen beim Schwarzwaldverein Gernsbach

Bestätigung kam vom Schwarzwaldverein Gernsbach, der sein Vereinsheim in der Faltergasse hat. Eva Czinder ist dort Ansprechpartnerin für die Vermietung: „Ich mache mir schon große Sorgen“, sagte sie im Blick auf den drohenden Baustellenverkehr.

„Die Zuwegung ist das wesentliche Problem“, bestätigte Alexander Hoff. Der Fraktionschef der Freien Bürger betonte, dass man die öffentliche Sicherheit schon auf dem Schirm habe – und diese sei bei der topografischen Lage in der Faltergasse „sehr bedenklich“, sollte diese über einen längeren Zeitraum mit großen Baufahrzeugen befahren werden.

Unterstützung von Grünen

„Der ganze Projektablauf ist kritisch zu sehen“, bestätigte Volker Arntz (SPD). In einer der vorangegangen Debatten hatte seine Fraktionskollegin Irene Schneid-Horn auch darauf hingewiesen, „Bauchschmerzen“ wegen des Ensembleschutzes der Altstadt zu haben, zumal hier ein unter Schutz stehendes Haus (Faltergasse 6) geopfert werden sollte, weil es für die Erschließung der Neubauten notwendig gewesen wäre.

Breite Unterstützung für das Vorhaben kam nur aus den Reihen der Grünen. „Wir sind für die Innenverdichtung“, erklärte Fraktionssprecher Stefan Krieg und bezeichnete den städtebaulichen Entwurf als „gefälliges Bauvorhaben“. Das sah der große Rest des Gemeinderats anders und versagte dem Bebauungsplanentwurf der Innenentwicklung die Billigung für die Offenlage. Damit ist das Thema ad acta gelegt, die Faltergasse bleibt wie sie ist.

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