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Regenüberlaufbecken

In Gernsbach-Obertsrot werden rund drei Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert

In der ersten Jahreshälfte 2024 soll mit dem Bau begonnen werden. Mehr als ein Jahr wird es Behinderungen durch Straßensperrungen geben.

Zwischen der Sebastian-Gruber-Brücke und dem Rathaus-Pub in Obertsrot soll das Regenüberlaufbecken gebaut werden. Nach der Fertigstellung wird davon oberirdisch nicht mehr viel zu sehen sein.
Zwischen der Sebastian-Gruber-Brücke und dem Rathaus-Pub in Obertsrot soll das Regenüberlaufbecken gebaut werden. Nach der Fertigstellung wird davon oberirdisch nicht mehr viel zu sehen sein. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Die Obertsroter haben lange Geduld bewiesen, doch jetzt scheint die Verwirklichung des Regenüberlaufbeckens (RÜB) in greifbare Nähe zu rücken. Noch in der ersten Jahreshälfte 2024 soll mit dem Bau begonnen werden. Derzeit befinde sich das Planwerk in seiner Genehmigungsphase, betonte der Leiter der Stadtwerke, Sean Allen Brent, während der jüngsten Ortschaftsratssitzung.

Das RÜB ebenso wie weitergehende Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser haben in dem Stadtteil von Gernsbach eine lange Vorgeschichte. Daran erinnerte im Anschluss an die Projektvorstellung Ortschaftsrat Rainer Graszies (SPD).

Das habe daran gelegen, dass neben dem Bauamt und den Stadtwerken auch das Landratsamt sowie das Straßenbauamt in Planungen einzubeziehen waren. „Der Bau ist keine einfache Sache.“

Beengte Verhältnisse zwischen Straße und Murg

Mit ausschlaggebend sind zudem die beengten Verhältnisse im Bereich der Sebastian-Gruber-Brücke und die optimale Gestaltung des Stauraumkanals entlang der Murgmauer, erläuterte Brent den Ortschaftsräten die Situation.

Ein für das Mittlere Murgtal 2012 erstellter und 2017 aktualisierter Generalentwässerungsplan, der auch Starkregen und seine Folgen berücksichtigt, gibt die Richtung vor. Die damals angestellten Untersuchungen ergaben eine rein rechnerische Überlastung des Mischwasserkanals „Am Schlossberg“ und „Obertsroter Straße“. Vereinfacht gesagt: Der Schmutzwassereintrag aus dieser Richtung in die Murg ist zu hoch.

Bündel an Maßnahmen erforderlich

Ein ganzes Bündel von Maßnahmen sei deshalb zu schnüren gewesen, führte Brent aus. Unter anderem ist oberhalb des Regenüberlaufbeckens „Tunnelportal Süd“ vor der Unterquerung der Murg ein zusätzlicher Speicherraum von 150 Kubikmeter Volumen zu schaffen und der Mischwasserzufluss in den Verbandssammler auf zwölf Liter pro Sekunde zu begrenzen.

Zudem ist der vorhandene Mischwasserkanal in der Dorfstraße und in seiner Fortführung in der Obertsroter Straße bis zum geplanten RÜB aufzudimensionieren. Das Gleiche ist im Bereich „Am Schlossberg“ erforderlich. Regenwasser aus der Bergstraße ist getrennt in den Vorfluter einzuleiten.

Das RÜB sowie das Hochwasserpumpwerk finden ihren Platz unter dem Parkplatz vom Rathaus-Pub, rechts neben der Sebastian-Gruber-Brücke. Die Ufermauer wird erhöht, ebenso soll ein Radweg durchgesetzt werden.

Ausschreibung im Frühjahr

Eine weitere Hürde ist das Ausschreibungsverfahren, mit dem laut Brent im März oder April begonnen werde. Ein Baubeginn wäre dann noch im Juli 2024 möglich. Zu rechnen ist mit einer Bauzeit von mehr als einem Jahr sowie mit Straßensperrungen.

Ein Verkehrskonzept ist noch zu erarbeiten, betonte der Leiter der Stadtwerke auf Nachfrage von Ortschaftsrat Christoph Sontheimer (Freie Bürger), der vor Beginn der Maßnahmen gerne einen Blick darauf geworfen hätte.

Die Kosten der Baumaßnahmen werden mit rund drei Millionen Euro angegeben. Die Stadt rechnet mit einer Förderung von 40 Prozent der Ausgaben.

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